Das verfluchte Raum-Zeit-Kontinuum in Barcelona

Laberinto de Horta, Barcelona
Laberinto de Horta, Barcelona

“Veränderung ist am Anfang hart, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderschön.”

Unbekannt

Ich habe schon beim letzten Post angekündigt, dass er anders wird als das, was ich normalerweise schreibe. Und auch dieser wird kein Reisebericht über irgendeinen Ort, den ich vor Kurzem besucht habt und auch nur entfernt ein Update über die Zeit in Barcelona und das neue Leben, das ich mir ausgesucht habe, auch wenn mir so viele Leute in den Ohren liegen, weil es genau das ist, was sie am meisten interessiert. Ich kann euch zumindest etwas beruhigen, dieser Post beschreibt eigentlich schon einen Großteil des Lebens in Barcelona, auch wenn ich ihn gar nicht so auslegen wollte. Nennen wir es Tatsachenbericht.
*Für die Fotos (ja, er durfte Fotos von mir machen :D) haben wir extra das Labyrinth von Horta aufgesucht und da mein Chaos-Köpfchen mir die ganze Zeit nur gefolgt ist, haben wir uns dank meiner Orientierung dort drin tatsächlich verlaufen, was aber auch der Sinn der Sache war. Genauso wie wir uns im Labyrinth verliefen, verlaufen wir uns jeden Tag im Raum-Zeit-Kontinuum.

©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona

Ich habe lange überlegt, ob und wie ich dieses “Problem”, was hier in Barcelona immer öfter zutage tritt, in Worte fassen kann, ohne eine komplette Staatsverschwörung über die mysteriösen Spanier … Verzeihung, Katalanen auszulösen oder, was viel wahrscheinlicher wäre, die meisten Menschen an meinem mentalen Zustand zweifeln zu lassen. Möglicherweise ist es tatsächlich nur die Wahrnehmung einer einzelnen verrückten Person, nämlich ich, die nicht alle Tassen im Schrank hat und versucht, dafür eine einigermaßen plausible Erklärung oder Ausrede zu finden, man weiß es nicht. Fakt ist jedoch, dass sich mein Leben hier in Barcelona hauptsächlich um die Kombination aus den Wörtern Zeit, Überraschung und Kopfschütteln abspielt. Was das bedeutet, werde ich euch heute in diesem Post möglichst ausführlich erklären. Am besten, ihr nehmt euch einen Kaffee und setzt euch zurück, das wird ein langer Text, da ich beschlossen habe, alle Beispiele, die ich habe, gleich mit aufzuschreiben.

Ich lebe in dieser Stadt nun seit Mitte März, also seit fast sieben Monaten. Bisher bereue ich es kein bisschen, diesen Schritt gewagt zu haben und fühle mich hier sehr wohl. Ich komme mit den Menschen zurecht, da es die Sorte von Menschen ist, die ich wollte, ich fuchse mich in das spanische System ein, auch wenn es mir nicht immer gefällt, und fange an, ein soziales Umfeld aufzubauen. So weit, so gut. Kommen wir nun zu besagtem Problem, was eigentlich gar keins ist, solange man es mit Humor nimmt, was mich aber immer wieder aufs Neue an den Rande des Wahnsinns treibt. Vielleicht muss ich mich einfach nur noch mehr “einspanischen” und viel ruhiger werden.

©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona

In Spanien hat der Tag nur 19 Stunden.

Das ist meine Theorie. Bevor sich jetzt die meisten über meinen geistigen oder vielleicht auch Bildungszustand aufregen, werde ich diese Theorie so anschaulich wie möglich erklären und hoffentlich Einstein und Newton korrigieren, da ich mir sicher bin, dass diese beiden Genies sich irgendwo verrechnet haben. Oder ihre Theorien gelten nicht für Spanien. Das gilt es herauszufinden. #aluhutvomkopfnehm
Ich habe ein wenig den pummeligen Ratgeber Wikipedia konsumiert, halt der aalglatte Kamerad für diejenigen, die sonst auch keine Ahnung haben, also dachte ich, ich wäre dort, was Physik bei mir angeht, durchaus richtig. Seien wir ehrlich, wenn man herausfinden will, wie die Kleiderordnung der britischen Königsfamilie dem kleinen Thronerben in spe George (oder überhaupt, dass er George heißt, was ich vorher auch nicht wusste) auf die Nerven geht, ist Wikipedia vielleicht wirklich zu gebrauchen, für mein Zeit-Problem war es allerdings weniger geeignet. Wirklich schlau bin ich also nicht geworden, daher habe ich es frustriert gelassen und mich auf eigene Theorien-Findungsphase begeben. Diese beruht im Großen und Ganzen aus Beobachtungen und Beispielen (mir mögen bitte alle meine Wissenschaftler-Freunde dieses laienhafte Protokoll verzeihen; ich hoffe ja wenigstens, dass ich richtig gerechnet habe).

Ich stehe jeden Morgen um 8 auf. Solange, wie ich noch Ferien und die Uni noch nicht begonnen hatte, war das so. Mittlerweile habe ich die erste Woche in der Uni absolviert und muss jeden Tag sogar noch früher aufstehen.Wir lassen die Uni aber mal beiseite, da sie nicht ausschlaggebend ist, und wenden uns der Zeit vor dem Studienbeginn zu.

Wie gesagt, ich stehe immer um 8 auf. Da wir einen Hund haben, geh ich mit dem zuerst immer erst eine Runde spazieren. Ich könnte schwören, immer nur 10 oder 15 Minuten raus zu gehen, jedoch wenn ich wiederkomme, ist es meistens um 9 oder manchmal sogar halb 10. Na gut, das könnte man noch erklären, vielleicht war ich doch länger draußen als angenommen oder ich habe länger beim Anziehen und Fertigmachen gebraucht, sagen wir, irgendwann habe ich mich damit abgefunden, dass das so ist. Unser Hund Mika ist sehr pflegebedürftig und hat viele Allergien, nach unserem Morgenspaziergang muss ich also immer einmal ihr gesamtes Fell eincremen und die Öhrchen tropfen. Das nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch, jedoch wundere ich mich jeden Tag aufs Neue, warum es dann auf einmal schon um 12 ist. Vielleicht bin ich auch einfach ein sehr langsamer Mensch. Jedenfalls kann ich das auch noch verschmerzen und fange dann erst einmal an, zu frühstücken und danach die Küche sauber zu machen. Da der Haushalt sich auch nicht von alleine macht, bin ich danach damit beschäftigt, je nachdem, was anfällt. Das ist meistens nicht so viel, dass man sich damit überfordert fühlt und ich arbeite so viel wie möglich gleichzeitig ab. Da es dann unerklärlicherweise aber meistens trotzdem schon 15 Uhr ist, wird es wieder Zeit, Mika etwas zu fressen zu geben, mit ihr rauszugehen und eventuell etwas einzukaufen, was ich dann meistens verbinde. Zurück zu Hause beeile ich mich dann, irgendetwas Essbares zu produzieren, wenn mein Chaos-Köpfchen von der Arbeit hungrig nach Hause kommt. Wir reden dann meistens über unseren Tag und offenbar verquatschen wir uns so sehr (eigentlich nicht…), dass es auf einmal um 9 ist, er dann meistens Abendessen macht und ich mich dem Hund widme, der seine Tabletten und sein spezielles Futter braucht. Ach ja, ganz vergessen, besagtes spezielles Futter muss jeden Tag gekocht und angemischt werden, so dass man fast eine Stunde in der Küche mit schnippeln und umrühren beschäftigt ist. Normales Hundefutter aus dem Supermarkt können wir unserer armen Hündin nicht geben, da sie davon Hautausschlag bekommt. Somit wird also jeden Tag für sie gekocht, was ich meistens nach dem Frühstück zusammen mit dem Abwasch mit erledige. Was das angeht, habe ich mittlerweile wirklich eine für mich ideale Routine geschaffen, um so vieles wie möglich gleichzeitig zu tun, einen zeitlichen Unterschied macht es trotzdem nie.
Meistens essen wir dann gegen 22 Uhr zu Abend und gehen danach noch eine große Runde mit Mika. Länger als eine Stunde dauert die aber auch nicht und zweimal pro Woche hat mein Chaos-Köpfchen Deutsch- und ich Katalanischunterricht, was wir uns gegenseitig beibringen. Danach Licht aus – gute Nacht!

Sagen wir, das ist der heftigste Fall. Also der Fall der Tage, wo die Zeit verfliegt und man sonst wirklich zu nichts anderem kommt. Es ist natürlich nicht jeden Tag so, allerdings wirklich produktiv fühle ich mich manchmal nicht so richtig, da ich manchmal gefühlt noch tausend andere Dinge zu tun habe. Ich habe es übrigens auch schon getestet, zwei Stunden früher aufzustehen und alles genauso zu tun. Das bringt nichts, zum Frühstücken komme ich trotzdem erst um 12 Uhr mittags. Ich habe es auch schon getestet, mir Timer zu stellen oder die Zeit zu stoppen, wie lange ich für welche Dinge brauche, damit am Abend nicht wieder das Gefühl auftritt, dass ich eigentlich den ganzen Tag noch nicht wirklich etwas außer den täglichen Alltag getan habe. Als wenn man so in den Tag hineinlebt, auf eine andere Art und Weise. Wahrscheinlich werden das einige nicht verstehen, da jeder ja in irgendeiner Form seinen Alltag bewältigen muss und unserer sieht halt so aus. Jedoch wird dem Alltag von anderen Menschen keine Zeit geklaut, sondern sie schaffen es, abends Netflix zu schauen, morgens Zeitung zu lesen und allein einen gesamten Haushalt zu schmeißen. Ich beobachte das alles sehr argwöhnig.
Ich habe meines Wissens nach alles Menschenmögliche versucht, um irgendetwas in meinem Zeitplan zu optimieren, jedoch bin ich jeden Tag nicht vor 12 Uhr mit dem Hund fertig, völlig egal, wann ich morgens aufstehe. Es ist höchst kurios, dass die zwei Stunden, die man eigentlich mehr hat, auf einmal weg sind. Man sucht sie, aber sie sind weg und kommen auch nicht wieder. Dabei fühlt man sich eigentlich auf der sicheren Seite, wenn man morgens spazieren geht und es noch nicht ganz hell ist. Pustekuchen. Die Uhr tickt und am Ende spuckt sie dir das gleiche Ergebnis aus. Ich frage mich jeden Tag, was ich wo noch besser machen kann, aber die Stunden verfliegen einfach und sind weg. Wenn ich abends nach dem Essen und nach meiner Katalanischlektion duschen gehe, könnte ich schwören, nicht länger als eine halbe Stunde zu brauchen, jedoch kommen wir nie vor um 1 Uhr nachts ins Bett. Es ist seltsam, weil man ja eigentlich spätestens um 12 das Sprachenzeug vom Tisch geräumt und sich bettgehfertig gemacht hat. Die zusätzliche halbe Stunde ist auch weg. Vor allem an den Tagen ohne Sprachunterricht, an denen man dann eigentlich noch zusätzlich eine Stunde mehr hat, ist das interessant, da wir trotzdem auf das gleiche Schlafergebnis kommen.
An Tagen, an denen wir zusätzlich abends noch weggehen und sei es nur um die Ecke in die Bar zum Fußballgucken, wird es noch eigenartiger. Das Fußballspiel ist ungefähr um 11 zuende, wir haben dort vor Ort etwas gegessen und gehen nach Hause. Ich betone noch einmal, die Bar ist um die Ecke und man läuft dahin zwei Minuten. Manchmal gehen wir direkt nach dem Fußballspiel (BARCELONA, OLÉ!), was wie gesagt um 11 (!!!) zuende war, nach Hause, kommen aber erst um 1.30 Uhr an. Ich komme mir dann immer vor wie in einer schlechten Parodie von “Zurück in die Zukunft”, da zweieinhalb Stunden irgendwie in zwei Minuten hineinpassen. Doktor Emmett Brown hätte bestimmt die richtige Bezeichnung dafür. Ich für meinen Teil verstehe es einfach nur nicht.

