Throwback: Horseriding in Clifden

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Letzte Station: Clifden. Ziemlich weit im Norden von Connemara. Wir wollten unbedingt ins landschaftlich schöne Connemara und haben uns deshalb Clifden ausgesucht. Außerdem wollte ich dort reiten. Das ist ein bisschen mein Tick. Egal, wo ich bin – reiten! Ich bin früher jahrelang geritten, habe dann aber leider aus verschiedenen Gründen aufgehört. Es erinnert mich an meine Kindheit als ich Pferdefiguren gesammelt und meine Wände mit Pferdepostern tapeziert habe. Ein Pferd ist der beste Freund des Menschen (Hunde sind mir viel zu treudoof) und wenn ein Pferd dir einmal vertraut, tut es das sein Leben lang. Diese Tiere sind hochintelligent und ich liebe es, mit ihnen zu kommunizieren. Umso genialer war es dann auch, dass es in Clifden funktioniert hatte. Die Besitzerin des Hostels hat sich darum gekümmert, dass ich noch am selben Abend einen Ausritt in einer Gruppe durch die Umgebung unternehmen konnte. Direkt am Strand entlang bei Ebbe und Sonnenuntergang. Wenn man das vorher noch nie gemacht hat, ist so was absolut atemberaubend. Für mich war es das Beste des gesamten Irland-Trips. Mein Pferd hieß Boots, ja, auf gut Deutsch Stiefel. Er war ein genügsames Pferd, ein bisschen faul vielleicht, aber wir kamen gut miteinander zurecht. Ich mag es, die verschiedenen Charaktere von Pferden zu beobachten.

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Proudly presented: Boots – and me. Beach of Clifden
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Kylemore Abbey Lakes, Selfie-Time

Der Ausritt war großartig und ich danach absolut glücklich. Wir fuhren am nächsten Tag zur berühmten Kylemore Abbey, der ältesten irischen Benediktinerinnenabtei mitten in Connemara. Absolut einen Besuch wert. Das Gelände ist einfach wunderschön. Das Haus an sich fand ich nur von außen spannend, da vom Innenbereich nur ein kleiner Teil betretbar war. Das hatte den Grund, dass der Benediktinerorden der Nonnen heute noch in dem Haus wohnt. Ursprünglich wurde es von der Familie Henry erbaut. Mitchell Henry ließ sogar vor seine verstorbene Frau in der Nähe eine Kirche und ein Mausoleum errichten. 1920 erwarb das Kloster das Schloss. Man kann sich die Kirche, das Mausoleum und die umliegenden Gärten anschauen. Wir waren fasziniert über so viel Blumenreichtum. Das ist mir in ganz Irland aufgefallen. Überall sind Blumen. Das Land wird nicht umsonst als die Grüne Insel bezeichnet. Es ist dort niemals trocken. Das Klima ist ständig feucht. Da haben es die Blumen natürlich sehr leicht und müssen auch von niemandem gepflegt werden. Die wachsen überall, an jeder Straße.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Kylemore Abbey, Connemara
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©Lydia Gerber, Hamburg. Kylemore Abbey, Connemara
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Kylemore Abbey Church, Connemara
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©Lydia Gerber, Hamburg. Kylemore Abbey Church, Connemara
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©Lydia Gerber, Hamburg. Kylemore Abbey Church, Connemara
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Kylemore Abbey Mausoleum, Connemara
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©Lydia Gerber, Hamburg. Kylemore Abbey Mausoleum, Connemara
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©Lydia Gerber, Hamburg. Kylemore Abbey, “Walled Garden”, Connemara
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“Walled Garden”, Kylemore Abbey, Connemara
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Kylemore Abbey, “Walled Garden”
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©Lydia Gerber, Hamburg. These paparazzi all the time! 😉
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©Lydia Gerber, Hamburg. Kylemore Abbey Lake

Von Clifden ging es zurück nach Dublin, wo wir noch zwei Tage verbrachten und alles für die Abreise vorbereiteten. Ich muss sagen, ich war von diesen zwei Wochen extrem erledigt, aber eher geistig als körperlich. Aus diesem Grund habe ich auch Instagram so zugepflastert, weil ich immer einen Ort brauche, wo ich meine Gedanken abladen kann. Ich glaube, ich bin nicht in der Lage viele Dinge auf einmal aufzunehmen. Ich bin zwar eine Frau und somit auch multitasking-fähig, was das Tun von mehreren Dingen gleichzeitig angeht (telefonieren, Nägel lackieren und am Laptop etwas lesen – gleichzeitig? Kein Ding!), aber mehrere Informationen auf einmal schnell verarbeiten kann ich nicht. Ich kann mir Dinge merken (abgesehen von Memory, für das Spiel hab ich absolut kein Talent), aber sie müssen nacheinander in einer sortierbaren Reihenfolge ablaufen. Bei Irland war das nicht möglich, aus diesem Grund musste ich viel öfter brainstormen als es normalerweise der Fall ist. Das ist aber nur bei Orten so, die ich selbst besucht habe, ein Buch zum Beispiel kann ich zwei Tagen durchlesen und eine Rezension darüber schreiben, da der pure Text an sich ganz viele eigene Interpretationen zulässt. Meine Fantasie ist aber manchmal eben auch etwas überfordert.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Kylemore Abbey, “Walled Garden”
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©Lydia Gerber, Hamburg. While I was horseriding Lydie went to beach near Clifden. She took amazing photos and the next time when we go to Ireland I want to see this place, too!
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©Lydia Gerber, Hamburg. Clifden
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©Lydia Gerber, Hamburg. Clifden Beach
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©Lydia Gerber, Hamburg. Clifden Beach

Ich habe immer markiert, wer der Urheber eines Bildes ist, da einige Fotos in diesem Post von meiner Freundin ©Lydia Gerber, Hamburg, sind. Ihr gehören sämtliche Rechte an den Bildern, unter denen sie markiert ist, und sie ist damit einverstanden, dass ich sie verwende.

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Throwback: Claddagh Rings and not enough time in Galway

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Auch in Galway haben wir nur eine Nacht verbracht, dabei wurde uns die Stadt viel mehr empfohlen als beispielsweise Limerick. Ich glaube, wir sind bei unserem Zeitplan immer nur danach gegangen, was man sich alles Sehenswertes ansehen konnte. Und anscheinend gab es da für Galway nicht wirklich viel. Wie auch immer, wir haben uns natürlich die Stadt angesehen, eine obligatorische Stadtrundfahrt gemacht und waren ein bisschen bummeln. Galway ist niedlich, musste sich seinen Charme aber erst verdienen, ich habe lange gebraucht, um die Stadt schön zu finden. Das Beste war die Bettwäsche im Hostel. Es war mal wieder zu wenig Zeit, um komplett zu versinken.

