Neues Jahr, beste Zeit, um alles anders werden zu lassen. Zumindest nimmt man sich das immer vor. Bei mir startet das neue Jahr einmal kurz mit einem FRÜHER. Früher war ich anders. Ganz anders. Wollte mich am liebsten verkriechen, auf keinen Fall das Haus verlassen. Heute will ich überall hin, mir alles ansehen, wenn mir ein Ort gefällt, wie beispielsweise Barcelona, eine Weile bleiben, aber dann weiter ziehen. Das ist die junge Pflanze, die jahrelang gebraucht hat, um endlich Blüten zu bekommen. Sie ist neugierig und aufgeregt, manchmal mehr als mein Herz das für den Moment verarbeiten kann. Aber ich bin glücklich, dass ich anders geworden bin. Und im neuen Jahr kann ich dieses Anders-Sein noch mehr ausleben.
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Zu Weihnachten war ich nun also zu Hause. Nach drei Monaten voll stressiger Arbeit in Barcelona ist das eine Wohltat. Meine Familie, bei der man sich nicht nur im Winter verkriechen und kuschelig einigeln kann, ist wie meine zweite Haut. Wir halten uns, ohne uns so aufeinander abzustützen, dass einer mehr Last trägt als der andere. Aus diesem Grund kehre ich immer wieder gerne nach Hause zurück. Außerdem brauchen das mein Kopf und auch mein Herz – dieses Einigeln nach einer kompletten Bilderflut. Die Zeit in Barcelona ist noch nicht vorbei, ich bin bereits wieder dort, jedoch habe ich schon so viel erlebt, dass ich froh über die Pause war.
Kraft und Ausdauer mussten wiederhergestellt werden. Vielleicht mach ich auch etwas falsch und erdrücke mein Leben viel zu sehr mit aufeinander gestapelten Momenten. Aber es treibt mich hinaus. Ich bin auf den Geschmack gekommen, herum zu reisen und mir das anzusehen, was mir gefällt. Viel hat die Liste noch nicht vorzuweisen, poco a poco würde der Spanier sagen.
Von Frankreich kenne ich ein bisschen was, nach Rumänien möchte ich gerne mal. Immerhin lerne ich die Sprache an der Uni. Meine Liste ist endlos. Schöne Landschaften und atemberaubende Natur ziehen mich an, daher will ich mir Norwegen, Island und Schweden ansehen. In Schweden war ich schon einmal, es war sehr schön, allerdings ist eine Woche oder vielleicht auch zwei in diesem riesigen Land gar nichts. Und als ich in diesem Jahr mit meinem FÜCHSLEIN Lydie (das ist ein Running Gag zwischen uns, ich habe auch keine Ahnung, was die Füchse uns getan haben – oder wir ihnen; da musste bisher jeder durch, am meisten wir selbst) durch Irland gereist bin, haben wir schnell festgestellt, dass man selbst für eine “kleine” Insel wie Irland weitaus mehr Zeit bräuchte.
Schöne Städte reizen mich genauso sehr, ich hätte Lust auf Kiew, Moskau, Lissabon oder Ljubljana. Ich habe Europa bisher noch nicht einmal verlassen, das musste ich aber auch nicht, selbst in der Hauptstadt von Liechtenstein, Vaduz, kann man eine Woche verbringen. Meine Urlaubsplanung für nächstes Jahr ist jetzt schon voll und wird wahrscheinlich noch fünf mal über den Haufen geworfen, aber ich freu mich drauf. Auf die Zeit mit Freunden, Familie oder für mich selbst. Offenbar halte ich es nie lange an einem Ort aus. Nur in Leipzig fühle ich mich mittlerweile recht heimisch – und bei meiner Mama im kalten Norden Deutschlands sowieso.
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