©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona

Ich habe an drei ausgewählten Tagen stichpunktartig Tagebuch geführt, um dieses Phänomen möglichst genau und wahrscheinlich auch ziemlich pseudowissenschaftlich (bitte nicht ernst nehmen) zu dokumentieren. Zusammen mit meinem Chaos-Köpfchen, der sich an diesem Experiment nur zu gern beteiligt hat, wurde jede Uhrzeit und jede Zeitdauer akribisch aufgeschrieben. Wie lange brauchen wir von der Küche ins Wohnzimmer? Wie lange bin ich mit Mika draußen? Wie lange brauchen wir zum Kochen? Alles nur für meine Theorie. Legen wir los!

Tag 1: Dienstag, 2.10.18 (ein völlig normaler Dienstag, nur so fürs Protokoll!)

7 Uhr morgens: mein Chaos-Köpfchen steht auf und verlässt um 7.30 Uhr das Haus. Eine halbe Stunde später schäle ich mich aus dem Bett und suche mir Klamotten zusammen.

8.35 Uhr: WHAT?! Eine halbe Stunde zum Anziehen und im Bad? Aha, na gut, vielleicht schlafe ich noch. Dann machen wir uns mal ans Werk. Ich begrüße Mika und schnappe mir Schlüssel, Leine und Tüten, um mit ihr rauszugehen.

9.17 Uhr: Wir sind zurück in der Wohnung, irgendwie kam mir die Runde um den Block durch den Park und an der Apotheke vorbei nicht so lang vor, aber beschweren werde ich mich nicht, unser Hund Mika braucht nun einmal viel Aufmerksamkeit.

9.25 Uhr: Ich fange an mit Mikas Morgenpflege. Sie muss eingecremt werden, ihre Tablette nehmen und bekommt Ohrentropfen. Danach führt mein Weg in die Küche und ich wärme ihr Futter auf, was noch von gestern im Kühlschrank stand. Das ist das Letzte, danach muss ich neues kochen.

12.21 Uhr: Ich fange an, die Küche sauber zu machen und Futter für Mika zu kochen. Anfangszeit wird stirnrunzelnd notiert. Natürlich nimmt das Eincremen viel Zeit in Anspruch, aber 3 Stunden bestimmt nicht. Wenn mein Chaos-Köpfchen sie eincremt, braucht er maximal 20 Minuten, nehmen wir also an, dass ich mangels Erfahrung mit Hunden das Doppelte brauche. Ich würde sogar noch 20 Minuten mehr oben drauf packen, da ich immer sehr viel mit Mika zwischendurch kuschle und spiele, weil die Prozedur natürlich auch sie und ihre empfindliche Haut anstrengt. Um ihr Ohrentropfen und eine Tablette zu geben, kommen noch 15 Minuten hinzu, weil ich jetzt für die Wissenschaft (haha, schenkt mir noch mehr Aluhüte!) alles hochrechnen werde. Sagen wir also, ich brauche nicht länger als 1 Stunde und 15 Minuten mit Mika, wie kann es da 12.21 Uhr sein? Das sind 2 Stunden und 41 Minuten, die einfach so verschwinden, irgendetwas kann da nicht hinhauen.

13.17 Uhr: Ich habe mich extrem beeilt und das Futter für Mika und die Küche fertig. Das heißt, jetzt bekommt endlich der Menschling sein Frühstück. Meistens esse ich Joghurt mit Obst oder unsere All-Time-Favorite-Croissants aus dem Supermarkt um die Ecke. Ich nehme mir immer Zeit für mein Frühstück, dies ist also die einzige Stunde, die ich mir wirklich voll und ganz eingestehe. Die darf gerne gemopst werden.

14.31 Uhr: Das Frühstück wird weggeräumt und ich begebe mich unter die Dusche, da ich immer noch nach Hund rieche.

15.53 Uhr: Ich könnte schwören, nicht länger als 15 Minuten unter der Dusche gestanden zu haben, das macht also 1 Stunde und 7 Minuten, die wegfallen. Auf dem Konto der geklauten Stunden sind somit also schon 3 Stunden und 48 Minuten.

16.02 Uhr: Mein Chaos-Köpfchen kommt heute früher von der Arbeit, da wir später einen Termin im Apple-Shop haben, um sein Handy zu reparieren. Ich wärme uns schnell etwas zu essen auf, was noch von gestern Abend übrig war (zum Kochen war ja auch keine Zeit, wie ihr feststellen konntet). Wir essen sehr schnell. Gleichzeitig bekommt auch der Hund sein Futter.

16.30 Uhr: Wir machen uns auf dem Weg zum Apple-Shop. Ich begleite ihn, da wir das erstens mit einem Spaziergang mit Mika verbinden und zweitens Zeit zum Reden haben. Außerdem müssen wir später mit Mika zum Tierarzt, da ihr Shampoo und ihre Ohrentropfen leer sind.

16.58 Uhr: Wir erreichen den Apple-Shop, müssen allerdings noch eine halbe Stunde warten, bis wir dran sind. Der eigentliche Termin dauert laut Uhr 27 Minuten, jedoch verlassen wir den Laden nach drei Abschiedssätzen mit einer Mitarbeiterin um 18.13 Uhr. Wenn man davon ausgeht, dass unser Termin um 17.30 Uhr anfing, wir 27 Minuten dort beschäftigt waren, dann müssten wir uns theoretisch 16 Minuten von der Mitarbeiterin verabschiedet haben, was ich mir nicht vorstellen kann, also wandern diese 16 Minuten knallhart aufs Konto, womit wir bei 4 Stunden und 4 Minuten wären.

18.14 Uhr: Wir kaufen eine Waffel für mein Chaos-Köpfchen und einen Frozen Yoghurt für mich.

18.37 Uhr: Das Süßzeug wurde verputzt, dem Hund ist langweilig, also machen wir uns wieder auf den Weg, schließlich müssen wir noch zum Tierarzt.

18.52 Uhr: Wir kommen beim Tierarzt an. Mika jault, wahrscheinlich weil sie weiß, was ihr normalerweise in diesem Gebäude blüht. Dabei liegt sie heute falsch, da wir nur Tropfen und Shampoo kaufen wollen.

19.56 Uhr: Wir verlassen den Tierarzt. Wir haben wirklich nur Shampoo und Ohrentropfen gekauft. Na gut, die Tante hinter der Anmeldung hat telefoniert, als wir kamen, ich gebe ihr gute 10 Minuten. Sie hatte unser Zeug vorrätig und musste es nur aus einem Schränkchen holen, das hat vielleicht 5 Minuten gedauert. Ich bin mal so friedlich und gebe dem Bezahlprozess weitere 5 Minuten, also 20 Minuten beim Tierarzt. Verlassen haben wir das Gebäude aber erst nach 1 Stunde und 4 Minuten. Ich lege also 44 Minuten aufs Konto, schaue auf 4 Stunden und 48 Minuten und bin mit meinem Latein am Ende.

20.38 Uhr: Es regnet in Strömen und wir mussten nach Hause laufen. Mika hasst neben dem Tierarzt übrigens auch Wasser, daher sind wir meines Erachtens nach recht schnell nach Hause gelaufen. Für einen Weg, für den man im trockenen Zustand 10 Minuten braucht, haben wir im nassen und schnellen Zustand 42 Minuten gebraucht. Man läuft im Regen ohne Regenschirm ja auch viel langsamer, vollkommen klar. Die 32 Minuten, die zu viel sind, kommen aufs Konto. Wir haben jetzt 5 Stunden und 20 Minuten.

20.42 Uhr: Es wird beschlossen, den nassen Hund zu baden. Für die arme Mika bedeutet das die Apokalypse pur an diesem eh schon fatalen Tag mit Tierarzt und Regen. Wir teilen uns die Arbeit, so dass mein Chaos-Köpfchen den Hund in die Badewanne steckt und ich uns etwas zu essen mache. Da ich nicht so genial kochen kann wie er (eigentlich überhaupt nicht), gibt es an diesem Abend kein Kunstwerk, sondern etwas an Gemüse, was ich zusammen mit Sahne, Gewürzen und passierten Tomaten in die Pfanne geschmissen habe.

21.37 Uhr: Mika ist trockengeföhnt und beleidigt, wir geben ihr ihr Abendessen, während mein Experiment aus der Pfanne dann auch endlich verspeist werden kann.

22.45 Uhr: Wir räumen die leeren Teller zur Seite. Ich mache uns Tee, während mein Chaos-Köpfchen unter die Dusche springt. Wir sind über 1 Stunde mit essen beschäftigt gewesen. Das ist okay, beim Essen nehme ich die Zeit nicht weg, das sollte halt so lange dauern, wie es dauert. Eigentlich wollten wir an diesem Abend noch eine Runde Deutschunterricht machen, aber nach dem Marsch durch den Regen ist uns einfach nur nach kuscheln auf dem Sofa.

23.01 Uhr: Mika schläft und wir landen mit Tee endlich auf dem Sofa. Im Fernsehen läuft Big Bang Theory, was auf Spanisch tausendmal besser ist als auf Deutsch oder Englisch. Wir gucken 2 Folgen.

1.07 Uhr: Nach einem Blick auf die Uhr stelle ich fest, dass 2 Folgen offensichtlich 126 Minuten lang gehen. Laut Wikipedia (Prinz George lässt grüßen) geht eine Folge aber ca. 21 Minuten, zusammen also 42 Minuten. Wenn man vielleicht noch 20 Minuten Werbung miteinbezieht (die im spanischen Fernsehen wirklich omnipräsent viel vorkommt), kommt man auf 1 Stunde und 2 Minuten. Es kommen also 1 Stunde und 4 Minuten aufs Konto und wir sind bei 6 Stunden und 24 Minuten. Wir gehen nicht noch einmal mit dem Hund raus, obwohl wir das normalerweise abends nach dem Essen noch einmal tun. Aber Mika ist erstens frisch gebadet und nicht mehr gewillt, noch einmal für uns aufzustehen, zweitens regnet es immer noch und drittens waren wir mit ihr lange genug draußen, so dass sie bis morgen früh durchhält. Aber normalerweise drehen wir immer noch eine kleine Abendrunde und entweder werden mir die letzten anderthalb Stunden auf dem Sofa oder bei meiner Runde mit Mika geklaut, das Ergebnis ist stets das Gleiche.
Ich hüpfe lediglich unter die Dusche (die Zeit benimmt sich immerhin friedlich) und wir machen uns bettfertig.

1.33 Uhr: Wir fallen todmüde ins Bett und besprechen kurz Dinge, die am nächsten Tag anstehen. Aber irgendwann ist dann jeder in seiner Traumwelt. Gute Nacht!

Ergebnis: 6 Stunden und 44 Minuten! Bei Rechen- oder Logikfehlern bitte ich um Korrektur. Auch bei Tipps, wie ich etwas schneller oder besser machen kann. Diese Tagesbeschreibung besteht lediglich aus Beobachtungen. Ich sagte ja bereits, dass mir jeden Tag so um die 5 Stunden genommen werden, an diesem Tag war es mit fast 7 Stunden der Extremfall, was nur gelegentlich auftritt. Es sind mal 4 und mal 6 Stunden, aber meistens jeden Tag so ungefähr 5.

©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona

Tag 2: Donnerstag, 4.10.18 (ein normaler Arbeitstag, möchte man meinen)

9.00 Uhr: Mein Chaos-Köpfchen hat heute frei, daher erlaube ich mir, bis um 9 zu schlafen, da wir dann ja theoretisch zu zweit sind, um alles zu erledigen. Ein Trugschluss, wie sich später herausstellen sollte. Ich springe um 9 aus dem Bett (springen: wie ein altes Wiesel, am Straßenrand vor sich hin vegetierend, vor drei Tagen überfahren. Ein Morgenmensch war ich noch nie) und lasse mein Chaos-Köpfchen noch eine Stunde schlafen. Zuerst bekommt der Hund seinen Spaziergang und danach sein Frühstück.

9.28 Uhr: Ich fange heute zuerst an, das Futter für Mika zu kochen, denn eincremen und Ohrentropfen übernimmt heute mein Chaos-Köpfchen, wenn er aufsteht. Gleichzeitig mache ich unser Frühstück.