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©Lydia Gerber, Hamburg. City centre of Galway
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©Lydia Gerber, Hamburg. Galway Cathedral

Wir haben dort unsere Claddagh-Ringe gekauft, die berühmt für diese Region sind. Ich liebe meinen und trage ihn ununterbrochen. Der Legende nach wurden diese Ringe von einem Fischer hergestellt, der im naheliegenden Fischerdorf Claddagh gearbeitet hat. Er wurde entführt und als Sklave an die Mauren verkauft. Dort erlernte er das Handwerk des Goldschmieds und erschuf sein Meisterstück: ein silberner Ring, in den zwei Hände eingearbeitet sind, die ein Herz halten. Darüber schwebt eine Krone. Das Herz steht für die Liebe, die Hände für Freundschaft und die Krone für Treue / Loyalität. Als der irische Fischer in sein Heimatdorf zurückkehren durfte, wartete dort seine Braut auf ihn. Er wird in Irland häufig als Trauring eingesetzt und selbst Queen Victoria soll ihn bereits getragen haben. Das Prinzip ähnelt hierbei das der Schleifen von den Schürzen, die man zusammen mit einem Dirndl auf dem Oktoberfest trägt. Trägt man den Ring an der rechten Hand und das Herz zeigt vom Träger weg, signalisiert man, dass man auf der Suche nach einem Partner ist. An der rechten Hand, jedoch mit dem Herzen zum Träger hin, zeigt man, dass man sich bereits in einer Liebesbeziehung befindet. Der Ring an der linken Hand und zum Träger gerichtet – dann ist es ein Trauring.
Ich trage meinen Ring nur an der linken Hand, weil ich es nicht mag, Ringe an der rechten Hand zu haben. Wenn man jemandem die Hand gibt, tut mir das immer ziemlich weh. Und da ich in einer Beziehung bin (in einer absolut großartigen übrigens), trage ich das Herz so, dass es zu mir zeigt. Ich bin mit meinem Freund nicht verheiratet (…noch nicht), aber der Ring kündigt es schon an, dass es irgendwann hoffentlich passieren wird (da bin ich kitschig, ein Tag als Prinzessin in weiß, welche Frau will das nicht?). Leider kennen in Deutschland viele die Bedeutung des Ringes nicht.

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We payed 30 Euros for one ring, but I think this price is totally justified. The rings are handmade and of real silver.

In Galway steht die jüngste gotische Kirche Europas (ich muss ja beweisen, dass ich auch etwas gelernt habe). Da waren wir natürlich drin, Pastorenkind Lydie in ihrem Element. Die weiß auch immer extrem viel über Kirchen und Religion, für mich ist das alles ja mehr oder weniger Gummiband. Ich finde es hochinteressant, bekomme es aber einfach nicht in meinen Kopf hinein.Trotzdem – die Kirche war sehr hübsch. Aber auch ziemlich erschlagend. Sie ist eben nicht alt, sondern erst 1958 fertig gestellt worden. Der Boden ist aus Marmor, die Steine glatt geschliffen und blank poliert. Nicht ein Staubkrümelchen. Die für die Gotik typischen Rosettenfenster (habe ich von Lydie gelernt, ich selbst habe keine Ahnung von Kunst oder vielmehr Architektur) waren bunt unterlegt und haben je nach Sonneneinstrahlung in verschiedenen Farben geschillert. Das war schön, ich mag Dinge, die eine Geschichte erzählen. Ob ich eine neue Kirche oder die uralten historischen Bauten lieber mag, kann ich nicht sagen, beides hat seinen Still.
Wir sind dann aber geflüchtet, kurz bevor der Gottesdienst losging. Ich lasse mich bei Gottesdiensten sowieso immer nur berieseln (wie gesagt, interessant, aber es bleibt nicht haften) und Lydie hat als Protestantin vor einem katholischen Gottesdienst unbedingt Reißaus nehmen wollen.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Galway Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Galway Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Gothic power! Inside of the Galway Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Inside of the Galway Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Galway Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Galway Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Galway Cathedral. It seems to be magical!
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©Lydia Gerber, Hamburg. Galway Cathedral
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Galway Cathedral

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Throwback: Walking along the Cliffs of Moher

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Doolin ist winzig und eigentlich nur ein Ziel für Touristen, weil es in der Nähe der Cliffs of Moher liegt. Man findet dort ein Hostel neben dem nächsten, sogar Busse fahren dort, obwohl der Ort nicht einmal einen vernünftigen Supermarkt besitzt. Wir sind dort zwei Nächte geblieben, weil wir einen ganzen Tag Zeit für unsere Wanderung zu den Klippen nehmen wollten. Unglücklicherweise hat es an diesem Tag in Strömen geregnet und wir haben gemerkt, dass es doch seine Nachteile hatte, im Vorfeld alles zu buchen. Wir haben so viele Leute kennen gelernt, die einfach immer erst vor Ort geguckt haben, was es für Übernachtungsmöglichkeiten gab und die sich vorher keine Gedanken gemacht haben. Das hatten wir in Deutschland auch überlegt, jedoch zuerst relativ viel Angst davor gehabt, letztendlich keine zwei Betten mehr in einem Hostel zu finden, weil alles ausgebucht ist. Irland hat sich als das Trend-Reiseziel 2015 herausgestellt und alle Hostelbetten waren so gut wie jede Nacht belegt. Wir wären gerne noch etwas länger in Doolin geblieben, hatten unseren Plan aber so getaktet, dass es am nächsten Tag schon gleich weiter nach Galway ging. Wenn du viel sehen möchtest, musst du eben Kompromisse machen.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Our hostel (Rainbow Hostel Doolin) was the smallest we had. Nice and friendly people, great time. Enjoyed it there!
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©Lydia Gerber, Hamburg. Starting the hiking tour

Das bedeutete allerdings auch, dass die Wanderung zu den Klippen im Regen stattfinden musste, wir sind ja nicht aus Zucker. Die ersten anderthalb Stunden waren recht trocken, dann fing es allerdings an zu schütten. Deshalb gibt es von unserer Klippenwanderung leider nicht viele Fotos. Der Weg führt direkt an der Küste vorbei, teilweise gab es nur einen halben Meter Abstand zwischen dem Trampelpfad und dem Abgrund zum Meer. Da wird einem schon etwas mulmig, vor allem weil man im Regen und bei Nebel doppelt aufpassen muss, wo man hintritt. Wir haben ungefähr vier Stunden für die acht Kilometer gebraucht, im strömenden Regen ist das eine anstrengende Sache, vor allem auch weil der Weg kontinuierlich bergauf führte. Ich war danach stolz auf meine Beinchen. Und wir waren natürlich komplett durchnässt, als wir im Visitor Centre bei den Klippen ankamen. Selbst eine Regenjacke hätte nicht viel genützt, wir waren nur froh, dass Kameras und Handys die Sintflut überlebt hatten. Meine Hose klebte an mir wie eine zweite Haut. Für den Rückweg haben wir den Bus genommen und uns geschworen, diese Wanderung nie wieder erstens im Regen und zweitens bergauf zu unternehmen. Das nächste Mal würden wir die acht Kilometer maximal nur zurück laufen, für den Hinweg gibt es ebenfalls einen Bus. Aber es war eine tolle Erfahrung und die Klippen sind natürlich gewaltig. Die warme Dusche war dann allerdings trotzdem das Beste des Tages. Unser Hostel in Doolin war familiär und winzig, es gab dort nur 20 Betten. Die Hälfte der Belegung kam aus Deutschland.

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©Lydia Gerber, Hamburg. The slope just next to us
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Most of the time the path was only like a dirt track, OMG
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©Lydia Gerber, Hamburg, Cliffs of Moher – hiking tour
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©Lydia Gerber, Hamburg. Cliffs of Moher – hiking tour
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©Lydia Gerber, Hamburg. Cliffs of Moher – hiking tour

Die Fahrt nach Galway am nächsten Tag war schön, jedoch war ich irgendwann irritiert, als der Busfahrer zum dritten Mal mit den Stoßdämpfern unten aufgekommen war und sich nicht darum geschert hatte. In Deutschland würde jeder Idiot sofort nachsehen, ob seinem kostbaren Auto auch ja nichts passiert ist. Lydie und ich haben versucht, nicht an das Getriebe, die Ölwanne und was da sonst noch alles unter dem Auto/Bus ist, zu denken. Wir sind heil angekommen.

