Throwback: Cork – nagged and … really corky

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Es hat einen sehr bitteren Beigeschmack, nach den Ereignissen in Paris einfach so im Kontext zum Thema Irland weiterzugehen. Natürlich beschäftigen mich solche Dinge, jedoch finde ich auch, dass es nichts nützt, sein Facebook-Profilbild mit der französischen Flagge zu kombinieren, alles stillzulegen und in Staatstrauer zu verfallen. Frankreich ist in meinem Herzen und ich bin schockiert und fassungslos. Es passieren jeden Tag so schlimme Dinge, nun redet die ganze Welt über Frankreich, damit es etwas zu reden gibt. Ich rede meistens nicht mit, sondern denke mir meinen Teil. Es macht für mich keinen Sinn, dass sogar Youtube jetzt auf Blau-Weiß-Rot setzt. Damit helfen wir den Franzosen überhaupt nicht.

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Of course I also care. The whole world does. Even in Barcelona where this picture was taken. #prayforparis #prayfortheworld #prayforpeace

Es geht also um Cork. Cork hat mir von allen irischen Städten am wenigsten gefallen. Ich weiß nicht, woran das liegt. Die zweitgrößte Stadt Irlands ist nicht hässlich, aber recht eigen und distanziert. Eben einfach corkig. Und bergig. Die Innenstadt befindet sich in einem Tal, alles andere drum herum auf dem Berg. Unser Hostel war zwar nicht sehr weit vom Bahnhof entfernt, jedoch der Weg dorthin war mehr als anstrengend, da man eigentlich die ganze Zeit nur am Klettern ist. Wir waren auch nur eine Nacht in Cork, also nicht einmal ansatzweise genug Zeit, um eine Verbindung zur Stadt aufzubauen. Die Umgebung soll recht hübsch sein, was wir aber aus Zeitgründen nicht mehr geschafft haben und was nun ganz oben auf unserer Liste Irland Teil 2 steht.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Cork

Dafür haben wir das Gefängnis in Cork (Cork City Gaol) besucht, was sogar noch drastischer dargestellt wurde als das Gefängnis in Dublin. Durch zeitgenössische Geschichten über Kopfhörer wurde man durch das Gefängnis geführt und es kam einem so vor, als wäre es noch in Betrieb. In den einzelnen Zellen wurden Figuren aufgestellt und jede hatte ihre eigene elendige Geschichte. Ich finde es immer sehr schwierig, sich vorzustellen, wie ein Ort zu einer bestimmten Zeit wohl ausgesehen haben muss. Das werden wir niemals wissen. Es gibt Berichte und Geschichten von Zeitzeugen, jedoch ist das alles subjektiv und kann nicht allgemein betrachtet werden. Jeder sieht die Welt aus einer anderen Perspektive und Geschichte schreiben sowieso immer nur die Sieger. In Cork im Gefängnis wurde zwar versucht, alles detailgetreu nachzukonstruieren, jedoch kann man nicht wissen, ob es wirklich so war. Und ich glaube, Elend kann man nie richtig rüberbringen. Wir in unserer Zeit wissen wahrscheinlich nicht, was Elend ist. Oder Hunger. Wir leben in Deutschland, dem reichsten Land Europas, und meine Generation hat niemals einen Krieg miterlebt. Ich weiß zwar von mehreren Kieferoperationen, wie sich Hunger anfühlt, aber ich kenne es nicht, wenn man nichts zu essen hat und nicht weiß, wovon man den nächsten Tag überleben soll. Ich bin auch recht froh darüber. Aber aus diesem Grund finde ich solche Besuche von historischen Gebäuden, die eine gewisse elendige und katastrophale Situation darstellen sollen, immer nur interessant, aber nicht mehr, da ich das nicht an mich heranlassen kann. Es war das Gleiche in Amsterdam, als wir das Anne-Frank-Haus besuchten. Es war hochinteressant und ich versuchte mir vorzustellen, wie Anne Frank und die anderen Untergetauchten in der Prinsengracht wohl gelebt haben mussten, aber man kann es sich in der heutigen Zeit auch dann nicht vorstellen, wenn man das Buch gelesen hat. Deshalb mag ich meistens auch historische Filme nicht so gerne. Geschichte ist niemals objektiv. In Cork war ich deshalb froh, als wir wieder aus dem Gefängnis draußen waren.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Cork City Gaol – prison
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Entrance of the Cork City Gaol
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©Lydia Gerber, Hamburg. Historical part in the Cork City Gaol

Wir haben außerdem die Shandon Cathedral besucht, wo man ab 10 Uhr die Glocken selbst läuten durfte. Es gab wie bei einem Carillon mehrere Glocken mit verschiedenen Tönen. Jede Glocke war durchnummeriert und in einem Buch daneben gab es sämtliche Lieder mit Anleitung zum Spielen. Unten an der Rezeption gab es dafür Kopfhörer, wobei ich es jetzt nicht wirklich laut fand. Direkt auf die Aussichtsform konnte man auch hinaufgehen, das hat sich aber nur Lydie getraut, ich habe schreckliche Höhenangst. Deshalb habe ich mich dann den Glocken gewidmet. Von „Amazing Grace“ bis hin zu sogar deutschen Liedern „Schlaf, Kindlein schlaf“ war alles im Buch vermerkt. Ich bin leider nicht besonders musikalisch begabt, kann also kein Instrument spielen, auch wenn ich es gerne möchte. Deshalb wurde aus dem Carillon bei mir auch eher nur ein klägliches Geklimper. Aber die Kirche ist sehr schön.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Cork St. Ann Shandon Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Cork St. Ann Shandon Cathedral
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Cork – St. Ann Shandon Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Brainstorming in front of the St. Ann Shandon Cathedral in Cork
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©Lydia Gerber, Hamburg. Carillon
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©Lydia Gerber, Hamburg. Organ in the St. Ann Shandon Cathedral of Cork

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The famous English Market of Cork – chocolate section. I only have this one picture of the English Market. Simple reason: Irish people like to eat stockfish. The production of this “delicacy” takes place in Norway or Sweden, somewhere in the North where the climate is absolutely dry. Therefor Ireland is a wet country, it’s never dry there. So when the odorless stockfish is exported to a wet place, it begins to stink. And I hate the smell of stinking fish. The Englisch Market was full of it (I don’t know why but the Irish go crazy for it) and so I was really glad when I finally found the chocolate which cannot stink. 😀

Ich habe immer markiert, wer der Urheber eines Bildes ist, da einige Fotos in diesem Post von meiner Freundin ©Lydia Gerber, Hamburg, sind. Ihr gehören sämtliche Rechte an den Bildern, unter denen sie markiert ist, und sie ist damit einverstanden, dass ich sie verwende.

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