10.03 Uhr: Mein Chaos-Köpfchen quält sich aus dem Bett. Er ist noch weniger Morgenmensch als ich. Er ist muffelig drauf, was sich aber nach dem Frühstück und einem Kaffee wieder gibt. Das Futter für Mika ist danach auch fertig.

12.37 Uhr: Ich frage mich ja, wer 2 Stunden und 34 Minuten frühstücken kann. Wir schaffen das anscheinend. Aber da ich gesagt hatte, das beim Essen nichts weggenommen wird, kommt nichts auf Konto und wir wundern uns lediglich. Mein Chaos-Köpfchen beginnt mit Mikas Fellpflege und ich räume das Frühstück weg. Es beginnt ein weiteres Paradoxon im Raum-Zeit-Kontinuum.

13.05 Uhr: Mein Chaos-Köpfchen kommt zu mir in die Küche, da er mit Mika fertig ist. Wie gesagt, er braucht meistens so um die 20 Minuten. Die Uhrzeit entnehmen wir seinem Handy und denken uns nichts Unnormales. Ich verlasse die Küche, um mein Handy zu holen, da wir zum Markt wollen und Google fragen müssen, ob der noch auf hat.

13.39 Uhr: Mein Handy zeigt diese Uhrzeit an. Zur Erinnerung, ich habe es gerade geholt. Das kann nun wirklich nicht mehr als 10 Sekunden gedauert haben. Ungläubig vergleichen wir unsere Handys und auch das meines Chaos-Köpfchens hatte diesen unerklärlichen Zeitsprung. Sind wir völlig bekloppt? Was ist das? Manchmal macht mir das Angst. Die ersten 34 Minuten für heute kommen aufs Konto.

13.46 Uhr: Wir machen uns auf dem Weg zum Markt. Wir brauchen Gemüse, womit wir Mikas Futter mischen, außerdem will ich den Kühlschrank etwas auffüllen. Wir nehmen Mika mit, die sich aufführt, als wären wir 10 Tage mit ihr nicht draußen gewesen. Man braucht von zu Hause bis zum Markt 16 Minuten (auch diese Zeit habe ich schon einmal gestoppt) und wir erreichen ihn heute mit Hund nach 17 Minuten, das ist also okay. Wir gehen zu unserer Stamm-Gemüse-Tante und kaufen Kürbisse, Zucchini, Karotten, Bohnen und noch vieles mehr. Beim Bezahlen frage ich die Kassiererin, wie spät es ist. Nur so, da ich vermutlich meiner eigenen Uhrzeit nicht mehr so wirklich traue.

14.32 Uhr: Die Verkäuferin teilt mir diese Uhrzeit mit. So weit, so gut. Mein Chaos-Köpfchen nimmt unseren Einkaufswagen, geht noch zum Fischstand, wo keine Menschenseele ist (er hat mir danach erzählt, dass er nach einem Blick auf die Uhr nicht mehr als 6 Minuten dort gebraucht hat) und ich gehe den Hund holen, der leider immer draußen warten muss. Wir treffen uns draußen wieder und schauen beide automatisch auf die Uhr.

15.02 Uhr: Es gibt keine Worte mehr dafür. Ich fühle mich ehrlich gesagt immer mehr, als würde ich euch erklären, wie verrückt ich eigentlich wirklich bin, dabei versuche ich doch eigentlich, das genaue Gegenteil zu erreichen. Ihr müsst mich verstehen, ich war nur den Hund holen und mein Chaos-Köpfchen nur 6 Minuten am Fischstand und ist danach mit dem Fisch zu mir nach draußen gekommen. Und so groß ist der Markt auch nicht, dass man Lichtjahre braucht, um ihn wieder zu verlassen. Es kommen also 24 Minuten aufs Konto, wir haben 58 Minuten. Das ist für die Tageszeit eigentlich eine Top-Bilanz, aber schon oft hat sich alles mitten in der Nacht entschieden.

15.22 Uhr: Wir sind wieder zu Hause und müssen uns jetzt etwas beeilen. Ich verstaue den Einkauf und mein Chaos-Köpfchen macht mir etwas zu essen, da ich in einer halben Stunde los zur Arbeit muss. Ich arbeite übrigens wieder im Kindergarten, wo ich zuerst schon Praktikum gemacht habe. Es ist super süß und macht mir viel Spaß.

15.42 Uhr: Mein Chaos-Köpfchen hat mir in Rekordzeit etwas zu essen gemacht, während ich meine Arbeitssachen zusammen gesucht habe. Ich sehe meine Mama schon vor mir, dass ich das ja auch hätte gestern machen können, um heute mehr Zeit zu haben. Jedoch macht das nicht wirklich einen Unterschied, noch mal zum Mitschreiben: Zeitangaben sind bei uns hinfällig, ich kann machen, was ich will. Eigentlich könnten wir unsere Uhren auch wegschmeißen und schauen, was dann passiert.

16.03 Uhr: Ich habe alles in mich hineingeschaufelt und fahre mit der Metro zu Arbeit. Ich brauche eine knappe Stunde zur Arbeit, die Zeit ist gnädig mit mir.

16.59 Uhr: Ich betrete den Kindergarten. Meine Aufgabe besteht heute darin, zwei Kindern Englischunterricht zu geben. Anscheinend traut sich die Zeit nicht, auch meine Chefin zu beklauen, somit bin ich pünktlich fertig.

19.24 Uhr: Ich fahre wieder nach Hause. Normalerweise arbeite ich dort nur freitags, um das dann später mit der Uni kombinieren zu können, an diesem Tag bin ich nur für jemanden eingesprungen. Ansonsten verbringe ich dort mehr als 2 Stunden. Mein Chaos-Köpfchen schreibt mir, dass er zum Supermarkt gegangen ist, um Getränke zu kaufen. Auch das machen wir immer dann, wenn er frei hat, da mir ärztlich verboten wurde, schwere Dinge zu tragen.

19.35 Uhr: Ich steige in den Zug und lasse die Uhrzeit nicht aus den Augen. Mein Chaos-Köpfchen schreibt mir und fragt, wie lange ich noch brauche. Noch 20 Minuten bis nach Hause. Er hat den Schlüssel in der Wohnung vergessen. Hach ja. Spätestens jetzt ist klar, wie er zu seinem Blog-Namen gekommen ist.

20.29 Uhr: Ich komme zu Hause an. Mein Chaos-Köpfchen steht vor der Haustür mit dem Einkauf und einem befreundeten Pärchen, das zwei Stockwerke über uns wohnt. Es stellt sich heraus, dass die Beiden sich ebenfalls ausgesperrt haben (alles Latinos, kein Kommentar). Wir nehmen die Beiden mit zu uns, bis ihre Mitbewohner nach Hause kommen.

20.47 Uhr: Ich mache für die gesammelte Mannschaft deutschen Tee (der Teeladen meines Vertrauens in Leipzig hat leider immer noch keinen Online-Shop) und mein Chaos-Köpfchen muss seine allerneusten Deutschfortschritte zum Besten geben.

21.20 Uhr: Die Beiden verabschieden sich und gehen in ihre Wohnung. Wir machen uns etwas zu essen.

22.16 Uhr: Wir setzen uns hin und essen. Mein Chaos-Köpfchen trinkt seinen dritten deutschen Tee (wenn er einmal anfängt, kann er nicht mehr aufhören).

22.56 Uhr: Wir sind überraschend schnell fertig und gehen noch mit Mika raus. Ich bin absolut misstrauisch, da wir den ganzen Tag nicht mehr als 58 Minuten verloren haben. Da ich dem Frieden nicht mehr traue, wagen wir ein Experiment und schauen, was passiert. Wir gehen nicht lange mit Mika spazieren, sondern nur meine morgendliche Runde um den Block. Die dauert 11 Minuten, wenn man langsam geht (auch bereits getestet). Und tatsächlich, als wir nach Hause kommen, erwartet uns die unfassbare Überraschung.

3.08 Uhr: Ungelogen. Ich schwöre es. Ich schaue aufs Handy. Einmal, zweimal, zehnmal. Die Uhrzeit ändert sich nicht, sondern springt nur ganz teilnahmslos auf 3.09 Uhr. Ich habe mir das nicht ausgedacht, wir beide haben eine Weile fassungslos auf dem Sofa gesessen. Wir sind keine 4 Stunden und 12 Minuten draußen gewesen, ganz bestimmt nicht, das ist völlig unmöglich. Eine halbe Stunde gestehe ich uns ein, aber 3 Stunden und 42 Minuten kommen aufs Konto. Somit ist die finale Bilanz 4 Stunden und 40 Minuten. Ich habe gesagt, dass sich das Ganze schon so oft in der Nacht entschieden hat. Wir duschen beide nacheinander kalt, das hilft, um nicht wahnsinnig zu werden. Ein frustriertes Gute Nacht.

Ergebnis: Ich bin nicht verrückt, oder? Wir beide sind es nicht. Mein Chaos-Köpfchen sagt, dass es viele Stories über Zeitempfinden gibt, er erzählte mir sogar von einer aus der Bibel. Wir reden oft darüber, weil uns dieses Phänomen wirklich jeden Tag beschäftigt. Er hat die gleiche Wahrnehmung wie ich, vor allem abends wird es höchstgradig kurios. Allerdings tatsächlich nur hier, in Deutschland haben wir die Zeit nicht so empfunden. Da konnte man ganz gemütlich zu meinem Lieblingsort aus der Kindheit spazieren, war dort eine Weile und hatte noch genug Zeit, um wieder zurückzulaufen, tausend Abstecher zu machen und pünktlich am Abend zum Grillen da zu sein. Wir sind wahrscheinlich in drei Stunden durch meinen gesamten Heimatort gewandert (wer Neukloster sowie meinen Lieblingsort Neumühle kennt, weiß, von welchen Entfernungen ich rede). Es fehlte danach nicht eine einzige Minute.

©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona

Tag 3: Mittwoch, 10.10.18 (immer noch ein normaler Tag, ich weigere mich, das Wochenende zu nehmen, da es das Ergebnis verfälscht)

8 Uhr: aufstehen, wieder wie so ein Wiesel. Meine Morgenroutine ist normal, ich kümmere mich um Mika.

12.08 Uhr: Immerhin bin ich schneller als gestern gewesen, dennoch sind 2 Stunden und 12 Minuten weg. Ich mache mir mein Frühstück.

13.15 Uhr: Frühstück wird weggeräumt. Ich beeile mich, ein bisschen die Wohnung aufzuräumen. Eine Waschmaschine wird angeschmissen, die kann nebenbei laufen. Ich fege die Hundehaare zusammen und wische den Boden. Danach bekommt Mika noch die Krallen geschnitten.

14.38 Uhr: Die Waschmaschine ist fertig. Unsere Waschmaschine zeigt die Zeit an und läuft immer genau 1 Stunde und 23 Minuten. Zeitlich passt das also, was mich sehr zufrieden macht. Danach passiert wieder etwas Seltsames…

14.59 Uhr: Ich habe die gesamte Wäsche aus der Waschmaschine geholt und in den Wäschekorb getan. Ich habe noch nicht ein Kleidungsstück aufgehängt, noch nicht einmal den Wäschekorb an den Ort zum Aufhängen gebracht. Wer braucht bitte 21 Minuten, um die Wäsche von A nach B zu schubsen? Ich ziehe 5 Minuten davon ab, die ich für einen sehr langsamen Menschen friedlicherweise dafür einplanen würde, und packe die restlichen 16 Minuten aufs Tageskonto, womit wir für heute schon bei 2 Stunden und 28 Minuten wären.

16.01 Uhr: Ich fange an, die Wäsche aufzuhängen. Danach räume ich noch das Zeug zusammen, das mein Chaos-Köpfchen liegen gelassen hat.

16.35 Uhr: Mika und ich drehen draußen eine Runde. Sie jagt Tauben und ich schreibe Tagebuch.

17.02 Uhr: Wir kommen zurück nach Hause. Die Zeit benimmt sich friedlich, aber ich rieche den Braten. Das schreit nach etwas Neuem, was sie ausgeheckt hat. Ich mache schnell eine Tütensuppe, da mein Chaos-Köpfchen gleich nach Hause kommt.