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Doolin plants

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Throwback: The old fire of Limerick

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Rucksack wieder gepackt, Postkarten im Gepäck, weiter geht’s. Nächstes Ziel: Limerick. Alle haben gesagt, dass Limerick hässlich ist, furchtbar schmutzig und einfach nicht schön. Wir haben aus diesem Grund dort nur eine Nacht eingeplant. FEHLENTSCHEIDUNG. Ich teile diese Meinung absolut nicht. Wir haben zugegebenermaßen nicht besonders viel von Limerick gesehen, aber das, was wir gesehen haben, fanden wir nicht hässlich. Eher etwas verbraucht und abgenutzt, aber stark und kraftvoll. Information eines Taxifahrers: Limerick ist uralt. Stammt aus Zeiten der Wikinger. Und war Vorlage für New York City. Limerick kann nicht so mies sein, wenn es als Modell für den Bau DER Weltmetropole genommen wurde. Ich hatte das vorher nicht gewusst.
Wir haben hier in einem Hotel geschlafen und nicht wie in den anderen Städten in Hostels. Die schien es in Limerick nicht zu geben, ist nicht so der Touristenknotenpunkt. Das Hotel war auch ziemlich außerhalb, was bedeutete: Taxi fahren. Ich mochte das in Irland immer sehr gerne, mit einem Taxi unterwegs zu sein, weil alle Taxifahrer mit uns ein Gespräch begonnen und teilweise auch Hintergrundinformationen herausgerückt haben. Das hat sich gelohnt, denn sonst hätten wir niemals von unserem Ausflugsziel in Limerick erfahren. Bunratty Village. Meiner Meinung nach einer der besten Orte, die wir gesehen haben. Absoluter Wiederholungsbedarf.

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Playing with the sun in Bunratty Village

Bunratty Village ist ein kleines Dorf, schätzungsweise aus dem 15.-18. Jahrhundert, das man genauso wieder aufgebaut hatte, wie es damals ausgesehen hat. Die Häuser waren alt, niedrig, muffig und hatten Strohdächer, sie waren liebevoll eingerichtet mit den Dingen, die die Menschen damals hatten. Man konnte auch sehen, wer reicher war und wer sich mit einfachen Dingen zufrieden geben musste. Von den Strohhäusern kam man zur Burg, die ebenfalls genauso eingerichtet war wie vor 500 Jahren, als dort wirklich Menschen gelebt haben. Man konnte die Schlafsäle und Essensräume besichtigen. Die Böden waren mit Teer übergossen, alles sah unglaublich alt aus. Selbst der Kerker, in dem zwar nur eine Puppe hauste, war real. Die Menschen waren früher deutlich kleiner gewesen, Kopf stoßen war also vorprogrammiert. Und viele Durchgänge waren einfach nicht für Menschen gebaut, die mehr als 60 Kilo auf den Rippen hatten, ich habe gerade so durchgepasst. Die Wendeltreppen waren steil und abenteuerlich, Griffe zum Festhalten praktisch nicht vorhanden. Für die Menschen von damals war das normal – sind wir heutzutage wirklich so verweichlicht und können das alles nicht mehr? Wir werden immer dicker, haben keinen Gleichgewichtssinn und können in so einer Burg wahrscheinlich keine zwei Tage am Stück überleben, ohne uns ernsthaft zu verletzen.-

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©Lydia Gerber, Hamburg. Bunratty Castle
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©Lydia Gerber, Hamburg. Bunratty Village
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Bunratty Village

Die Leute, die in diesem Dorf arbeiteten, trugen alle altertümliche Kleidung. Teilweise wurde auch einigen Gebäuden ihr Nutzen zurück gegeben, beispielsweise befand sich im Dorfrestaurant auch wirklich ein Restaurant, wo man ganz gemütlich auf alten Bänken essen konnte. Im Postamt haben wir unsere Postkarten abgegeben und vorher sicherheitshalb noch einmal nachgefragt, ob der Briefkasten vor der Tür auch wirklich seinen Zweck erfüllt oder nur dort steht, weil hier vor 200 Jahren auch schon das Postamt gewesen ist. Das fand der Postbeamte hinter dem Schalter sehr lustig. Im Süßigkeitenladen kauften wir uns Eis und im Haus des Dorfarztes lief auch tatsächlich ein schrulliger älterer Herr herum, der uns alles über den damaligen Beruf des Arztes erzählt hatte. Es folgten ein Gutshof mit alten Maschinen und ein reiches Herrenhaus mit Garten, die Dorfkirche, die Schule und zwei verschiedene Mühlen. Insgesamt könnte man einen ganzen Tag dort verbringen, wir haben mehr als fünf Stunden gebraucht.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Bunratty Village – post office
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©Lydia Gerber, Hamburg. Bunratty Village – store
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©Lydia Gerber, Hamburg. Bunratty Village – details
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©Lydia Gerber, Hamburg. Bunratty Village – mill
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©Lydia Gerber, Hamburg. Bunratty Village – estate

Dieses alte Leben zu beobachten war sehr inspirierend für mich. Ich schreibe Geschichten, manchmal auch über vergangene Zeiten, und ich habe in Bunratty Village viel über die Lebensweise von damals gelernt. Wie wäre es, wenn man wirklich in so einem Dorf leben würde? Kein Handy, kein Auto, kein Kühlschrank? Einen Kilometer laufen, um Wasser zu holen. Schlafen auf Strohmatratzen. Ohne Nähen, Kochen, Reiten und Kenntnisse über sämtliche Pflanzen und Tiere völlig aufgeschmissen sein? Reiten ist das Einzige davon, was ich mehr oder weniger kann, ich würde es also nicht schaffen. Oder zumindest erst vieles lernen müssen.
Ich habe einmal einen Bericht gelesen über eine Frau aus Schottland, die ein ganzes Jahr ihr mediales Leben hinter sich gelassen hat und in ein Haus mit Strohdach irgendwo ins schottische Nirgendwo gezogen ist. Sie kam wieder und wusste alles, was man über Getreide, Ernte, Tierkrankheiten wissen musste. Sie konnte mit Feder schreiben. Sie war kräftiger geworden als vorher und ihre Allergien hatten sich in Luft aufgelöst. Sie wusste, was sie wollte. Nur zweimal hat sie geschummelt: Als ihr Enkel geboren wurde, ist sie in den Bus gestiegen, um ihn zu sehen und als sie sich beim Gemüse hacken in die Hand gehackt hat, ging sie zum Arzt, um sich ein Antibiotikum verschreiben zu lassen. Aber ansonsten ein Jahr ohne alles. Sie hat es nicht bereut. So was interessiert mich immer brennend. Und vor allem auch die Tatsache, dass es leider Gottes Menschen gibt, die keine zwei Stunden ohne ihr Smartphone auskommen, jeden Moment snapchatten müssen und lieber den Fahrstuhl oder die Rolltreppe nehmen. Ich gebe zu, auch ich nutze Instagram und Facebook regelmäßig, ich konsumiere Medien genauso viel. Aber ich versuche ab und zu, sie wegzulegen und nichts zu tun. Man muss nicht pausenlos am Handy sein. Ich nehme leider auch öfter die Rolltreppe als die normale Treppe (…was aber auch noch andere Gründe hat) und bin manchmal der faulste Mensch der Welt. Ich wüsste nicht, ob ich es schaffen würde, ein Jahr auf alle Bequemlichkeiten zu verzichten. Das wäre mal ein spannendes Experiment. Ich bewundere die Frau aus Schottland.

