Throwback: Dublin – washy cuteness of Ireland

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Mit meiner besten Freundin mache ich jedes Jahr Urlaub, irgendeinen Trip, um uns ein Land anzusehen. Zumindest haben wir das für die nächsten Jahrzehnte vor. Dieses Jahr ging es auf die grüne Insel. Das war kurz nach meinem Urlaub in Paris, Romy ständig unterwegs. Mit meiner besten Freundin Lydie (eigentlich Lydia, Lydie sagen darf nur ich!) Urlaub zu machen ist mega entspannend und unkompliziert, habe ich festgestellt. Wir interessieren uns im Großen und Ganzen für die gleichen Dinge und kennen uns schon ewig lange (dieses Jahr sind es 11 Jahre Jubeljubiläum, I love you, mein FÜCHSLEIN, by the way!), um genau zu wissen, wann wer Zeit für sich braucht und wann man besser den Mund hält.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Hamburg airport. Our airplane – green like the island of Ireland
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Above the clouds – so exited!

Unser Trip ging zwei Wochen lang und führte uns durch den kompletten Süden der Insel. Wir sind in Dublin gelandet, haben dort drei Tage verbracht, Tagestouren nach Kilkenny, Glendalough und in die Wicklow Mountains unternommen und sind dann weiter nach Cork gereist. Von Cork ging es nach Killarney in den Nationalpark mit Touren entlang der Atlantikküste und in die nähere Umgebung. Es folgten Limerick und Doolin, wo wir einige Zeit verbrachten, um zu den berühmten Cliffs of Moher zu wandern. Von Doolin ging es nach Galway und die letzte Station war Clifden, bevor wir wieder zurück nach Dublin fuhren. Alles in allem ein geiler Trip, nur zwei Wochen waren dafür wirklich sehr knapp bemessen. Wir werden definitiv noch einmal nach Irland reisen, da es so viele Dinge gibt, die wir nicht mehr geschafft haben, die uns beide allerdings noch brennend interessieren würden.

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It’s my tick to collect pullovers of capital cities where I’ve been. Now my collection growed

Fangen wir mal mit der Stadt Dublin an. Die irische Hauptstadt ist ungefähr so groß wie meine Wahlheimat Leipzig, hat sogar noch ein paar Tausend Einwohner weniger. Man ist von Deutschland große Städte gewohnt. Zumindestens haben die meisten größeren deutschen Städte ungefähr ab eine halbe Million Einwohner aufwärts. Dublin wurde mir vor unserem Trip als nicht besonders hübsch beschreiben, meine Mama war schon einmal dort und konnte sich mit der Stadt überhaupt nicht anfreunden. Demensprechend bin ich mit geringen Erwartungen in die irische Hauptstadt gefahren. Und wurde sehr überrascht. Sicherlich sind die georgianischen Häuser im immer gleichaussehenden Stil nicht jedermanns Sache, aber ich muss sagen, dass Dublin auf seine eigene Art Charme und Stil hat. Obwohl man das erst auf den zweiten Blick erkennt. Der Fluss Liffey ist dreckig und nicht besonders einladend, der Linksverkehr zuerst ziemlich verwirrend, alles anders. Die Straßen sind winzig, teilweise recht kaputt, die Ecken düster und schmutzig. Wir sind aus Deutschland das System mit den Pfandflaschen gewöhnt und waren schockiert über so viel Müll. Der liegt zwar nicht so offensichtlich auf der Straße herum, aber eine Plastikflasche wegzuschmeißen hat für uns Deutsche etwas von Verschwendung. Man kann als Obdachloser in Deutschland überleben, wenn man Pfandflaschen sammelt und abgibt, traurig, aber wahr. Es hatte in Irland aber auch sein Gutes, man musste sich keinen Kopf machen, wohin mit den Flaschen. Irgendwann wird man dann wohl sehr bequem. Oje.

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©Lydia Gerber, Hamburg. The georgian houses in Dublin
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Temple Bar
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Christ Church Cathedral