17.10 Uhr: Mein Chaos-Köpfchen ist angekommen und wir essen schnell einen Teller Suppe.

17.23 Uhr: Wir gehen zum Latino-Laden, der 10 Gehminuten entfernt ist, die auch tatsächlich eingehalten werden. Danach wandern wir weiter, kaufen unterwegs Kartoffeln und landen in der Fleischerei.

17.45 Uhr: Mein Chaos-Köpfchen ist absoluter Fleischfresser und wir haben keins mehr. Die Zeit will sich immer noch bei mir einschleimen, es kommt nichts hinzu. Letztens habe ich die Zeit, um vom Latino-Laden zur Fleischerei zu gehen, genauestens protokolliert und somit ist das zusammen mit dem Kartoffel-Abstecher voll okay. In der Fleischerei läuft immer Salsa-Musik und der Typ hinter der Theke packt uns gut gelaunt das zusammen, was wir haben wollen. Um die Wartezeit zu überbrücken, bekomme ich spontan meine nächste Salsa-Lektion von allen Anwesenden, inklusive dem Typen hinter der Theke mit dem Messer in der Hand. Mein Chaos-Köpfchen hat angefangen und alle haben etwas dazu beigetragen. Ich bin also mit Fleisch und um einige Tanzschritte reicher wieder aus der Fleischerei rausgegangen. So etwas gibt es vermutlich nur in Spanien und macht mich sehr froh.

18.32 Uhr: Wir machen uns mit unserer Beute auf den Heimweg.

18.47 Uhr: Wir kommen zu Hause an. Es sind immer noch nur 2 Stunden und 28 Minuten, ich bin für alles gewappnet. Diesem Frieden kann man nicht trauen.

18.49 Uhr: Mein Vater hat Geburtstag und wir sitzen mit Handy auf dem Sofa, um ihm über Whatsapp-Videoanruf zu gratulieren. Und nun zeigt sich, wie Recht ich hatte. Die Zeit hat viel zu lange die Füße still gehalten.

20:38 Uhr: Nachdem wir das Gespräch beendet haben, schaue ich sofort auf die Uhr. Angeblich haben wir also 1 Stunde und 49 Minuten telefoniert. Da mir das komisch vorkommt, schaue ich bei Whatsapp nach. Dort beträgt die Dauer unseres Anrufs knapp 45 Minuten. Das ist somit der Beweis, dass entweder alle Uhren in unserem Haus falsch gehen, wir verrückt sind oder ich verdammt nochmal Recht habe. Uns wird Zeit weggenommen. Die 64 Minuten kommen aufs Konto, somit wären wir bei 3 Stunden und 32 Minuten.

20.40 Uhr: Ich setze mich vor meinen Computer, um dem Freund meiner Schwägerin (der Freund der Schwester meines Chaos-Köpfchens klingt ja auch verdammt kompliziert) einen Gefallen zu tun. Das dauert nicht sonderlich lange und ich beobachte akribisch die Uhr.

21.01 Uhr: Ich bin damit fertig. Spontan entscheiden wir, mit Freunden und Kino zu gehen. Mein Chaos-Köpfchen und ich ziehen uns dafür um.

21.34 Uhr: Der beste Freund meines Chaos-Köpfchens holt uns ab. Wir sind sechs Leute. Die Entscheidung fällt auf “Venom”, was sich nicht als die allerbeste Wahl herausstellte. Vorher holen wir uns etwas zu essen. Der Film beginnt um 22.30 Uhr.

0.33 Uhr: “Venom” ist zuende und wir verlassen das Kino. Wir werden wieder nach Hause gebracht.

0.45 Uhr: Wir sind wieder zu Hause und mein Chaos-Köpfchen lässt sich aufs Sofa fallen. Ich gehe in die Küche, um das restliche Essen in den Kühlschrank zu stellen, das wir aus dem Kino mitgebracht haben.

1.44 Uhr: Das ist die Zeit, die die Uhr anzeigt, als ich aus der Küche zurück ins Wohnzimmer komme. 5 Minuten von mir aus für sehr langsame Menschen, aber 59? Mein Chaos-Köpfchen hat übrigens die gleiche Wahrnehmung, sonst hätte er mich gefragt, was ich so lange gemacht habe. 54 (also 59 – 5) kommen aufs Konto und wir haben als Ergebnis 4 Stunden und 26 Minuten. Ich bin so verwirrt, dass ich frustriert schlafen gehe.

Ergebnis: Vielleicht bin ich verrückt. Ich versuche, mir das jeden Tag auszureden, aber das ist verdammt schwer, wenn jeden Tag so viel Zeit wegfällt. Und wir reden nicht von von ein paar Minuten, sondern täglich von mehreren Stunden. Vermutlich sollte man das alles viel ruhiger und gelassener betrachten, um sich nicht unnötig noch verrückter zu machen. Und irgendwann wird vermutlich auch der Tag eintreten, an dem ich mich damit abgefunden haben werde, dieser Moment ist noch fern, zurzeit will ich einfach vor allem nur wissen, wie zum Teufel das funktionieren kann.

©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona

Ich habe diesbezüglich schon sehr viele Selbstexperimente getrieben. Wie gesagt, zwei Stunden früher aufstehen war eines davon. Oder aufstehen und alles genauso tun, wie ich es in Deutschland getan habe, selbst an Tagen, an denen ich arbeiten musste. Ständig auf die Uhr schauen. Keine Pausen einlegen. Ein weiteres Experiment war es auch, von allem nur die Hälfte zu machen und später dann die andere Hälfte. Das hat bei weitem am schlechtesten abgeschnitten, denn an diesem Tag hatte ich nach dem Abendessen immer noch eine Waschmaschine am Laufen, die erst noch aufgehängt werden wollte.
Vielleicht bin ich einfach nur eine grottenschlechte Hausfrau (was ich nicht unterschreiben würde, in Leipzig hat es ja irgendwie auch funktioniert), vielleicht ist es eine Umgewöhnung, auf einmal zu zweit zu leben (was schon eher der Fall sein kann, da man sich mit der anderen Person erst zusammenraufen muss) oder vielleicht ist einfach an meiner Theorie etwas dran. Selbst am Wochenende, wenn eigentlich zwei Leute da sind, um sich die Aufgaben zu teilen (meistens macht mein Chaos-Köpfchen alles, was mit dem Hund zu tun hat und kocht zusätzlich, ich kümmere mich um den restlichen Haushalt) und wir irgendwann endlich mal ein bisschen Zeit haben, um uns aufs Sofa zu packen und nichts mehr zu tun, dann bleibt dieser Zustand ungefähr eine Stunde, weil man dann auf die Uhr schaut und feststellt, dass es schon wieder elendig spät ist und der Hund sowie beide Menschen etwas zu essen brauchen. Und mir kann keiner erzählen, dass man einen ganzen Vormittag braucht, um das Bad sauberzumachen, selbst wenn man noch so langsam ist. So langsam kann selbst ich nicht sein.

Es ist ziemlich verflixt, da man dadurch nicht wirklich zu etwas kommt. Wenn mich Freunde fragen, ob ich abends Zeit zum Skypen habe, dann gilt es, das irgendwie einzuschleusen, selbst duschen wird dann abends manchmal zu einem Tagesordnungspunkt, von diesem Blogpost oder den Fotos einmal ganz zu schweigen. Und ich frage mich einfach nur, WIESO?

Es ist natürlich wirklich so, dass die Zeit in Spanien etwas langsamer und gemütlicher läuft, aber dass sie dir Zeit wegnimmt, hätte ich nicht gedacht. Und anders kann ich es mir irgendwie auch nicht erklären. Das Raum-Zeit-Kontinuum klaut mir jeden Tag um die fünf Stunden. Du schaust auf die Uhr und es ist, als würde der Zeiger eine Stunde vorspringen, wo er doch eben noch eine völlig andere Zeit angezeigt hat. Meine persönliche innere Uhr ist hier komplett aus den Fugen geraten, weil man sie durch das spanische Leben nicht mehr unbedingt braucht. Wir sind nämlich kein Einzelfall. Bei meinem Recherchen (pseudowissenschaftlich, haha) habe ich mit vielen Leuten gesprochen. Mit Freunden meines Chaos-Köpfchens, mit meinen eigenen Freunden, die ich hier gefunden habe, völlig egal, welche Nationalität sie haben, für alle läuft das Leben ähnlich ab. Man verabredet sich, um abends wegzugehen, jedoch kommen wir immer erst eine Stunde später los, was aber kein Drama darstellt, da es auf der anderen Seite ähnlich aussieht. Ich kann mich nicht darüber beklagen, es ist nicht so, dass ich diesen Zustand, der von einem aufgeräumten Deutschen eiskalt als “In-den-Tag-hinein-leben” bezeichnet werden würde, nicht mag, er verwundert mich nur immer wieder. Deshalb habe ich diese Theorie mit den 19 Stunden entwickelt.

©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona

Vielleicht bin ich auch einfach nur verrückt?

Was ist Zeit eigentlich? Vorher habe ich nie auf sie geachtet. In Deutschland nimmt man sie sich auch nicht. Ich war da auch nicht anders. Mir ging es wie der Tante in “Eat, pray, love”, ich wollte nicht mehr so zeitintensiv leben, dass ich nicht mal mehr wusste, was ich an diesem Tag zum Mittag gegessen hatte. Die Zeit überschlägt sich und spätestens eine Stunde später spielte es keine Rolle mehr. Ich habe es mit meditieren versucht, um einen Ausgleich in diesem zeitlichen Konsum zu schaffen, aber es hat nicht funktioniert. Meine innere Uhr tickte sekundengenau und das machte mich nervös. Da konnte auch alle Meditation nichts ausrichten. Ich las “Momo”, seit vielen Jahren wieder, einmal, zweimal, zehnmal. Ich konnte keinen Gefallen an Herzen ohne Zeit finden, ich konnte das Ticken meiner inneren Uhr nicht mehr hören. In Barcelona angekommen schien Momos Welt real, man kann dem Gras bei Wachsen zusehen und es ist einfach nicht wichtig, wie die Zeit dabei verfliegt. Meditieren funktioniert besser, weil es einfacher fällt, sein Herz zu beruhigen und nicht mehr alles auf einmal machen zu müssen. Insofern stört es mich nicht, mich hin und wieder unproduktiv zu fühlen, in den Tag hineinzuleben und auf meine eigene Art auch irgendwie nicht, es stört mich nicht, hin und wieder nicht erreichbar zu sein, weil ich keine Zeit habe, um mit Leuten zu sprechen (die entsprechenden Leute mögen das bitte nicht falsch verstehen). Oder wahrscheinlich hätte ich die Zeit sogar und lasse sie mir freiwillig wegnehmen, ohne zu verstehen, warum. Das beweist mir lediglich, dass meine Theorie gar nicht bewiesen werden will und dass mein Herz nach Spanien gehört. Und dort ist es jetzt zu Hause.

©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona
©David Beltran, Laberinto de Horta, Barcelona

Treasure chest collection

©P. Mader, *look below!
©P. Mader, *look below!

I always wrote a lot. Diary, stories, now the blog, masses of slips of paper with doodles, thoughts, memories. I keep it all in a treasure chest. Others maybe put things inside, I have a paper mess. Texts in german, french, spanish, english and sometimes you can also find a scribble in romanian. I call it my treasure chest collection because these collection of papers does present me. My biggest material treasures you can find in my book shelf but the smallest, the tiniest, the details – nobody knows them except this chest.

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

My new home Barcelona is missing me, at the moment I’m in Germany for holiday because I still had to do a lot of work, cancel things, control and sort out. While sorting out my stuff I found a text in my treasure chest which I wrote many time ago. It’s the proof how lucky I am with the people around me. That’s why today you can read a blogpost which is kind of different than the others because I share something with you not everybody knows. I already had published this text collection but then borrowed it once again. But now I won’t borrow it anymore, because we all are stronger than we think. And we have the strength and powers we sometimes even don’t know.