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Bunratty Village – farm house

Aber zurück nach Limerick. Man merkt, dass diese Stadt und auch das Leben, die Umgebung, die Mentalität dort sehr alt sind. Ich bin nicht sonderlich poetisch, doch es war, als würde in Limerick ein uraltes Feuer schlummern, das eines Tages brennen wird. Auch dahin will ich definitiv wieder zurück.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Bunratty Village – behind the church

Ich habe immer markiert, wer der Urheber eines Bildes ist, da einige Fotos in diesem Post von meiner Freundin ©Lydia Gerber, Hamburg, sind. Ihr gehören sämtliche Rechte an den Bildern, unter denen sie markiert ist, und sie ist damit einverstanden, dass ich sie verwende.

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Throwback: Cork – nagged and … really corky

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Es hat einen sehr bitteren Beigeschmack, nach den Ereignissen in Paris einfach so im Kontext zum Thema Irland weiterzugehen. Natürlich beschäftigen mich solche Dinge, jedoch finde ich auch, dass es nichts nützt, sein Facebook-Profilbild mit der französischen Flagge zu kombinieren, alles stillzulegen und in Staatstrauer zu verfallen. Frankreich ist in meinem Herzen und ich bin schockiert und fassungslos. Es passieren jeden Tag so schlimme Dinge, nun redet die ganze Welt über Frankreich, damit es etwas zu reden gibt. Ich rede meistens nicht mit, sondern denke mir meinen Teil. Es macht für mich keinen Sinn, dass sogar Youtube jetzt auf Blau-Weiß-Rot setzt. Damit helfen wir den Franzosen überhaupt nicht.

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Of course I also care. The whole world does. Even in Barcelona where this picture was taken. #prayforparis #prayfortheworld #prayforpeace

Es geht also um Cork. Cork hat mir von allen irischen Städten am wenigsten gefallen. Ich weiß nicht, woran das liegt. Die zweitgrößte Stadt Irlands ist nicht hässlich, aber recht eigen und distanziert. Eben einfach corkig. Und bergig. Die Innenstadt befindet sich in einem Tal, alles andere drum herum auf dem Berg. Unser Hostel war zwar nicht sehr weit vom Bahnhof entfernt, jedoch der Weg dorthin war mehr als anstrengend, da man eigentlich die ganze Zeit nur am Klettern ist. Wir waren auch nur eine Nacht in Cork, also nicht einmal ansatzweise genug Zeit, um eine Verbindung zur Stadt aufzubauen. Die Umgebung soll recht hübsch sein, was wir aber aus Zeitgründen nicht mehr geschafft haben und was nun ganz oben auf unserer Liste Irland Teil 2 steht.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Cork

Dafür haben wir das Gefängnis in Cork (Cork City Gaol) besucht, was sogar noch drastischer dargestellt wurde als das Gefängnis in Dublin. Durch zeitgenössische Geschichten über Kopfhörer wurde man durch das Gefängnis geführt und es kam einem so vor, als wäre es noch in Betrieb. In den einzelnen Zellen wurden Figuren aufgestellt und jede hatte ihre eigene elendige Geschichte. Ich finde es immer sehr schwierig, sich vorzustellen, wie ein Ort zu einer bestimmten Zeit wohl ausgesehen haben muss. Das werden wir niemals wissen. Es gibt Berichte und Geschichten von Zeitzeugen, jedoch ist das alles subjektiv und kann nicht allgemein betrachtet werden. Jeder sieht die Welt aus einer anderen Perspektive und Geschichte schreiben sowieso immer nur die Sieger. In Cork im Gefängnis wurde zwar versucht, alles detailgetreu nachzukonstruieren, jedoch kann man nicht wissen, ob es wirklich so war. Und ich glaube, Elend kann man nie richtig rüberbringen. Wir in unserer Zeit wissen wahrscheinlich nicht, was Elend ist. Oder Hunger. Wir leben in Deutschland, dem reichsten Land Europas, und meine Generation hat niemals einen Krieg miterlebt. Ich weiß zwar von mehreren Kieferoperationen, wie sich Hunger anfühlt, aber ich kenne es nicht, wenn man nichts zu essen hat und nicht weiß, wovon man den nächsten Tag überleben soll. Ich bin auch recht froh darüber. Aber aus diesem Grund finde ich solche Besuche von historischen Gebäuden, die eine gewisse elendige und katastrophale Situation darstellen sollen, immer nur interessant, aber nicht mehr, da ich das nicht an mich heranlassen kann. Es war das Gleiche in Amsterdam, als wir das Anne-Frank-Haus besuchten. Es war hochinteressant und ich versuchte mir vorzustellen, wie Anne Frank und die anderen Untergetauchten in der Prinsengracht wohl gelebt haben mussten, aber man kann es sich in der heutigen Zeit auch dann nicht vorstellen, wenn man das Buch gelesen hat. Deshalb mag ich meistens auch historische Filme nicht so gerne. Geschichte ist niemals objektiv. In Cork war ich deshalb froh, als wir wieder aus dem Gefängnis draußen waren.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Cork City Gaol – prison
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Entrance of the Cork City Gaol
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©Lydia Gerber, Hamburg. Historical part in the Cork City Gaol

Wir haben außerdem die Shandon Cathedral besucht, wo man ab 10 Uhr die Glocken selbst läuten durfte. Es gab wie bei einem Carillon mehrere Glocken mit verschiedenen Tönen. Jede Glocke war durchnummeriert und in einem Buch daneben gab es sämtliche Lieder mit Anleitung zum Spielen. Unten an der Rezeption gab es dafür Kopfhörer, wobei ich es jetzt nicht wirklich laut fand. Direkt auf die Aussichtsform konnte man auch hinaufgehen, das hat sich aber nur Lydie getraut, ich habe schreckliche Höhenangst. Deshalb habe ich mich dann den Glocken gewidmet. Von „Amazing Grace“ bis hin zu sogar deutschen Liedern „Schlaf, Kindlein schlaf“ war alles im Buch vermerkt. Ich bin leider nicht besonders musikalisch begabt, kann also kein Instrument spielen, auch wenn ich es gerne möchte. Deshalb wurde aus dem Carillon bei mir auch eher nur ein klägliches Geklimper. Aber die Kirche ist sehr schön.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Cork St. Ann Shandon Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Cork St. Ann Shandon Cathedral
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Cork – St. Ann Shandon Cathedral
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©Lydia Gerber, Hamburg. Brainstorming in front of the St. Ann Shandon Cathedral in Cork
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©Lydia Gerber, Hamburg. Carillon
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©Lydia Gerber, Hamburg. Organ in the St. Ann Shandon Cathedral of Cork

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The famous English Market of Cork – chocolate section. I only have this one picture of the English Market. Simple reason: Irish people like to eat stockfish. The production of this “delicacy” takes place in Norway or Sweden, somewhere in the North where the climate is absolutely dry. Therefor Ireland is a wet country, it’s never dry there. So when the odorless stockfish is exported to a wet place, it begins to stink. And I hate the smell of stinking fish. The Englisch Market was full of it (I don’t know why but the Irish go crazy for it) and so I was really glad when I finally found the chocolate which cannot stink. 😀

Ich habe immer markiert, wer der Urheber eines Bildes ist, da einige Fotos in diesem Post von meiner Freundin ©Lydia Gerber, Hamburg, sind. Ihr gehören sämtliche Rechte an den Bildern, unter denen sie markiert ist, und sie ist damit einverstanden, dass ich sie verwende.

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#PrayforParis

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“I see humans, but no humanity.”