Wir haben in Dublin mit der klassischen Stadtrundfahrt angefangen und uns erst einmal einen Überblick verschafft. Die Busfahrten sind abenteuerlich, im Vergleich zu vielen Dubliner Busfahrern fährt mein Vater wie ein kleines Lämmchen. Einer der Gründe, warum mir beim Fahren glücklicherweise nicht schlecht werden kann, ich bin einiges an Turbulenzen gewöhnt. Man kann bei diesen Stadtrundfahrten immer aus- und in den nächsten Bus wieder einsteigen, diese Hop-on-Hop-off-Touren werden wahrscheinlich mittlerweile überall angeboten. Es ist auch mega praktisch, man kauft sich ein Ticket für einen oder zwei Tage und kann damit überall hinfahren und sich alles ansehen, was interessant ist. Die Iren haben schnell mitbekommen, dass sie von Tourismus leben und bieten dementsprechende Touristenpole an. Wir begannen unsere Tour beim Kilmainham Gaol, dem Gefängnis von Dublin. Es hat etwas Beängstigendes, ins Gefängnis zu gehen und mein Freund hat sich da jedes Mal auch sehr über uns lustig gemacht, aber das Dubliner Gefängnis ist ungemein interessant und auf jeden Fall einen Besuch wert. Es dient heute als Museum und erinnert mit Gedenkstätten an den Osteraufstand von 1916 und die irischen Unabhängigkeitskriege. Viele Rebellenführer waren hier inhaftiert und wurden hingerichtet. Nach der Unabhängigkeit wurde das Gefängnis 1924 geschlossen. Man gelangt zuerst in den Ausstellungsteil, wo man mit vielen Schrifttafeln, Listen und Artefakten über die irische Geschichte informiert wird. Die Iren sind stolz auf ihre Unabhängigkeit und zeigen das auch. Durch die eigentlichen Gefängnistrakte gab es eine Führung, die sehr informativ ist. Als Gruppe wird man durch die begehbaren Innenräume und auch den Hof geführt, wo die Inhaftierten erschossen wurden. Eine Gedenktafel erinnert daran. Es hat etwas Beklemmendes, einen Ort zu besuchen, an dem so viele Menschen mit Gewalt ihr Leben verloren haben.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Kilmainham Gaol
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Kilmainham Gaol inside

Das Trinity College ist die Universität von Dublin. Ungefähr 15.000 Studenten studieren hier, in Leipzig hat die Uni fast die doppelte Anzahl. Ich vermute, jeder kennt die berühmte Long Hall mit dem Book of Kells, ein Bild das als erstes bei Google erscheint, wenn man den Begriff Bibliothek eingibt. Das war auch unser Ziel. Das Book of Kells durfte man leider nicht fotografieren, es lohnt sich auf jeden Fall, es anzusehen. Ich habe noch nicht viele Büche in meinem Leben gesehen, die mich wirklich begeistern, weil sie einfach so hübsch sind. Man muss dazu sagen, dass meine Mama Bibliothekarin ist und ich somit ein ganz anderes Verhältnis zu Büchern habe als andere Menschen. Bücher sind für mich ein Ausdruck der eigenen Seele, man darf sie nicht quälen, es wäre genauso als würde man Tiere quälen. Ich lese für mein Leben gern und entdecke zwischen den Zeilen manchmal mehr Details als im eigentlichen Text. Die Long Hall ist imposant und beherbergt viele Schätze. Die Menschenmengen sind natürlich enorm, aber ich habe das in der Gegenwart von so vielen Büchern recht gut ausblenden können. Wir haben beide wie die Wilden Fotos gemacht, in der Long Hall darf man ohne Blitz fotografieren.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Trinity College
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Trinity College
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Famous Long Hall in the Library of the Trinity College in Dublin
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Dublin – exhibition Book of Kells
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“Harry Potter” was even translated in the Gaelic language!

Ein absolutes Highlight wurde die Gravedigger’s Ghostbus Tour. Die wird im normalen Reisebüro nicht angeboten, somit war es ein absoluter Geheimtipp, den wir von einem Taxifahrer bekommen haben. In Irland Taxi fahren spart jeden Reiseführer. Jeder Taxtfahrer fängt mit dir ein Gespräch an und erzählt dir kleine Geheimtipps. So erfuhren wir zum Beispiel auch vom Leprechaun Museum oder dass sich das Guiness Storehouse nicht wirklich lohnt. Solche Ansichten sind natürlich stark subjektiv, aber uns haben sie sehr geholfen. Wir sind also in den Ghostbus eingestiegen ohne zu wissen, was uns erwartet. Meine Begeisterung für Horrorfilme oder Gruselzeugs ist etwas begrenzt, jedoch wurde diese Tour eher lustig als gruselig. Sie startet in den Abendstunden und man fährt mit einem abgedunkelten Bus durch die gesamte Stadt. Im Bus war Norman – der Leiter der Tour. Abhängig davon, was meine Englischkenntnisse hergaben, konnte ich auch recht gut folgen. Er erzählte gruselige Storys über die Geschichte Dublins. Vergleichbar vielleicht mit einem fahrenden Dungeon aus Berlin oder Hamburg. Jeder der Anwesenden im Bus wurde in seine Geschichten mit eingebunden (ich war sehr glücklich, dass ich mich mit meinem Englisch nicht blamierte!) und wir legten zwei Stops ein. Der erste in der Krypta der Christ Church Cathedral und der nächste auf einer Friedhofsruine. Im Dunkeln und mitten in der Nacht war ich sehr froh, dort nicht alleine sein zu müssen. Lydie war dafür sehr begeistert.

