Gaudí, Miro, Picasso, Dalí – Barcelona means art, art, art!

©Lydia Gerber, Hamburg. Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Casa Battló

Kunst interessiert dich nicht? Das habe ich auch gedacht, bevor ich nach Barcelona gefahren bin. Ich kann weder malen noch zeichnen noch irgendetwas Kreatives kreieren, bin maximal mit Hängen und Würgen in der Lage, die Komplementärkontraste herunterzubeten und war in der Schule im Kunstunterricht eher nur Deko. Ich male recht gerne. Problem: Es sieht nie gut aus. Farbkleckse. Hilflose Striche. Verzweiflung. Pinsel und Bleistift wegschmeißen. Mit den Händen weiterklecksen. Es beruhigt wenigstens. Mehr muss es auch nicht. Mit der Zeit habe ich meinen Perfektionismus ganz gut unter Kontrolle bekommen.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Casa Amatller next to Casa Battló

Wenn man aber nun in eine Künstlerstadt wie Barcelona fährt, wo die Genialsten der Genialsten gelebt, gewirkt und gearbeitet haben, wird man natürlich mit Kunst in allen Ecken und Enden überschüttet. Was am Anfang Überforderung von Farben und Formen bedeutete, finde ich jetzt schön. Von Dalí und Picasso hat sicherlich jeder schon mal etwas gehört, von Gaudí und Miro spätestens, wenn man in Barcelona gewesen ist. Wer kennt sie nicht, die Sagrada Família, das unvollendete Meisterwerk Gaudís, das zu seinem 100. Todestag 2026 fertig sein soll. Das glaube ich zwar erst, wenn ich es sehe, aber die Kirche ist trotzdem beeindruckend. Am liebsten mag ich die Fenster in vielen verschiedenen schillernden Farben.

©Lydia Gerber, Hamburg. Sagrada Familia
©Lydia Gerber, Hamburg. Sagrada Familia
Church windows
Church windows
©Lydia Gerber, Hamburg
©Lydia Gerber, Hamburg

Es ist immer schwer zu sagen, welcher Künstler mir am besten gefällt, da alle ihren eigenen Stil haben und nicht vereinheitlicht werden können, aber sie passen trotzdem in das Stadtbild total gut rein. Vom Architektur-Genie Gaudí ist die vermutlich berühmteste Kirche Europas, der Park Güell, die Pavillons von Güell, die Casa Mila, die Casa Battló, einige Straßenlaternen und sehr viele kleine Kontraste, Momente und Wimpernschläge, bei denen man aufpassen muss, sie nicht zu verpassen. Miro entwickelte das Bild der Pflastersteine vor dem Theater in der Rambla, ein eigenes Museum steht ihm zu Ehren auf dem Montjuic. Picasso und Dalí haben, was viele nicht wissen, die diese Künstler immer nur mit dem Kunstgeschehen in Frankreich in Verbindung bringen, lange Zeit in Barcelona gelebt und gearbeitet.

Güell Park
Güell Park
©Lydia Gerber, Hamburg. The house where Gaudí lived in the Park Güell
©Lydia Gerber, Hamburg. The house where Gaudí lived in the Park Güell
©Lydia Gerber, Hamburg. Güell Park
©Lydia Gerber, Hamburg. Güell Park
©Lydia Gerber, Hamburg. Little mosaic plates in the Güell Park
©Lydia Gerber, Hamburg. Little mosaic plates in the Güell Park
Casa Mila - La Pedrera
Casa Mila – La Pedrera
©Lydia Gerber, Hamburg. Roof area of "La Pedrera"
©Lydia Gerber, Hamburg. Roof area of “La Pedrera”
©Lydia Gerber, Hamburg. Details of Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Details of Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Inside of the Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Inside of the Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Details of art - Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Details of art – Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Details of art - Casa Battló
©Lydia Gerber, Hamburg. Details of art – Casa Battló

Ich will mich jetzt nicht als großer Kunstkenner herausputzen, um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, aber das ist ja keine Voraussetzung, um sich nicht vielleicht doch dafür zu interessieren. Sicherlich kann ich nicht mit allen Kunststilen etwas anfangen und den Baustil von der Casa Mila (“La Pedrera”; dt. Steinbruch – so sieht das Haus auch aus), musste ich zwei Monate ansehen, um ihn mittlerweile schön zu finden. Überall Mosaikmuster, bunte Farben, Formen, Gaudís berühmte Echsen, die am meisten fotografierte steht wohl im Güell Park. Ich kann bei diesem Kriechtier nicht so ganz verstehen, warum alle einen riesen Hype darum machen, aber hübsch ist es trotzdem. Bunt und zusammengewürfelt aus Mosaiksteinchen. Der Ausgang vom Park Güell sieht aus wie das Hexenhaus aus “Hänsel und Gretel”, aber lieber nicht reinbeißen. Und die Bänke unter den gußeisernen Straßenlaternen im Passeig de Gracia wirken durch diese Mosaik-Optik wie zersplittertes, filigranes, feines Keramik, das man besser nicht zu fest anrührt. Die Stadt Barcelona ist stark und schwach zugleich und gibt mir das Gefühl, der Unruhestifter zu sein, wenn ich nicht aufpasse. Sei kreativ, sei farbenfroh, hör nicht auf zu träumen und sei sanft, Barcelona gibt es dir zurück und schenkt dir damit Stärke und Kraft.

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