 

Ein Post außerhalb der Reihe, zu groß ist einfach meine Fassungslosigkeit. Ich war gerade vor drei Monaten selbst dort gewesen, mit meinem Freund. Nicht daran denken, wenn dem etwas passiert wäre. Eine Kommilitonin macht gerade ein Auslandssemester in Paris, ich war beruhigt, bei Facebook zu lesen, dass es ihr gut geht. Warum passiert das alles? Warum haben wir jegliche Werte verloren? Was für eine Kraft ist das, die Menschen zu Monstern werden lässt und anderen Menschen so etwas antut? Was geht in den Köpfen dieser Leute vor? Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen und ihren Familien. #prayforparis

Throwback: Dublin – washy cuteness of Ireland

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Mit meiner besten Freundin mache ich jedes Jahr Urlaub, irgendeinen Trip, um uns ein Land anzusehen. Zumindest haben wir das für die nächsten Jahrzehnte vor. Dieses Jahr ging es auf die grüne Insel. Das war kurz nach meinem Urlaub in Paris, Romy ständig unterwegs. Mit meiner besten Freundin Lydie (eigentlich Lydia, Lydie sagen darf nur ich!) Urlaub zu machen ist mega entspannend und unkompliziert, habe ich festgestellt. Wir interessieren uns im Großen und Ganzen für die gleichen Dinge und kennen uns schon ewig lange (dieses Jahr sind es 11 Jahre Jubeljubiläum, I love you, mein FÜCHSLEIN, by the way!), um genau zu wissen, wann wer Zeit für sich braucht und wann man besser den Mund hält.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Hamburg airport. Our airplane – green like the island of Ireland
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Above the clouds – so exited!

Unser Trip ging zwei Wochen lang und führte uns durch den kompletten Süden der Insel. Wir sind in Dublin gelandet, haben dort drei Tage verbracht, Tagestouren nach Kilkenny, Glendalough und in die Wicklow Mountains unternommen und sind dann weiter nach Cork gereist. Von Cork ging es nach Killarney in den Nationalpark mit Touren entlang der Atlantikküste und in die nähere Umgebung. Es folgten Limerick und Doolin, wo wir einige Zeit verbrachten, um zu den berühmten Cliffs of Moher zu wandern. Von Doolin ging es nach Galway und die letzte Station war Clifden, bevor wir wieder zurück nach Dublin fuhren. Alles in allem ein geiler Trip, nur zwei Wochen waren dafür wirklich sehr knapp bemessen. Wir werden definitiv noch einmal nach Irland reisen, da es so viele Dinge gibt, die wir nicht mehr geschafft haben, die uns beide allerdings noch brennend interessieren würden.

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It’s my tick to collect pullovers of capital cities where I’ve been. Now my collection growed

Fangen wir mal mit der Stadt Dublin an. Die irische Hauptstadt ist ungefähr so groß wie meine Wahlheimat Leipzig, hat sogar noch ein paar Tausend Einwohner weniger. Man ist von Deutschland große Städte gewohnt. Zumindestens haben die meisten größeren deutschen Städte ungefähr ab eine halbe Million Einwohner aufwärts. Dublin wurde mir vor unserem Trip als nicht besonders hübsch beschreiben, meine Mama war schon einmal dort und konnte sich mit der Stadt überhaupt nicht anfreunden. Demensprechend bin ich mit geringen Erwartungen in die irische Hauptstadt gefahren. Und wurde sehr überrascht. Sicherlich sind die georgianischen Häuser im immer gleichaussehenden Stil nicht jedermanns Sache, aber ich muss sagen, dass Dublin auf seine eigene Art Charme und Stil hat. Obwohl man das erst auf den zweiten Blick erkennt. Der Fluss Liffey ist dreckig und nicht besonders einladend, der Linksverkehr zuerst ziemlich verwirrend, alles anders. Die Straßen sind winzig, teilweise recht kaputt, die Ecken düster und schmutzig. Wir sind aus Deutschland das System mit den Pfandflaschen gewöhnt und waren schockiert über so viel Müll. Der liegt zwar nicht so offensichtlich auf der Straße herum, aber eine Plastikflasche wegzuschmeißen hat für uns Deutsche etwas von Verschwendung. Man kann als Obdachloser in Deutschland überleben, wenn man Pfandflaschen sammelt und abgibt, traurig, aber wahr. Es hatte in Irland aber auch sein Gutes, man musste sich keinen Kopf machen, wohin mit den Flaschen. Irgendwann wird man dann wohl sehr bequem. Oje.

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©Lydia Gerber, Hamburg. The georgian houses in Dublin
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Temple Bar
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Christ Church Cathedral

Wir haben in Dublin mit der klassischen Stadtrundfahrt angefangen und uns erst einmal einen Überblick verschafft. Die Busfahrten sind abenteuerlich, im Vergleich zu vielen Dubliner Busfahrern fährt mein Vater wie ein kleines Lämmchen. Einer der Gründe, warum mir beim Fahren glücklicherweise nicht schlecht werden kann, ich bin einiges an Turbulenzen gewöhnt. Man kann bei diesen Stadtrundfahrten immer aus- und in den nächsten Bus wieder einsteigen, diese Hop-on-Hop-off-Touren werden wahrscheinlich mittlerweile überall angeboten. Es ist auch mega praktisch, man kauft sich ein Ticket für einen oder zwei Tage und kann damit überall hinfahren und sich alles ansehen, was interessant ist. Die Iren haben schnell mitbekommen, dass sie von Tourismus leben und bieten dementsprechende Touristenpole an. Wir begannen unsere Tour beim Kilmainham Gaol, dem Gefängnis von Dublin. Es hat etwas Beängstigendes, ins Gefängnis zu gehen und mein Freund hat sich da jedes Mal auch sehr über uns lustig gemacht, aber das Dubliner Gefängnis ist ungemein interessant und auf jeden Fall einen Besuch wert. Es dient heute als Museum und erinnert mit Gedenkstätten an den Osteraufstand von 1916 und die irischen Unabhängigkeitskriege. Viele Rebellenführer waren hier inhaftiert und wurden hingerichtet. Nach der Unabhängigkeit wurde das Gefängnis 1924 geschlossen. Man gelangt zuerst in den Ausstellungsteil, wo man mit vielen Schrifttafeln, Listen und Artefakten über die irische Geschichte informiert wird. Die Iren sind stolz auf ihre Unabhängigkeit und zeigen das auch. Durch die eigentlichen Gefängnistrakte gab es eine Führung, die sehr informativ ist. Als Gruppe wird man durch die begehbaren Innenräume und auch den Hof geführt, wo die Inhaftierten erschossen wurden. Eine Gedenktafel erinnert daran. Es hat etwas Beklemmendes, einen Ort zu besuchen, an dem so viele Menschen mit Gewalt ihr Leben verloren haben.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Kilmainham Gaol
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Kilmainham Gaol inside

Das Trinity College ist die Universität von Dublin. Ungefähr 15.000 Studenten studieren hier, in Leipzig hat die Uni fast die doppelte Anzahl. Ich vermute, jeder kennt die berühmte Long Hall mit dem Book of Kells, ein Bild das als erstes bei Google erscheint, wenn man den Begriff Bibliothek eingibt. Das war auch unser Ziel. Das Book of Kells durfte man leider nicht fotografieren, es lohnt sich auf jeden Fall, es anzusehen. Ich habe noch nicht viele Büche in meinem Leben gesehen, die mich wirklich begeistern, weil sie einfach so hübsch sind. Man muss dazu sagen, dass meine Mama Bibliothekarin ist und ich somit ein ganz anderes Verhältnis zu Büchern habe als andere Menschen. Bücher sind für mich ein Ausdruck der eigenen Seele, man darf sie nicht quälen, es wäre genauso als würde man Tiere quälen. Ich lese für mein Leben gern und entdecke zwischen den Zeilen manchmal mehr Details als im eigentlichen Text. Die Long Hall ist imposant und beherbergt viele Schätze. Die Menschenmengen sind natürlich enorm, aber ich habe das in der Gegenwart von so vielen Büchern recht gut ausblenden können. Wir haben beide wie die Wilden Fotos gemacht, in der Long Hall darf man ohne Blitz fotografieren.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Trinity College
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Trinity College
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Famous Long Hall in the Library of the Trinity College in Dublin
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Dublin – exhibition Book of Kells
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“Harry Potter” was even translated in the Gaelic language!