Don’t let nobody bring you down to your knees. Nobody and nothing…

Sometimes there is something which throws you out off course. You are standing there, helpless and you can’t hold it or even control it. You even can’t control yourself and you will do things without being convinced to do it right. We are all on a journey. Going a path. Some people have a path of asphalt, with flowers on both sides. That’s nice for them that they chose the easy path. As long as they are okay with that, there won’t be any bloodshed. But of some others the path is made of crushed rock, stony, steep and ruthless. I had to walk this way barefoot in the last few weeks. And blood was shed. “Don’t be that bitchy”, he said, I stoned his words. So many pebbles. But they came back like a boomerang and left more scars than my body already has. It hurt. And blood was shed. I was chewing dirty words and throwing out everything. But before he raged. And he destroyed everything I could call my life. I only can trust myself. I shared lies because I still have to practice this gift until it’s perfect. There are wonderful people who are staying with me anyhow. I’m in Copenhagen right now. The city is cute. But it’s not about the city. Since many months it’s a matter of how I could get on with myself without getting crazy. Because he destroyed everything. And blood was shed. You are fine with brushing all aside, at least for a while. But sooner or later the resistance will be broken. You should listen to your body. When it’s bleeding, crying or hungry. I hate doctors. And I hate bloodshed. I’m not a pro in being strong but I can fight. And there will be a day when he is gonna be small and I am gonna be tall. Then I will be the winner. Wild horses are running through my head, through my brain and mainly through my heart. They give the power which I need. However but I will get through this. You will see.

“Don’t make a fuss”, he said all the time. He was enraged. How can you be mad because I’m tired? I don’t want that. Something broke inside of me. The other day when you hurt me so much. But I’m not allowed to make a fuss. To be tired doesn’t count. But you are able to sleep the whole night after it. We changed parts. Because then I became angry. I threw you out much too late. You slept in blood and tears, I hated it. I hated you in this moment. In my mind I scrunched up photos and deleted memories. They are too dirty anyway to think about one moment longer. And you can strain yourself however you want but they won’t never become clean anymore. Your work is done – but I am no longer part of it. Shut up, I will make a fuss. Time for you to go.

There are many outraged faces. Nobody expected that. Of course not, me either. They are talking to me that I made the right decision. But in my opinion I made this decision too late. We buggered it up. No, that’s wrong. You buggered it up. You on your own. I’m not the one who is looking for mistakes in other persons and for sure I also made enough mistakes. “Stop snivelling”, you said without paying attention to the blood. It doesn’t interest you as long as you can leave the whole story as a winner. You will never do this again. I let many people win. My little brother for example. Always. I’m always the one who will withdraw for others celebrating their triumph. I am able to fight but not to win. Only for you I will make an exception. I will fight until I won. You won’t be the winner because I won’t let you win.

I’m thinking a lot. But never thinking of you. Thoughts of you are forbidden. And a waste. It would make me angry anyway. I’m just not thinking. That’s better. You never made that either. You never thought about how you can hurt me, you just did. You didn’t think about respect. There are many sorts of respect, you had none to be proud of. It’s a really shameful indictment not being able to stand up for the little granny of the neighborhood in the tram. You aren’t interested in other people. They only make you upset because you think it’s nonsense what they are doing. As we did shopping at a sunday afternoon, you was angry with me because I forgot to buy my stuff within the week and wanted to do it on a sunday when the whole supermarket was overfilled. You was upset and ignored me. I never begged you to come with me but it was my fault then that you couldn’t get your favorite crisps due to masses of people. Anyway you are sitting then on my sofa, eating other crisps and still ignoring me even if I paid your crisps. I’m not resentful for those little things, I can overlook that. But we have a different understanding of respect. And as long as you “only” are treating the little granny in the tram without respect, I never said anything and was just angry about it for myself. But now you also lost your respect with me. And I won’t accept that anymore. My world is spinning on, it’s existing at my wall now. But it’s existing without you because I decided to take the respect. Not you because obviously you don’t want to cooperate with the respect. Maybe I should invite the lovely little granny of the neighborhood for a cup of coffee, so she can watch my world, full of respect.

Something changed. And my soul’s circulation is kind of afraid of that because it just didn’t take much time. Actually I only wanted to hole up myself. Closing all doors and windows, not seeing anyone. Forgetting everything. And not talking about it until it’s endured in maybe a couple of years when the wound doesn’t hurt anymore. At leat I calculated with some years for that. Because one day it will burst and hurt again, I thought. But obviously not if someone comes into your life before, using all his strength and power to repair the wound. This person threw me out off course more than everything else before. For sure it wasn’t planned. I closed up my fucked-up heart but in fact there is a tiny back door which he found. I need time. He gives me more than only time. I’m feeling better. Really, I am able to manage my life again. Far away from the german rules. In between of chaos, crazyness and a bunch of emotions of which I thought that I couldn’t cope with them very well at the moment. “You are completely aimless”, he always said, the other guy who must be not named. I am the personification of order since I met my new definition of chaos. We don’t have any ideas where we will end up but we are not thinking and just drifting. Because it’s this new story of chaos what I want. Not thinking about it, especially not thinking about THIS TIME. My soul is eating its fill and my heart is able to breathe again. Because you blew up the chains, you sweet little personified chaos from the other side of Europe.

I don’t have much to say. Only that he made everything better. I’ve almost all of my exams done, he cared a lot that I won’t fail. I directly slipped into something I never had before, something different and bigger than I thought. He is more than medicine. And I think, it might be all said of my personal life. I think, I’m healed. Or at least a lot better.
(unknown date)

Whatever we do, there will be always people who fight against your luck. They try to destroy, to knuckle down, to control and to make you small. We live in a world where you have to be selfish because everyone is selfish and you will get smashed if you put up with everything. Usually I’m not selfish. I hate it to take my own first, I would share my last food, I thought. But I learned that the world wouldn’t share with you and they would steal you the last thing even if you was supposed to share with them. I learned that you always will have persons who envy you and who try to destroy your life because they can’t have the same. There will be always persons who take everything really serious and personal even if you didn’t want to insult anyone. They don’t believe you and they told me that the best thing I know is sharing lies. I learned that I’m not able to make it right to everyone, so I should stop to try it. I will protect myself better. So there won’t be any bloodshed with my life anymore. I take my decisions – and not everybody will like them. I make my life – and not everybody will celebrate it with me. And I will lose my patience for people who let me justify every single step in the past. I’m happy. And I’m happy with the person I chose and in the city I chose. Thank you, life.
(26-08-2018)

Personal diary

I wrote that I won’t borrow this post. I want to keep my word although I withdrawed the post once again and made some changes. The withdrawal was made for reasons and the changes for resulting reasons as well. After the first publishing circa 10 persons wrote me who felt addressed. I asked myself appalledly if I’m such a bad person who just destroys and snubs everything. As such as I cannot imagine that, because I know myself and I’m thankful to the city of Barcelona which gives me every day the opportunity to know myself better than before, so cleaned my mind form this thought and asked myself which problems these people have. Probably you can’t find someone who makes everything right and also I hurt many people in my life and I raged in their hearts like a thunderstorm. It hurts in my soul having destroyed so much and now speaking about the same destruction others did to me. But I decided to push away this destruction because in the mentioned case it happened with envy. As it’s difficult to satisfy envy persons, you shouldn’t even try it and forearm yourself with your selfish side. Not sharing because of self protection reasons is really sad for me, that’s why I left Germany.
I don’t want to blame anyone being the reason of my emigration, only to the huge envy in the heads of human beings. In Barcelona I found my peace with this situation because the people around me want to share with me the little that they have and don’t request more. You don’t need self protection here, you don’t need to be selfish.

A long time ago I found in this city the person with whom I can learn, share, live and cope with all these things. He gives me the peace after all this nonsense. He is the chaos, the biggest mess, the thoughtlessness, the love, the honesty and a little volcano. He is the enthusiam, energy, the aimlessness, the satisfaction with the little details and the affection which doesn’t fit in any jar of the world, doesn’t matter how tall or large it is. He is the drunkenness which is not alcohol-related, the laughing of a child and the attention you can’t find in many people. He is the philosophy, which is missing and lost in the religion, he is the outburst of fury, burning down the forest once and being calmed with a silent and soft rain, he is the voice which cleans your conscience. He is the heart which doesn’t know any borderline and the ear which tells you the story of “Momo”. He’s everything for me and we started to build up our life in Barcelona.

Concerning to my life in Barcelona, we still have some start difficulties, but soon we get through it and then I can tell you more about crazy catalans, tapas-evenings, until you burst because of eating and latinos who love each other because they insult each other – or maybe they insult each other because they love each other, who knows. In the middle there is a barefoot walking german girl who can live without it anymore.
*By the way, the picture of me was made by my “little Söckchen”, Patrick Mader,who is traveling through the world, writing everything down on his blog and making me crazy with his “could-you-correct-that”-actions (no problem, cutie, I like to correct it for you, but sometimes I think you played skat in the german lessons). But you should read it anyway. Cheers and talking soon.

[/showhide]

Schatzkistensammlung

©P. Mader, *siehe ganz unten!
©P. Mader, *siehe ganz unten!

Ich habe schon immer viel geschrieben. Tagebuch, Geschichten, nun Blog, haufenweise Zettel voller Gekritzel, Gedanken, Erinnerungen. All das bewahre ich in einer Schatzkiste auf. Andere tun vielleicht Gegenstände in so eine Kiste, ich habe ein reines Zettelchaos dort drin. Texte auf deutsch, französisch, spanisch, englisch und teilweise findet sich auch ein Schriftstück auf rumänisch an. Ich bezeichne es als Schatzkistensammlung, weil diese Papiersammlung mich ausmacht. Meine größten materiellen Schätze stehen sowieso im Bücherregal, jedoch die kleinen, die allerkleinsten, die Details, die kennt niemand anderes als diese Kiste.

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

Mein neues Zuhause Barcelona vermisst mich, ich bin im Moment in Deutschland auf Heimaturlaub. Einfach, weil es noch so viele Dinge zu erledigen, kündigen, kontrollieren und sortieren gab. Beim Sortieren habe ich in meiner Schatzkiste einen Text gefunden, den ich vor langer Zeit geschrieben habe und der mir zeigt, wie viel Glück ich mit den Menschen habe, die um mich herum sind. Daher heute mal ein Post der etwas anderen Art, denn ich lasse euch an etwas teilhaben, was nicht viele kennen. Wobei ich diese Textsammlung schon einmal veröffentlicht, dann aber wieder gelöscht habe. Wie dem auch sei, nun wird sie nicht mehr gelöscht, denn wir alle sind stärker als wir denken. Und wir haben Kräfte in uns, die wir manchmal selbst nicht kennen.

Lass dich nicht kleinmachen. Von nichts und niemandem…

Sometimes there is something which throws you out off course. You are standing there, helpless and you can’t hold it or even control it. You even can’t control yourself and you will do things without being convinced to do it right. We are all on a journey. Going a path. Some people have a path of asphalt, with flowers on both sides. That’s nice for them that they chose the easy path. As long as they are okay with that, there won’t be any bloodshed. But of some others the path is made of crushed rock, stony, steep and ruthless. I had to walk this way barefoot in the last few weeks. And blood was shed. “Don’t be that bitchy”, he said, I stoned his words. So many pebbles. But they came back like a boomerang and left more scars than my body already has. It hurt. And blood was shed. I was chewing dirty words and throwing out everything. But before he raged. And he destroyed everything I could call my life. I only can trust myself. I shared lies because I still have to practice this gift until it’s perfect. There are wonderful people who are staying with me anyhow. I’m in Copenhagen right now. The city is cute. But it’s not about the city. Since many months it’s a matter of how I could get on with myself without getting crazy. Because he destroyed everything. And blood was shed. You are fine with brushing all aside, at least for a while. But sooner or later the resistance will be broken. You should listen to your body. When it’s bleeding, crying or hungry. I hate doctors. And I hate bloodshed. I’m not a pro in being strong but I can fight. And there will be a day when he is gonna be small and I am gonna be tall. Then I will be the winner. Wild horses are running through my head, through my brain and mainly through my heart. They give the power which I need. However but I will get through this. You will see.

