Letzte Station: Clifden. Ziemlich weit im Norden von Connemara. Wir wollten unbedingt ins landschaftlich schöne Connemara und haben uns deshalb Clifden ausgesucht. Außerdem wollte ich dort reiten. Das ist ein bisschen mein Tick. Egal, wo ich bin – reiten! Ich bin früher jahrelang geritten, habe dann aber leider aus verschiedenen Gründen aufgehört. Es erinnert mich an meine Kindheit als ich Pferdefiguren gesammelt und meine Wände mit Pferdepostern tapeziert habe. Ein Pferd ist der beste Freund des Menschen (Hunde sind mir viel zu treudoof) und wenn ein Pferd dir einmal vertraut, tut es das sein Leben lang. Diese Tiere sind hochintelligent und ich liebe es, mit ihnen zu kommunizieren. Umso genialer war es dann auch, dass es in Clifden funktioniert hatte. Die Besitzerin des Hostels hat sich darum gekümmert, dass ich noch am selben Abend einen Ausritt in einer Gruppe durch die Umgebung unternehmen konnte. Direkt am Strand entlang bei Ebbe und Sonnenuntergang. Wenn man das vorher noch nie gemacht hat, ist so was absolut atemberaubend. Für mich war es das Beste des gesamten Irland-Trips. Mein Pferd hieß Boots, ja, auf gut Deutsch Stiefel. Er war ein genügsames Pferd, ein bisschen faul vielleicht, aber wir kamen gut miteinander zurecht. Ich mag es, die verschiedenen Charaktere von Pferden zu beobachten.
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Der Ausritt war großartig und ich danach absolut glücklich. Wir fuhren am nächsten Tag zur berühmten Kylemore Abbey, der ältesten irischen Benediktinerinnenabtei mitten in Connemara. Absolut einen Besuch wert. Das Gelände ist einfach wunderschön. Das Haus an sich fand ich nur von außen spannend, da vom Innenbereich nur ein kleiner Teil betretbar war. Das hatte den Grund, dass der Benediktinerorden der Nonnen heute noch in dem Haus wohnt. Ursprünglich wurde es von der Familie Henry erbaut. Mitchell Henry ließ sogar vor seine verstorbene Frau in der Nähe eine Kirche und ein Mausoleum errichten. 1920 erwarb das Kloster das Schloss. Man kann sich die Kirche, das Mausoleum und die umliegenden Gärten anschauen. Wir waren fasziniert über so viel Blumenreichtum. Das ist mir in ganz Irland aufgefallen. Überall sind Blumen. Das Land wird nicht umsonst als die Grüne Insel bezeichnet. Es ist dort niemals trocken. Das Klima ist ständig feucht. Da haben es die Blumen natürlich sehr leicht und müssen auch von niemandem gepflegt werden. Die wachsen überall, an jeder Straße.
Von Clifden ging es zurück nach Dublin, wo wir noch zwei Tage verbrachten und alles für die Abreise vorbereiteten. Ich muss sagen, ich war von diesen zwei Wochen extrem erledigt, aber eher geistig als körperlich. Aus diesem Grund habe ich auch Instagram so zugepflastert, weil ich immer einen Ort brauche, wo ich meine Gedanken abladen kann. Ich glaube, ich bin nicht in der Lage viele Dinge auf einmal aufzunehmen. Ich bin zwar eine Frau und somit auch multitasking-fähig, was das Tun von mehreren Dingen gleichzeitig angeht (telefonieren, Nägel lackieren und am Laptop etwas lesen – gleichzeitig? Kein Ding!), aber mehrere Informationen auf einmal schnell verarbeiten kann ich nicht. Ich kann mir Dinge merken (abgesehen von Memory, für das Spiel hab ich absolut kein Talent), aber sie müssen nacheinander in einer sortierbaren Reihenfolge ablaufen. Bei Irland war das nicht möglich, aus diesem Grund musste ich viel öfter brainstormen als es normalerweise der Fall ist. Das ist aber nur bei Orten so, die ich selbst besucht habe, ein Buch zum Beispiel kann ich zwei Tagen durchlesen und eine Rezension darüber schreiben, da der pure Text an sich ganz viele eigene Interpretationen zulässt. Meine Fantasie ist aber manchmal eben auch etwas überfordert.
Ich habe immer markiert, wer der Urheber eines Bildes ist, da einige Fotos in diesem Post von meiner Freundin ©Lydia Gerber, Hamburg, sind. Ihr gehören sämtliche Rechte an den Bildern, unter denen sie markiert ist, und sie ist damit einverstanden, dass ich sie verwende.
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