Ein absolutes Highlight wurde die Gravedigger’s Ghostbus Tour. Die wird im normalen Reisebüro nicht angeboten, somit war es ein absoluter Geheimtipp, den wir von einem Taxifahrer bekommen haben. In Irland Taxi fahren spart jeden Reiseführer. Jeder Taxtfahrer fängt mit dir ein Gespräch an und erzählt dir kleine Geheimtipps. So erfuhren wir zum Beispiel auch vom Leprechaun Museum oder dass sich das Guiness Storehouse nicht wirklich lohnt. Solche Ansichten sind natürlich stark subjektiv, aber uns haben sie sehr geholfen. Wir sind also in den Ghostbus eingestiegen ohne zu wissen, was uns erwartet. Meine Begeisterung für Horrorfilme oder Gruselzeugs ist etwas begrenzt, jedoch wurde diese Tour eher lustig als gruselig. Sie startet in den Abendstunden und man fährt mit einem abgedunkelten Bus durch die gesamte Stadt. Im Bus war Norman – der Leiter der Tour. Abhängig davon, was meine Englischkenntnisse hergaben, konnte ich auch recht gut folgen. Er erzählte gruselige Storys über die Geschichte Dublins. Vergleichbar vielleicht mit einem fahrenden Dungeon aus Berlin oder Hamburg. Jeder der Anwesenden im Bus wurde in seine Geschichten mit eingebunden (ich war sehr glücklich, dass ich mich mit meinem Englisch nicht blamierte!) und wir legten zwei Stops ein. Der erste in der Krypta der Christ Church Cathedral und der nächste auf einer Friedhofsruine. Im Dunkeln und mitten in der Nacht war ich sehr froh, dort nicht alleine sein zu müssen. Lydie war dafür sehr begeistert.

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Dublin – Gravedigger’s Ghost Bus Tour: Christ Church Cathedral at night
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Gravedigger’s Ghost Bus Tour
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Gravedigger’s Ghost Bus Tour: cemetery
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Dublin – Gravedigger’s Ghost Bus Tour: Christ Church Cathedral

Im eben schon erwähnten Leprechaun Museum konnte man die Geschichte der kleinen irischen Kobolde erfahren. Es war sehr niedlich und kindlich angelegt und ein Tourguide erzählte uns viele süße Geschichten über Leprechauns. Ich muss sagen, ich hatte mir für den doch recht teuren Preis (12 Euro Erwachsene, 10 Euro Studenten) etwas mehr erhofft, jedoch war es keinesfalls eine Geldverschwendung. Man wird durch eine Art Zauberwald geführt, kommt sich winzig klein vor und kann ganz viele Geschichten über die kleinen niedlichen Kobolde erfahren, die ein Meister der Tarnung sind. Lydie und ich glauben seit unserem Trip in Irland an Feen, Kobolde und sonstige Zauberwesen. Auf unserer Tour nach Kilkenny hat es in Strömen geregnet und der Tourguide hat erzählt, dass es sinnvoll ist, an Feen zu glauben, um den Regen zu vertreiben. Es hilft wirklich. Immer, wenn es geregnet hatte, haben wir die Feen angebetet und uns über die Sonne gefreut, die nach maximal 20 Minuten wieder schien. Sicherlich könnte man das auch den stetig wechselnden Wetterbedingungen in Irland zuschreiben, aber es entwickelte sich zum Running Gag, an Feen zu glauben und sie um Sonne zu bitten. Und wenn jemand etwas gesucht und im Moment nicht gefunden hatte, weil zu viel Chaos im Backpacker-Rucksack herrschte, waren ab sofort die Leprechauns schuld. Diese Ausrede ist mittlerweile in meinem Standardwortschatz aufgenommen worden.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – Leprechauns Museum
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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin – magical forest in the Leprechauns Museum

Da Lydie ein Pastorenkind ist, durften die Christ Church und die St. Patrick’s Cathedral nicht fehlen. Das stört mich nicht, ich mag Kirchen. Ich glaube nicht an Gott, ganz bestimmt nicht, aber eine Kirche ist für mich einfach ein schönes Bauwerk voller Ruhe und Brainstorming. Man kann dort ganz in sich selbst versinken. Beide Kirchen waren sehr hübsch, ich kann nicht sagen, welche mir besser gefallen hat. Vielleicht die St. Patrick’s. Sie ist größer und beeindruckender. Irland ist erz-katholisch und sehr von der anglikanischen Kirche beeinflusst. Ich kenn mich mit dem ganzen Kirchenzeugs wirklich nicht so aus, darüber sollte lieber Lydie schreiben, dann wird das wenigstens nicht verkehrt. In der St. Patrick’s Cathedral befindet sich das Grab von Jonathan Swift und seiner Frau, außerdem viele Schriftrollen und Informationen über den Schriftsteller. Ich muss sagen, ich habe bisher erst „Gullivers Reisen“ gelesen.

Christ Church Cathedral
©Lydia Gerber, Hamburg. Christ Church Cathedral
St. Patrick's Cathedral
©Lydia Gerber, Hamburg. St. Patrick’s Cathedral

Dublin Castle haben wir uns auch angesehen, ein kleiner Teil ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Sehr stilistisch und prunkvoll wurde das alles aufgesetzt, ich fühlte mich erschlagen von so vielen Kronleuchtern und glänzenden Fassaden. Kein Staubkrümel, alles auf Hochglanz poliert. Leute, die aufpassen, das man nichts anfässt. Ich glaube, ich mag meine Sachen zu Hause lieber, die man auch benutzen und nicht nur ansehen kann.

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©Lydia Gerber, Hamburg. Dublin Castle
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Dublin Castle
The shamrock of Ireland, the thistle of Scotland, the rose of England - this chandelier unites all three symbols.
The shamrock of Ireland, the thistle of Scotland, the rose of England – this chandelier unites all three symbols.

Dublin ist süß. Es ist nicht gigantisch, monumental oder besonders schick, das stimmt. Aber süß auf seine eigene Art. Die Menschen machen es zu etwas Besonderem. Zu den Iren werde ich wahrscheinlich auch noch einen extra Post schreiben, da gibt es so viel zu sagen. Als nächstes geht es nach Cork. Cheers!

New love IRELAND - starting in Dublin. (Leprechauns Museum)
New love IRELAND – starting in Dublin. (Leprechauns Museum)
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©Lydia Gerber, Hamburg. Streets of Dublin

Ich habe immer markiert, wer der Urheber eines Bildes ist, da einige Fotos in diesem Post von meiner Freundin ©Lydia Gerber, Hamburg, sind. Ihr gehören sämtliche Rechte an den Bildern, unter denen sie markiert ist, und sie ist damit einverstanden, dass ich sie verwende.