“Don’t make a fuss”, he said all the time. He was enraged. How can you be mad because I’m tired? I don’t want that. Something broke inside of me. The other day when you hurt me so much. But I’m not allowed to make a fuss. To be tired doesn’t count. But you are able to sleep the whole night after it. We changed parts. Because then I became angry. I threw you out much too late. You slept in blood and tears, I hated it. I hated you in this moment. In my mind I scrunched up photos and deleted memories. They are too dirty anyway to think about one moment longer. And you can strain yourself however you want but they won’t never become clean anymore. Your work is done – but I am no longer part of it. Shut up, I will make a fuss. Time for you to go.

There are many outraged faces. Nobody expected that. Of course not, me either. They are talking to me that I made the right decision. But in my opinion I made this decision too late. We buggered it up. No, that’s wrong. You buggered it up. You on your own. I’m not the one who is looking for mistakes in other persons and for sure I also made enough mistakes. “Stop snivelling”, you said without paying attention to the blood. It doesn’t interest you as long as you can leave the whole story as a winner. You will never do this again. I let many people win. My little brother for example. Always. I’m always the one who will withdraw for others celebrating their triumph. I am able to fight but not to win. Only for you I will make an exception. I will fight until I won. You won’t be the winner because I won’t let you win.

I’m thinking a lot. But never thinking of you. Thoughts of you are forbidden. And a waste. It would make me angry anyway. I’m just not thinking. That’s better. You never made that either. You never thought about how you can hurt me, you just did. You didn’t think about respect. There are many sorts of respect, you had none to be proud of. It’s a really shameful indictment not being able to stand up for the little granny of the neighborhood in the tram. You aren’t interested in other people. They only make you upset because you think it’s nonsense what they are doing. As we did shopping at a sunday afternoon, you was angry with me because I forgot to buy my stuff within the week and wanted to do it on a sunday when the whole supermarket was overfilled. You was upset and ignored me. I never begged you to come with me but it was my fault then that you couldn’t get your favorite crisps due to masses of people. Anyway you are sitting then on my sofa, eating other crisps and still ignoring me even if I paid your crisps. I’m not resentful for those little things, I can overlook that. But we have a different understanding of respect. And as long as you “only” are treating the little granny in the tram without respect, I never said anything and was just angry about it for myself. But now you also lost your respect with me. And I won’t accept that anymore. My world is spinning on, it’s existing at my wall now. But it’s existing without you because I decided to take the respect. Not you because obviously you don’t want to cooperate with the respect. Maybe I should invite the lovely little granny of the neighborhood for a cup of coffee, so she can watch my world, full of respect.

Something changed. And my soul’s circulation is kind of afraid of that because it just didn’t take much time. Actually I only wanted to hole up myself. Closing all doors and windows, not seeing anyone. Forgetting everything. And not talking about it until it’s endured in maybe a couple of years when the wound doesn’t hurt anymore. At leat I calculated with some years for that. Because one day it will burst and hurt again, I thought. But obviously not if someone comes into your life before, using all his strength and power to repair the wound. This person threw me out off course more than everything else before. For sure it wasn’t planned. I closed up my fucked-up heart but in fact there is a tiny back door which he found. I need time. He gives me more than only time. I’m feeling better. Really, I am able to manage my life again. Far away from the german rules. In between of chaos, crazyness and a bunch of emotions of which I thought that I couldn’t cope with them very well at the moment. “You are completely aimless”, he always said, the other guy who must be not named. I am the personification of order since I met my new definition of chaos. We don’t have any ideas where we will end up but we are not thinking and just drifting. Because it’s this new story of chaos what I want. Not thinking about it, especially not thinking about THIS TIME. My soul is eating its fill and my heart is able to breathe again. Because you blew up the chains, you sweet little personified chaos from the other side of Europe.

I don’t have much to say. Only that he made everything better. I’ve almost all of my exams done, he cared a lot that I won’t fail. I directly slipped into something I never had before, something different and bigger than I thought. He is more than medicine. And I think, it might be all said of my personal life. I think, I’m healed. Or at least a lot better.
(unknown date)

Whatever we do, there will be always people who fight against your luck. They try to destroy, to knuckle down, to control and to make you small. We live in a world where you have to be selfish because everyone is selfish and you will get smashed if you put up with everything. Usually I’m not selfish. I hate it to take my own first, I would share my last food, I thought. But I learned that the world wouldn’t share with you and they would steal you the last thing even if you was supposed to share with them. I learned that you always will have persons who envy you and who try to destroy your life because they can’t have the same. There will be always persons who take everything really serious and personal even if you didn’t want to insult anyone. They don’t believe you and they told me that the best thing I know is sharing lies. I learned that I’m not able to make it right to everyone, so I should stop to try it. I will protect myself better. So there won’t be any bloodshed with my life anymore. I take my decisions – and not everybody will like them. I make my life – and not everybody will celebrate it with me. And I will lose my patience for people who let me justify every single step in the past. I’m happy. And I’m happy with the person I chose and in the city I chose. Thank you, life.
(26-08-2018)

Personal diary

Ich hatte ja geschrieben, dass davon diesmal nichts gelöscht wird. Ich will Wort halten, obwohl ich den Beitrag eine Weile noch einmal zurückgenommen und nun geändert habe. Das Zurücknehmen hatte Gründe und das Ändern daraus resultierende. Nach der ersten Veröffentlichung schrieben mir um die zehn Personen, dass sie sich angesprochen fühlten. Das gab mir zu denken, ob ich wirklich so ein schlechter Mensch bin, dass ich immer nur alles kaputt mache und andere brüsk vor der Kopf stoße. Da ich mir das nicht vorstellen kann, da ich mich selbst kenne und da ich der Stadt Barcelona sehr dankbar bin, weil sie mir jeden Tag die Gelegenheit gibt, mich noch besser kennenzulernen, war dieser Gedanke schnell vom Tisch und ich begann mich zu fragen, was für Probleme diese Leute eigentlich haben. Man kann vermutlich von niemandem behaupten, dass er immer alles richtig macht und auch ich habe leider schon einige Menschen verletzt und wie ein Unwetter in ihren Herzen gewütet. Es tut mir in der Seele weh, so viel zerstört zu haben und nun selbst von der Zerstörung zu sprechen, die andere mir hinzugefügt haben, aber ich habe mich dazu entschieden, diese Zerstörung nicht länger an mich heranzulassen, da sie vor allem in diesem erwähnten Fall aus Neid geschah. Weil es sehr schwierig ist, neidische Menschen zufrieden zu stellen, sollte man es am besten gar nicht erst versuchen und sich selbst mit ein bisschen Egoismus wappnen. Aus Selbstschutzgründen nicht mehr alles zu teilen finde ich sehr traurig, daher habe ich Deutschland verlassen.
Ich will keiner einzigen Person die Schuld an meinem Auswandern geben, nur dem unfassbar weitreichenden Neid in den Köpfen der Menschen. In Barcelona habe ich meinen Frieden mit dieser Situation gefunden, da die Menschen um mich herum das Wenige, was sie besitzen, mit mir teilen und nicht noch mehr verlangen. Man braucht hier keinen Selbstschutz, keinen Egoismus mit seinen Mitmenschen.

Vor langer Zeit fand ich in dieser Stadt die Person, mit der ich all dies lernen, teilen, erleben und meistern kann. Er gibt mir Frieden nach all dem Zirkus. Er ist das Chaos, die Gedankenlosigkeit, die Liebe, die Ehrlichkeit und ein kleiner Vulkan. Er ist die Begeisterung, Energie, die Planlosigkeit, die Zufriedenheit über kleine Dinge und die Zuneigung, die in kein Gefäß der Welt passt, egal wie groß oder umfangreich es ist. Er ist die Betrunkenheit, die nicht von Alkohol kommt, das Lachen eines Kindes und die Aufmerksamkeit, die so vielen Menschen fehlt. Er ist die Philosophie, die in der Religion abhanden gekommen ist, er ist der Wutausbruch, der den Wald einmal abfackelt und dann durch einen ruhigen Regen besänftigt werden kann, er ist die Stimme, die dein Gewissen reinigt. Er ist das Herz, das keine Grenzen kennt und das Ohr, das die Geschichte von “Momo” erzählt. Er ist mittlerweile alles für mich und wir bauen uns hier in Barcelona ein gemeinsames Leben auf.

Was mein Leben in Barcelona angeht, gibt es noch einige Startschwierigkeiten, jedoch sind die bald behoben und ich kann euch mehr erzählen über durchgeknallte Katalanen, Tapas-Gezeche, bis man nicht mehr kann und Latinos, die sich lieb haben, weil sie sich so sehr beleidigen – oder sich beleidigen, weil sie sich so sehr lieb haben, man weiß es nicht. Irgendwo da mitten drin steht eine barfußlaufende Deutsche, die sich all das nicht mehr wegdenken kann.
*Das Foto von mir ist übrigens made by meinem kleinen Söckchen, Patrick Mader, der gerade durch die Welt reist, auch ganz fleißig darüber schreibt und mich mit seinen “Korrigier-mal-bitte”-Blogbeiträgen wahnsinnig macht (nichts für ungut, Kleiner, ich korrigier dir das gerne, allerdings glaube ich manchmal, du hast im Deutschunterricht Skat gespielt). Aber man sollte es sich trotzdem mal durchlesen! In diesem Sinne, cheers und bis bald!

[/showhide]

Barcelona: Just like that…

IMG_20180708_012618_877

To do things “just like that” is a scary theme for the world. We are afraid of the consequences, because they are mostly more far-reaching than we suppose at the moment. But there are so many things you should do just like that. Just like that calling the parents to ask if they are fine, just like that helping the old lady crossing the street, just like that smiling at a person you don’t know. And then there is me. I change just like that my life.

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

It was more than one year ago when I wrote something for the last time. More than one year when I travelled trough the Balkans which also said my last post. It’s strange to have a blog to assimilate such huge trips but in the end you do it in a different way because life changes basically. My life changed. I made decision which caused a headache in other heads and feelings of excessive demands in my one. The excessive demand is still there, but also something different. Gonna try to strip down this puzzle.

After the Balkan trip I made things I shouldn’t have done but I don’t have any regrets. I also made other travels, I went to Romania, to the Ucraine. Poland, Mallorca and Russia. Probably I will write something about Russia because this trip meant a lot to me but I should stop announcing something without doing it at the end.
But I did one thing. I did it for me, just for me. Nobody helped me to take this decision, nobody was there. Only a lot of people just listened. But it’s mine and I don’t give it back. Sometimes you have to be selfish. And I was selfish enough to do something for me, just for me.

I MOVED TO BARCELONA.

©L. Gerber, vie above Bon Pastor
©L. Gerber, vie above Bon Pastor
Sagrada Familia, Barcelona
Sagrada Familia, Barcelona
Mirador de Colom, Barcelona
Mirador de Colom, Barcelona
©L. Gerber, hidden corners in the streets of Barcelona
©L. Gerber, hidden corners in the streets of Barcelona

Just like that. It was my decision and my friends congratulated me while my mum got almost a heart attack. Meanwhile she calmed down and also accepted my plan of not coming back to my home country. Of course you never can talk for the future and who know where I will wake up tomorrow but I made plans. Plans for a new life. Although you cannot make plans in Spain.
But now I’m here. Just like that. I work, I have a place to live and a national insurance number. I want to finish my studies here. And I don’t want to go back. There are many things I gave up in Germany and I’m very aware of the consequences of this step in my life but until now I only observe positive results. And not only the fact that I speak better spanish.

©L. Baudisch, to be honest this is not in Barcelona, but on the island of Ibiza, but at this place and time when my friend Laura took this photo, I decided to move to Barcelona and leave everything behind me in Germany.
©L. Baudisch, to be honest this is not in Barcelona, but on the island of Ibiza, but at this place and time when my friend Laura took this photo, I decided to move to Barcelona and leave everything behind me in Germany.