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Dublin – Gravedigger’s Ghost Bus Tour: Christ Church Cathedral at night
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Gravedigger’s Ghost Bus Tour
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Gravedigger’s Ghost Bus Tour: cemetery
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Dublin – Gravedigger’s Ghost Bus Tour: Christ Church Cathedral

Im eben schon erwähnten Leprechaun Museum konnte man die Geschichte der kleinen irischen Kobolde erfahren. Es war sehr niedlich und kindlich angelegt und ein Tourguide erzählte uns viele süße Geschichten über Leprechauns. Ich muss sagen, ich hatte mir für den doch recht teuren Preis (12 Euro Erwachsene, 10 Euro Studenten) etwas mehr erhofft, jedoch war es keinesfalls eine Geldverschwendung. Man wird durch eine Art Zauberwald geführt, kommt sich winzig klein vor und kann ganz viele Geschichten über die kleinen niedlichen Kobolde erfahren, die ein Meister der Tarnung sind. Lydie und ich glauben seit unserem Trip in Irland an Feen, Kobolde und sonstige Zauberwesen. Auf unserer Tour nach Kilkenny hat es in Strömen geregnet und der Tourguide hat erzählt, dass es sinnvoll ist, an Feen zu glauben, um den Regen zu vertreiben. Es hilft wirklich. Immer, wenn es geregnet hatte, haben wir die Feen angebetet und uns über die Sonne gefreut, die nach maximal 20 Minuten wieder schien. Sicherlich könnte man das auch den stetig wechselnden Wetterbedingungen in Irland zuschreiben, aber es entwickelte sich zum Running Gag, an Feen zu glauben und sie um Sonne zu bitten. Und wenn jemand etwas gesucht und im Moment nicht gefunden hatte, weil zu viel Chaos im Backpacker-Rucksack herrschte, waren ab sofort die Leprechauns schuld. Diese Ausrede ist mittlerweile in meinem Standardwortschatz aufgenommen worden.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Leprechauns Museum
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – magical forest in the Leprechauns Museum

Da Lydie ein Pastorenkind ist, durften die Christ Church und die St. Patrick’s Cathedral nicht fehlen. Das stört mich nicht, ich mag Kirchen. Ich glaube nicht an Gott, ganz bestimmt nicht, aber eine Kirche ist für mich einfach ein schönes Bauwerk voller Ruhe und Brainstorming. Man kann dort ganz in sich selbst versinken. Beide Kirchen waren sehr hübsch, ich kann nicht sagen, welche mir besser gefallen hat. Vielleicht die St. Patrick’s. Sie ist größer und beeindruckender. Irland ist erz-katholisch und sehr von der anglikanischen Kirche beeinflusst. Ich kenn mich mit dem ganzen Kirchenzeugs wirklich nicht so aus, darüber sollte lieber Lydie schreiben, dann wird das wenigstens nicht verkehrt. In der St. Patrick’s Cathedral befindet sich das Grab von Jonathan Swift und seiner Frau, außerdem viele Schriftrollen und Informationen über den Schriftsteller. Ich muss sagen, ich habe bisher erst „Gullivers Reisen“ gelesen.

Christ Church Cathedral
©Lydia Gerber, Hamburg. Christ Church Cathedral
St. Patrick's Cathedral
©Lydia Gerber, Hamburg. St. Patrick’s Cathedral

Dublin Castle haben wir uns auch angesehen, ein kleiner Teil ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Sehr stilistisch und prunkvoll wurde das alles aufgesetzt, ich fühlte mich erschlagen von so vielen Kronleuchtern und glänzenden Fassaden. Kein Staubkrümel, alles auf Hochglanz poliert. Leute, die aufpassen, das man nichts anfässt. Ich glaube, ich mag meine Sachen zu Hause lieber, die man auch benutzen und nicht nur ansehen kann.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin Castle
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Dublin Castle
The shamrock of Ireland, the thistle of Scotland, the rose of England - this chandelier unites all three symbols.
The shamrock of Ireland, the thistle of Scotland, the rose of England – this chandelier unites all three symbols.

Dublin ist süß. Es ist nicht gigantisch, monumental oder besonders schick, das stimmt. Aber süß auf seine eigene Art. Die Menschen machen es zu etwas Besonderem. Zu den Iren werde ich wahrscheinlich auch noch einen extra Post schreiben, da gibt es so viel zu sagen. Als nächstes geht es nach Cork. Cheers!

New love IRELAND - starting in Dublin. (Leprechauns Museum)
New love IRELAND – starting in Dublin. (Leprechauns Museum)
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©Lydia Gerber, Hamburg. Streets of Dublin

Ich habe immer markiert, wer der Urheber eines Bildes ist, da einige Fotos in diesem Post von meiner Freundin ©Lydia Gerber, Hamburg, sind. Ihr gehören sämtliche Rechte an den Bildern, unter denen sie markiert ist, und sie ist damit einverstanden, dass ich sie verwende.

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