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Throwback: City of Love

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Anfang August diesen Jahres bin ich mit meinem Freund in Paris gewesen. Ich persönlich bin sehr gerne in Paris oder allgemein in Frankreich, da dieses Land mein Leben sehr geprägt hat. Ich habe sehr lange in Frankreich gelebt und versuche jedes Jahr, mindestens einmal in Frankreich zu sein. Die letzten Jahre hat dies leider aus verschiedenen Gründen nicht geklappt und auch für die nächsten Jahre muss ich mir einiges einfallen lassen, um das zu schaffen, daher war ich umso glücklicher, dass ich dieses Jahr im August endlich einmal wieder dort sein konnte. Paris ist eine meiner liebsten Städte, das Flair und die Atmosphäre dort sind einfach unbeschreiblich. Man kann natürlich von Franzosen halten, was man will (ich werde darüber noch einen Extra-Post verfassen) und ich kann vielen ihre Meinung auch nicht verübeln, da man wissen muss, wie man Franzosen zu nehmen hat, um sie mögen zu können.
In Paris selbst wird diese Haltung noch einmal sehr verstärkt. Paris ist eine sehr elegante und teure Stadt. Die monumentale Architektur ist natürlich gigantisch. Ich kenne niemanden, der Paris nicht schön findet und ich entdecke jedes Mal, wenn ich dort bin, neue Details und Dinge zum Staunen. Lässt man die ganzen Klischees einmal weg, ist es eine wunderschöne Stadt, die in jeder Ecke etwas zu bieten hat. Selbst in den Außenbezirken, wo wir beispielsweise unser Hotel hatten, konnte man abends noch sehr schöne und ruhige Spaziergänge unternehmen.
Neben den gängigen Touristenattraktionen haben wir aber auch Orte besucht, die man vielleicht nicht in jedem Reiseführer findet.

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Als ein absoluter Geheimtipp stellten sich die Katakomben heraus, zumindest wenn man auf so etwas steht. Ich war dort vorher auch noch nie unten und wusste somit nicht, was mich erwarten würde. Die Katakomben von Paris wurden ursprünglich dazu genutzt, um Gips, Lehm und Ton abzubauen, daher ist es dort unten auch komplett schallisoliert. In 60-80 Metern Tiefe wird man zuerst durch ein weitflächiges Labyrinth geführt und kommt zum Schluss beim berühmten “ossuaire” (Beinhaus) an. Im Mittelalter, als Pest und Seuchen und eine überdurchschnittlich schmutzige Seine die Stadt bestimmten, war der Gestank der Friedhöfe bald nicht mehr zu ertragen gewesen und man hatte alle verwesten oder auch noch nicht verwesten Leichen exhumiert und in die Katakomben gebracht. Bis heute liegen dort unten ungefähr 7 Millionen tote Pariser. Etwa 2 Kilometer des unterirdischen verzweigten Netzes wurden als Museum ausgebaut, der Rest wird als nicht betretbar und zu gefährlich eingestuft, wobei dieses Verbot durch die Schallisolierung sehr leicht zu umgehen ist. Es finden dort regelmäßig Partys oder schwarze Messen statt und die Pariser Polizei hat eine eigene Abteilung, die sich nur um die Katakomben kümmert und den Fällen nachgeht, die dort unten passieren.
Wenn man die Katakomben besuchen möchte, sollte man sehr früh, am besten noch vor den Öffnungszeiten, da sein, da sonst die Schlange unermesslich lang wird. Das Museum öffnet um 10 Uhr vormittags und wir waren gegen 9 Uhr morgens angekommen und mussten trotzdem noch über zwei Stunden warten. Die Schlange wuchs immer weiter. Ich denke, nach 12 Uhr macht es auch gar keinen Sinn mehr, sich anzustellen, da immer nur 400 Leute gleichzeitig ins Museum gelassen werden und die natürlich auch einige Zeit brauchen, um sich alles anzusehen. Also am besten ist man schon vor 8 Uhr morgens vor dem Eingang, dann muss man nur bis zu den Öffnungszeiten warten.
Ich muss sagen, ich konnte mich mit den Katakomben nicht so recht anfreunden, da es mir eine Spur zu makaber gewesen war. Überall so viele Knochen! Ungefähr eine halbe Stunde lang! Es ist sehr kalt dort unten und ich fühlte mich in der Gegenwart von so vielen toten Menschen höchst unwohl. Bei einigen Knochen konnte man sogar die Art und Weise des Todes erkennen. Nach dem Rundgang wurden die Taschen kontrolliert, da einige Leute wohl anscheinend wirklich Knochen oder sogar Schädel mitgehen lassen. Eine etwas gruselige Vorstellung und wir waren sehr froh, als wir wieder das Tageslicht betreten konnten. Danach hatte ich auch nicht einmal so richtig Appetit auf etwas Essbares. Es ging dafür zum Eiffelturm.

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Catacombs of Paris – kind of macabre
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Catacombs of Paris – in front of so many bones
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Catacombs of Paris – entrance of the ossuary
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Catacombs of Paris
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Eiffel Tower

Frei nach dem Motto “Eiffelturm geht immer” haben wir uns sehr häufig auf die umliegenden Grünflächen gesetzt, Crêpes gegessen und dem Treiben um uns zugesehen. Sehr interessant zu beobachten waren diese Straßenverkäufer, die in regelrechten Dynastien (allesamt dunkelhäutig) mit ihren großen Tüchern durch die Gegend spazierten und an ausgewählten Orten ihre Ware ausbreiteten, wobei es immer einen gab, der Schmiere stand und genauestens beobachtete, wo sich der nächste Polizist befand. So schnell wie die Polizei auftaucht, so schnell sind auch die Straßenhändler verschwunden. Ich würde von diesen Leuten nie etwas kaufen, da es meistens billige Plastiksachen aus Asien sind, aber ganz viele Touristen stehen drauf, sich einen blinkenden Eiffelturm im Miniformat zu holen. Oder Selfie-Sticks, es gab niemanden, der ohne diese Dinger herumgelaufen ist. Die Händler scheinen sich untereinander zu kennen und beobachten vor allem Eindringlinge sehr argwöhnisch. An jedem Ort standen auch immer die gleichen schwarzen Jungs, einige teilweise nicht älter als 14.
Man kann auf den Eiffelturm natürlich hinauf fahren, es gibt drei verschiedene Ebenen, von denen aus man die Stadt beobachten kann. Das haben wir aber nicht gemacht, da sonst wahrscheinlich die Hälfte des Tages für das Warten draufgegangen wäre. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass die beste Zeit dafür kurz vor Schließung, also am Ende der Öffnungszeiten, ist. Im Sommer ist das gegen Sonnenuntergang, womit man dann einen herrlichen Blick über die Stadt hat. Vielleicht macht es aber auch Sinn, sich wie bei den Katakomben ganz früh morgens anzustellen, das habe ich aber noch nie gemacht, ich Schlafmütze.
Die Warterei haben wir aber sein gelassen und uns dafür mit dem Blick über die Stadt von der Sacré-Coeur-Kirche aus belohnt.