Germany didn’t make me happy. Maybe it’s my fault as well. And maybe deep in my heart I belong to Spain like all my friends always were saying it. Romy – always late, doesn’t have any plan and walks barefoot above the asphalt. Romy appears with all the unimportant stuff and forgets the important one, Romy is like that, I remember of my first teacher in elementary school who already told me my character when I was 7 years old. Romy, our dreamer. And I like it.
But it’s not possible to manage a life in Germany with this attitude. How often I buggered appointments, how often I forget to return borrowed things, how often I lost my pens. Came late to the exam in university, forgot the appointment in physiotherapy and left my semester ticket at home without noticing that I went without ticket in the tram.
I assume that these things happen to everybody but not in this quantity like I do. My friends call me a hairstyler (I don’t know the reasons for this association in the german language but we use it for a really, really forgetful person) and I dance through my life, sometimes with the biggest mess, the biggest thoughtlessness and only the half of the stuff in my bag. It’s not always good but at least I got quite far with my 24 years and I handled it to cope in diverse places in the world.
There always was one place where I could cope better than at other ones. Where I could be myself and where it’s no problem to go barefoot through the streets and forget all the pens. And there I am now. I breathe again, I enjoy the spanish sun. I could cry of happiness waking up every morning in Barcelona and I smile to the people in the metro when I go to work. Sometimes we drive by motorbike through the streets of Barcelona in the middle of the night  and I never feel so free and light like in this moment, this feeling I hadn’t anywhere and anytime in Germany. And I already passed a lot of hours at my favorite place.
My maltreated bones feel better to move again and leave everything behind. It doesn’t matter if they can’t keep up with everybody sometimes. They don’t have to give 100 % anymore all the time and it’s easier for me to allow myself some breaks, to stop regardfully, breathe and not try to do everything the fast as possible. Perfectionism is good, unperfectionism is better. My body likes this place, the german chains were blowed up. I don’t have to jail my broken feet into shoes anymore, I can stop to work against my heart. I’m happy here.

Happier than that is not possible. (Beach in Gavá)
Happier than that is not possible. (Beach in Gavá)
Parque de Joan Miró, Barcelona
Parque de Joan Miró, Barcelona
©L. Gerber, Plaza de Catalunya, Barcelona
©L. Gerber, Plaza de Catalunya, Barcelona

I AM HAPPY – ARE YOU HAPPY?

©L. Gerber, view above Bon Pastor
©L. Gerber, view above Bon Pastor, Barcelona
©L. Gerber, in the streets of Barcelona
©L. Gerber, in the streets of Barcelona
©L. Gerber, houses in Bon Pastor, Barcelona
©L. Gerber, houses in Bon Pastor, Barcelona

It’s really easy and at the same time kind of difficult to say that you’re happy. People do it all the time without meaning it. Before my moving I spent much time with thinking about it, writing lists, gathering pro’s and con’s, talking all friend’s ears off. Especially the lovely Lauri and the genious Lydie went with me through this phase of finding a decision from beginning until the end. It wasn’t a easy decision and no crazy “booze idea” like we call it in german which has been haunting in my head for one week before being decided. I was occupied for more than two years of thinking about my personal form of happiess and luck.
I think, I found it. I never would have thought that it will be a city one day any maybe it’s completely starry-eyed to fix your life and your heart affairs onto a special place but at the moment I think I did the right thing. I’m happy here and I don’t write that like all the others who tell you something about happiness tjust to tell you at least something. My heart and my body are happy in this city. And there is no other place, no other city, no other country which could establish the same feelings. I feel alive here because Barcelona doesn’t forbide you to dream and to forget all. I’m allowed to come late, I’m allowed to stop and to take a deep breath. I’m allowed to buzz a little song while standing at the pay desk in the supermarket without being looked strange of everyone.

Of course life in Spain is not “peace, joy, pancake” (I love german sayings, that’s a synonym for “everything is fine”) and there are things I had to get used to or I still have. Things I have to learn, things which are producing a mind change and things I can’t leave untouched. The fame of spanish organisation (if we can call it like that) is wide-spreaded and to be honest you need at least a little bit of order in your life without getting crazy. I have to learn here to put myself and my stuff bitter into an order, I have to do things completely alone which are working by system in Germany. I can’t get dependent or hooked of somebody, I have to keep together all my documents without losing one. I have to get used to the fact that in Spain nothing works “fast”, “really fast” or “really, really, really urgent fast”. Spanish people take their time for everything, always looking for reasons and festival days to not go to work. They are dated back immensely in things like efficiency and structure like it was my habit. If something doesn’t fit, we’ll make it fit. Sometimes it’s nerve-racking that you have to care about every single thing but the others don’t care if you don’t. When I apologized in the social security office for my delay of five minutes, they gazed at me really dumbfounded and a bit amused.
I have to admit that I like it. I like this easy-going attitude of the people, probably because I’m the same. I needed some chaos in my life. I want to find a structure for all by myself and I don’t need a country which wants to force me to take its structure. I don’t want that cold of the hearts anymore, only because the own structure collided with the german one and the country doesn’t agree. Spanish people are so friendly persons and finally I can build up a life with my own setted benchmarks.

Dancing benchmarks!
Dancing benchmarks!
La Pedrera / Casa Mila, Passeig de Grácia, Barcelona
La Pedrera / Casa Mila, Passeig de Grácia, Barcelona
Casa de Battló, Passeig de Grácia, Barcelona
Casa de Battló, Passeig de Grácia, Barcelona

“But then you are so far away!”

Of course I already coped with dark sides and problems, too and there are things passing here I struggle to get used to them but I was completely aware of the negative facts before and if my list of the pro arguments wasn’t be as twice or more as long (even after writing it many times), I never would have done it. By the way, the most important point was that I can be myself in Barcelona, best argument at the top of all. I can live with all negative points.
There are many lovely people here who help and support me. Many friends I found and met in all these years, love, feeling of security and a serious meant laugh. Nobodys lies into my face freezingly. And of course I gave up a lot in Germany for the life I want to have now. I will my family and my friends for sure, although there isn’t any price difference anymore between going by train or going by airplane, thus the sentence “but then you are so far away” (my mum while having her heart attack) is no argument for me. I will miss some specific ways to think and objects, I will learn to appreciate my country like you do automatically when you are not there. Otherwise you only curse it. Actually Germany is a safe, solid and also beautiful country to live in and I will lack in many things – from the system of the lawful health insurance passing pver green forests until sour cream to bake tartes and cakes. But I want it like that because the things I won don’t make a tragedy out of the lacks. You also can bake without sour cream.
I want to live in Spain and I will keep my country in wonderful memory and appreciation because it brought me up and made me to the person I am today. I always will be typical german, with all these german whims and tics (only we take away the white socks with the sandals), I won’t hand in my german passport either. I am German and maybe my country and I find each other again one day but for the moment the breakup was necessary and beautiful. Just like that.

Parque Güell, Barcelona
Parque Güell, Barcelona
Mediterrenean Sea, La Barceloneta, Barcelona
Mediterrenean Sea, La Barceloneta, Barcelona

[/showhide]

Barcelona: Einfach so…

IMG_20180708_012618_877

Dinge “einfach mal so” zu tun, davor fürchtet sich die Welt. Wir fürchten uns vor den Konsequenzen, die meistens weitreichender sind, als wir es in diesem Moment annehmen. Und doch gibt es so vieles, was man viel öfter einfach so tun sollte. Einfach so die Eltern anrufen und fragen, wie es ihnen geht, einfach so der älteren Dame über die Straße helfen, einfach so eine wildfremde Person anlächeln. Und dann gibt es mich. Ich ändere einfach so mal eben mein Leben.

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

Es ist über ein Jahr her, dass ich zum letzten Mal etwas geschrieben habe. Es ist über ein Jahr her, dass ich durch den Balkan gereist bin, wie es mein letzter Post ja auch angekündigt hat. Es ist seltsam, dass man einen Blog hat, um genau solche Monsterreisen zu verarbeiten, aber letztendlich alles ganz anders macht, bis sich das Leben grundlegend ändert. Mein Leben hat sich geändert. Ich habe Entscheidungen getroffen, die vielen Kopfschmerzen und mir Überforderungsgefühle bereitet haben. Die Überforderung ist immer noch da, allerdings noch etwas anderes. Aber nehmen wir das mal von Anfang an auseinander.

Nach der Balkanreise habe ich Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, die ich aber nicht bereue. Ich bin auch wieder auf Reisen gewesen, in Rumänien, in der Ukraine. In Polen, auf Mallorca und in Russland. Wahrscheinlich wird zu Letzterem ein Post kommen, da mir diese Reise viel bedeutet hat. Aber ich sollte aufhören, viel darüber zu reden, was ich letztendlich vielleicht sowieso nicht tun werde.
Eines habe ich allerdings getan. Ich habe es für mich getan, für mich ganz allein. Niemand hat mir bei dieser Entscheidung geholfen, niemand war dabei. Es haben nur entsetzlich viele Leute zugehört. Aber es ist meins und ich gebe es auch nicht her. Manchmal muss man egoistisch sein. Und ich war egoistisch genug, um etwas für mich zu tun, für mich ganz allein.

ICH BIN NACH BARCELONA GEZOGEN.

©L. Gerber, Blick über Bon Pastor
©L. Gerber, Blick über Bon Pastor, Barcelona
Sagrada Familia
Sagrada Familia, Barcelona
Mirador de Colom
Mirador de Colom, Barcelona
©L. Gerber, versteckte Ecken in Barcelonas Straßen
©L. Gerber, versteckte Ecken in Barcelonas Straßen

Einfach so. Einfach so und Punkt. Das war meine Entscheidung, zu der meine Freunde mich beglückwünschten und meine Mutter fast einen Herzkasper bekam. Inzwischen hat sie sich wieder beruhigt. Und auch akzeptiert, dass ich nicht vorhabe, in mein Heimatland zurückzukehren. Man kann natürlich nie für die Zukunft sprechen und wer weiß, wo ich morgen aufwachen werde, jedoch gehen meine Pläne weit genug. Auch wenn man in Spanien eigentlich keine Pläne machen kann.
Aber nun bin ich hier. Einfach so. Ich arbeite, ich habe einen Ort zum Wohnen und mittlerweile eine Sozialversicherungsnummer. Ich will hier fertig studieren. Und ich will nicht zurück. Es gibt vieles, was ich dafür aufgegeben habe und es ist mir bewusst, dass große Schritte nicht ohne große Folgen bleiben. Bisher beobachte ich nur positive Folgen. Und das nicht nur, weil ich jetzt noch besser spanisch sprechen kann.

©L. Baudisch, zugegebenermaßen ist das nicht Barcelona, sondern Ibiza, aber an diesem Ort und zu dieser Zeit, als das Foto entstand, traf ich die Entscheidung, in Deutschland die Brücken abzubrechen und alles hinter mir zu lassen.
©L. Baudisch, zugegebenermaßen ist das nicht in Barcelona, sondern auf der Insel Ibiza, aber an diesem Ort und zu dieser Zeit, als das Foto entstand, traf ich die Entscheidung, in Deutschland die Brücken abzubrechen und alles hinter mir zu lassen.