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Stairs of Amélie’s world

Dem Montmartre-Viertel mit seiner Sacré-Coeur-Kirche haben wir einen ganzen Tag gewidmet. Für mich ist diese Basilika eine der schönsten, in der ich je gewesen bin (na gut, so viele habe ich jetzt von innen auch noch nicht gesehen), ich mag vor allem die Aussicht, die man von dort aus hat. Es sind natürlich immer mega viele Leute da und man muss tierisch aufpassen, nicht beklaut zu werden (das muss man in Paris überall). Die Kirche (dt. Heiliges Herz) ist schneeweiß – wer kennt sie nicht von Fotos?! Ich mag diese Unschuld, die sie ausstrahlt und gleichzeitig diese Kraft, mit der sie auf dem Montmartre-Berg steht. Es fährt eine Seilbahn hinauf, man kann aber natürlich auch die berühmten Treppen aus Amélie Poulains Welt nehmen, die ich persönlich sehr liebe.

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Sacré Coeur

In diesem Jahr einen allerersten Besuch abgestattet hatte ich dem Cimetière Père Lachaise, dem größten Friedhof von Paris. In den letzten Jahren konnte ich ihn immer nur von außen betrachten, für mehr fehlte leider die Zeit. Der Friedhof ist jeden Tag bis 17 Uhr geöffnet und lädt zu wunderschönen Waldspaziergängen ein. Die Gräber sind in vielen labyrinthischen Gängen angeordnet und teilweise schon so alt und zerfallen, dass sich niemand mehr um sie kümmert, weil einfach keine Hinterbliebenen mehr da sind. Da wir von Deutschland eine etwas andere Friedhofskultur gewöhnt waren, war es sehr interessant zu erfahren, wie alt einige Grabstellen sind. Es gibt viele Familiengräber, unter anderem aus dem 18. oder 19. Jahrhundert, die als halbe Mausoleen konstruiert worden waren. Blumen gab es recht wenige, eher nur auf neueren Gräbern. Außerdem sind hier recht viele berühmte Menschen beerdigt, wie zum Beispiel Edith Piaf oder Honoré de Balzac. Man kann sich am Eingang einen Plan besorgen, wo die wichtigsten Gräber eingezeichnet sind. Wir haben leider trotz Plan das Grab von Balzac dennoch nicht gefunden, dafür ist alles viel zu verwinkelt. Man sollte sich für diesen Friedhof viel Zeit nehmen.

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Cimetery Père Lachaise
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Galaries Lafayette

Weiter ging es in die Galeries Lafayette und zum Opernhaus, das ja ganz in der Nähe ist. Wir haben dort nur Macarons gekauft (ich liebe diese Dinger!) und über die Architektur gestaunt. Ich laufe gerne durch dieses Einkaufszentrum, ohne etwas zu kaufen, es sieht mit all seinen Fassaden und der Deckenkonstellation einfach nur mega hübsch aus. Man muss dazu sagen, dass ich ein Shopping-Verbot von meinem Freund auferlegt bekommen habe, was Taschen und Schuhe angeht. Da passt er auch immer besonders gut auf, dass ich es nicht breche. In den Galeries Lafayette würde ich mir im Moment auch niemals eine Tasche oder Schuhe kaufen (vielleicht in zehn Jahren, haha), aber ich mag es, durch die Kosmetik- und Fashiongänge zu schlendern und zu gucken, was es Neues gibt. Immerhin haben die Macarons sehr gut geschmeckt.

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Opera house
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Galaries Lafayette inside

Auf der Champs Élysées entlang zu spazieren hat immer etwas von Luxus. Ich muss zugeben, dass ich bei Sephora nicht widerstehen konnte, zur großen Begeisterung meines Freundes. Die Prachtstraße beginnt am Place de la Concorde, gleich hinter den Tuilérien-Gärten und endet am Arc de Triomphe. Ich denke, jede Frau fühlt sich dort einmal im Leben wie Coco Chanel, wenn sie von Boutique zu Boutique rennt.
In den Tuilériengärten haben wir lange gesessen und den Menschen zugeschaut. Durch viele verschiedene Künstler, Gesichter und Begegnungen bekommt dieser Park Leben. Ich mag die Atmosphäre, durch die man bis zum Louvre spaziert. Der Louvre ist nach wie vor das meistbesuchte Museum der Welt und mein Freund, der recht analytisch veranlagt ist, begann gleich nach einer Weile, die wir an der berühmten Glaspyramide vor dem Eingang verbracht hatten, die Menschenmassen pro Minute zu zählen und die Anzahl dann auf das gesamte Jahr hochzurechnen. Das Ergebnis war erstaunlich. Im Louvre drin war ich noch nie, da ich ehrlich gesagt gestehen muss, kein besonders großer Kunst-Kenner zu sein. Und zusätzlich zu der Tatsache, dass man für dieses Museum mindestens einen ganzen Tag benötigt, wurde mir außerdem gesagt, dass die krönenden Highlights, wie zum Beispiel die “Mona Lisa”, gar nicht so unglaublich sein sollen, da sie kleiner ist als man erwartet. Den Louvre zu besichtigen, das muss also jeder für sich selbst wissen.
In die Notre-Dame-Kirche wollten wir eigentlich auch hineingehen, weil ich das Innerste der Kirche monumental finde und vor allem auch die Fenster dort sehr gerne mag, aber die unglaublich lange Schlange hat diese Idee schnell wieder verworfen, so dass wir uns dann eher etwas zu essen gesucht haben.

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Notre Dame

Zuguterletzt darf natürlich der Jardin de Luxembourg nicht fehlen, wo ich jedes Mal sehr schöne Stunden verbracht habe. Bisher sind mir in meinem Leben die besten Ideen und Gedanken immer in Paris gekommen. Nach meinem ersten Besuch im Jardin du Luxembourg habe ich angefangen zu schreiben, Geschichten, Tagebuch, kurze Episoden aus meinem Leben, Träume. Ich schreibe bis heute immer alle meine Träume auf, wenn ich mich an sie erinnern kann. Die Stadt Paris inspiriert mich in allen Formen. Viele verstehen das immer nicht, was ich an Paris oder Frankreich finde. Ich kann es selbst nicht so ganz sagen. Es ist einfach wie Magie, wenn man diese Stadt betritt. Ich könnte dort nie leben, aber ich mag den Zauber, der dich an jeder Ecke einfängt und dir Ideen schenkt.

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Jardin du Luxembourg

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A blog about…

Da ich gefühlte 1000 Ideen in einer Minute habe, ist so auch dieser Blog entstanden. Er beschäftigt sich mit Reisen in jeder Form, ob nun national oder international. Er ist mein persönliches Tagebuch, um all die erlebten Dinge zu verarbeiten, damit mein Kopf nicht an einer Reizüberflutung zugrunde geht. Denn ich habe festgestellt, dass Instagram alleine dafür nicht mehr reicht, um alles verarbeiten zu können.

Ich liebe es, zu reisen, unterwegs zu sein, in fremde Kulturen eintauchen zu können und mir die Welt anzusehen, das ist meine Inspirationsquelle und hilft mir, mich zu motivieren. Ich möchte euch hier an meinen Eindrücken, Impressionen und Erfahrungen teilhaben lassen. Es sind natürlich alles subjektive Ansichten, aber ich versuche immer, aus mehreren Perspektiven zu beschreiben und mehrere Erfahrungsmöglichkeiten zu schildern.

Ich kann nicht sagen, wo es mir am besten gefällt, dafür sind überall zu unterschiedliche Erfahrungen entstanden. Ich muss mich auch erst noch in ganze Thematik von Wordpress, Plugins und Layout einfuchsen, deshalb wird es wahrscheinlich alles erst nach und nach so aussehen, wie ich es gerne hätte, seid bitte nachsichtig mit mir.

Let’s go – mit ein paar Throwbacks, mit der Gegenwart, aber auch der Zukunft, vielleicht inspiriert und motiviert euch das ja genauso sehr wie mich.