Deutschland hat mich nicht glücklich gemacht. Vielleicht bin ich daran auch selbst ein bisschen schuld. Und vielleicht gehöre ich tief im Herzen tatsächlich nach Spanien, so wie es meine Freunde alle schon immer gesagt haben. Die Romy, die kommt ständig zu spät, hat keinen Plan und läuft barfuß über den Asphalt. Die Romy erscheint mit allem unwichtigen Krempel und vergisst das Wichtigste. Die Romy ist einfach so, ich erinnere mich an meine allerliebste Grundschullehrerin, die mir diese Charaktereigenschaften schon angehängt hat, als ich sieben Jahre alt war. Die Romy, unsere Träumerin. Und das gefällt mir, das mag ich.
In Deutschland leben kann man damit allerdings nicht. Wie oft habe ich Termine versaut, wie oft habe ich ausgeliehene Dinge erneut vergessen, mitzubringen, wie oft habe ich meine Kugelschreiber verloren. Zur Prüfung in der Uni fast zu spät gekommen, den Termin bei der Physiotherapie vergessen und das Semesterticket zu Hause liegen gelassen und unbemerkt schwarz gefahren. Und das sind nur einige Episoden.
Ich gehe mal davon aus, dass das jedem passiert, allerdings nicht in dieser Quantität wie mir. Von meinen Freunden liebevoll als Frisör betitelt (aus unbekannten Gründen gibt es in der deutschen Sprache diese Assoziation für einen sehr vergesslichen Menschen), spaziere ich durch mein Leben, manchmal mit dem größten Chaos, der größten Gedankenlosigkeit und nur der Hälfte in der Tasche. Das ist nicht immer gut so, aber immerhin bin ich 24 Jahre weit gekommen und habe es geschafft, mich an den unterschiedlichsten Orten der Welt zurechtzufinden.
Einen Ort gab es immer, an dem ich mich besonders gut zurecht gefunden habe. Wo ich ich selbst sein konnte und wo es nicht schlimm ist, barfuß durch die Straßen zu tanzen und alle Kugelschreiber zu vergessen. Und da bin ich jetzt. Ich atme wieder, ich genieße die spanische Sonne. Ich könnte weinen vor Glück, jeden Morgen in Barcelona aufwachen zu dürfen und lächle die Menschen in der Metro an, wenn ich zur Arbeit fahre. Manchmal fahren wir bei Nacht oder Sonnenuntergang mit dem Moped durch Barcelonas Straßen und ich fühle mich dann so frei und leicht, wie es in Deutschland nie und nirgendwo der Fall war. An meinem Lieblingsort habe ich bereits Stunden verbracht. Meine geschundenen Knochen haben wieder mehr Lust, sich zu bewegen und alles hinter sich zu lassen. Es ist nicht schlimm, wenn sie mal nicht mithalten können. Sie müssen nicht mehr immer nur 100 % geben und es fällt mir leichter, mir selbst Pausen zu gönnen, achtsam anzuhalten und durchzuatmen und nicht mehr alles so schnell wie möglich machen zu wollen. Perfektionismus ist gut, Unperfektionismus ist besser. Meinem Körper gefällt es hier, die deutschen Ketten wurden gesprengt. Ich muss meine kaputten Füße nicht mehr in Schuhe sperren, ich kann aufhören, gegen mein Herz zu arbeiten. Ich bin glücklich hier.

Glücklicher als das geht nicht...
Glücklicher als das geht nicht… (Strand in Gavá)
Parque de Joan Miró
Parque de Joan Miró, Barcelona
©L. Gerber, Plaza de Catalunya
©L. Gerber, Plaza de Catalunya, Barcelona

ICH BIN GLÜCKLICH – DU BIST GLÜCKLICH?

©L. Gerber, Blick über Bon Pastor
©L. Gerber, Blick über Bon Pastor, Barcelona
©L. Gerber, in den Straßen Barcelonas
©L. Gerber, in den Straßen Barcelonas
©L. Gerber, Häuser in Bon Pastor
©L. Gerber, Häuser in Bon Pastor, Barcelona

Es ist sehr leicht und gleichzeitig unglaublich schwer, zu sagen, dass man glücklich ist. Oft sagen wir es, ohne dass es stimmt. Ich habe vor meinem Umzug lange darüber nachgedacht, habe Listen geschrieben, Pro- und Kontra-Argumente gesammelt, Freunden alle verfügbaren Ohren abgekaut. Vor allem die liebe Lauri und die geniale Lydie sind mit mir von Anfang bis Ende durch diese Phase der Entscheidungsfindung gegangen. Es war keine leichte Entscheidung und keine Schnapsidee, die mir eine Woche lang durch den Kopf gegangen war und dann beschlossen wurde. Ich war über zwei Jahre lang damit beschäftigt, über meine persönliche Form von Glück nachzudenken.
Ich denke, dass ich sie gefunden habe. Ich hätte vor vielen Jahren niemals gedacht, dass es einmal eine Stadt sein wird und vielleicht ist es naiv, zu denken, dass man sein Leben und seine Herzensangelegenheiten an einem bestimmten Ort festmachen kann, aber im Moment bin ich der Meinung, das Richtige getan zu haben. Ich bin hier glücklich und schreibe das nicht als Floskel, weil es nun einmal jeder sagt, damit er etwas zu sagen hat. Mein Herz und mein Körper sind hier in dieser Stadt glücklich. Und kein anderer Ort, keine andere Stadt, kein anderes Land hat das bisher geschafft. Ich fühle mich hier lebendig, weil Barcelona es dir nicht verbietet, zu träumen und alles zu vergessen. Ich kann hier zu spät kommen, ich darf anhalten und durchatmen. Ich darf in der Warteschlange an der Kasse ein Lied summen, ohne dass mich jemand schief ansieht.

Das Leben in Spanien ist natürlich nicht Friede, Freude, Eierkuchen und es gibt Dinge, an die ich mich gewöhnen musste oder es immer noch muss. Dinge, die ich lernen muss, die eine Umstellung hervorrufen und die man nicht außer Acht lassen sollte. Der Ruf der spanischen Organisation (sofern sie denn vorhanden ist) hallt immens und zugegebenermaßen kommt man so ganz ohne Ordnung im Leben nicht sonderlich weit. Ich muss hier lernen, mich selbst besser zu sortieren, ich muss viele Dinge, die in Deutschland von selbst laufen, hier eigenständig in die Hand nehmen und darf nicht locker lassen. Ich darf mich nicht von anderen abhängig machen und muss zusehen, dass ich Dinge und Daten nicht verschlampe. Ich muss mich daran gewöhnen, dass von jetzt auf sofort hier gar nichts funktioniert. Die Spanier nehmen sich Zeit für alles, suchen sich immer Gründe und Feiertage, um nicht arbeiten zu müssen und liegen in Dingen wie Effizienz und Struktur weit hinter meinen Gewohnheiten zurück. Was nicht passt, wird halt passend gemacht. Es ist manchmal nervenaufreibend, dass man jeder Kleinigkeit selbst hinterher rennen muss, es aber auch nicht sonderlich tragisch ist, wenn man es nicht tut. Als ich mich im Sozialamt für meine fünfminütige Verspätung entschuldigt habe, hat man mich verdutzt und leicht belustigt angeschaut.
Ich muss sagen, mir gefällt das. Mir gefällt diese Lockerheit der Leute, wahrscheinlich weil ich genauso bin. Ich habe ein bisschen Chaos in meinem Leben gebraucht. Ich will mich selbst strukturieren können und kein Land, das mir die Struktur vorgibt. Ich will keine Herzenskälte mehr, nur weil die eigene Struktur mit der deutschen kollidiert ist und dem Land das nicht passt. Die Spanier sind unglaublich liebe Menschen und ich kann hier endlich ein Leben nach meinen Maßstäben aufbauen.

...und zwar tanzend und glücklich!
…und zwar tanzend und glücklich!
La Pedrera / Casa Mila, Passeig de Gracia
La Pedrera / Casa Mila, Passeig de Gracia, Barcelona
Casa de Battló, Passeig de Gracia
Casa de Battló, Passeig de Gracia, Barcelona

DANN BIST DU JA SO WEIT WEG!

Natürlich habe ich bisher auch schon Schattenseiten und Probleme durchlebt und es gibt Dinge, bei denen ich mich schwer tue, mich an sie zu gewöhnen, aber ich war mir vorher über die negativen Aspekte durchaus im Klaren und wäre meine Liste mit den Pro-Argumenten nicht um Welten länger gewesen (auch nach mehrmaligem Schreiben), hätte ich das nie gemacht. Ganz oben stand übrigens, dass ich in Barcelona ich selbst sein kann und das war mir das Wichtigste. Mit den Nachteilen leben kann ich allemal.
Selbstverständlich gibt es hier viele liebe Menschen, die mir helfen und mich unterstützen. Viele Freunde, die sich über die Jahre angesammelt haben, Liebe, Geborgenheit und ernst gemeintes Lachen. Hier lügt mir niemand vor lauter Kälte ins Gesicht. Und natürlich habe ich auch für dieses neue Leben, was ich jetzt führen möchte, in Deutschland sehr vieles aufgegeben. Meine Familie und Freunde werde ich vermissen, ganz klar, auch wenn es mittlerweile preislich keinen Unterschied mehr macht, ob man in den Zug oder ins Flugzeug steigt und somit der Satz “Dann bist du ja so weit weg!” (meine Mama inmitten ihres Herzkaspers) für mich kein Argument mehr ist. Ich werde bestimmte Denkweisen und Gegenstände vermissen, ich werde mein Land zu schätzen lernen, was man automatisch tut, wenn man nicht da ist. Sonst verflucht man es nur. Ich weiß, dass Deutschland ein sicheres, stabiles und eigentlich auch sehr schönes Land zum Leben ist und mir werden Dinge – angefangen beim System der gesetzlichen Krankenkassen über grüne Wälder bis hin zu Schmand zum Kuchenbacken – sehr fehlen. Aber ich will es so, da die Dinge, die ich dazugewonnen habe, all das nicht mehr so tragisch aussehen lassen. Man kann auch ohne Schmand Kuchen backen.
Ich will in Spanien leben und behalte mein Land in wunderbarer Erinnerung und Wertschätzung, da es mich großgezogen und zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Ich werde immer typisch deutsch bleiben, mit all den verrückten Eigenheiten und Spleens, die die Deutschen nun einmal so an sich haben (nur die weißen Socken in den Sandalen lassen wir mal weg), ich werde auch meinen deutschen Pass nicht abgeben. Ich bin Deutsche und vielleicht kommen mein Land und ich eines Tag zueinander zurück, aber für den Moment war die Trennung nötig und schön. Halt eben einfach so.

Parque Güell
Parque Güell, Barcelona
Mittelmeer, La Barceloneta
Mittelmeer, La Barceloneta, Barcelona

[/showhide]

Healing processes

©Kerstin Fiedler, Neukloster. Neuklosteraner See / HOME
©Kerstin Fiedler, Neukloster. Neukloster lake / HOME

I don’t know myself. I never did. I walk through the world and I don’t watch myself in a mirrow really often. 

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

Once again it has been a couple of time that you couldn’t read anything of me. Time is losing itself. Time is losing me. Sometimes I let time lose myself and I do what I like then. Meanwhile Christmas is over and we have a new year. I don’t like resolutions because they are squibbed at the latest in february, but in earnest I really have one for this year, too. I want to change myself. No new hair, no new clothes. I want to change my midmost. Because I don’t like it anymore.

Inside of me a windstorm is raging. It’s not gonna stop because I still have to know myself better. If you have a real twist of fate within the last three years, it will leave marks. I still can’t say if I rather like the marks of the old days or the new ones of the present. Maybe it also should be a mixture of both.
I like that there are people who know me well. Other people only say that. And the rest isn’t interested in what they say. I don’t belong to any of these three categories. I don’t know whether I know myself well. I look in different mirrows, car windows, in the water and in selfies, but I can’t recognize myself. You don’t need reflective things to do so. At least I don’t. If I want to know how I would react in a specific situation, I’ll ask my boyfriend. Or my mother. If I am fustrated or devastated, only my brother will be able to make everything better. If I want to cogitate, everybody will know that I don’t want to see anyone. If my head is overfilled, my best friend will check at once that she has to give me time for brainstorming. But if I want to recognize myself, I’ll only need to do one thing: HORSERIDING.

Golden Bay, Malta - Der tunesische Araber Ram hat gut auf mich aufgepasst!
Golden Bay, Malta – The tunesian Arab horse Ram really took care of me!

The last post was about animals and a really touchy topic which left a really big scar in my life. It still hurts. And once again it was a horse which made everything better just a few days later. Unfortunately I can’t go horseriding very often, but I did it again. It’s a long lasting process and I already tried it on this blog to find some words about it. There is no use about it if you want to find a formulation, you have to feel it. Feeling a horse, what kind of bullshit is that, the not-interested-group would say. Well, go on then.
Once again there people who think that I’m lying to myself and once again it’s about this critical topic animals which became a real burden because everyone knows it better. You travel into another country, go to a horseriding center and you’ll get a horse which has to suffer every day with another idiot. There are people who behave well with horses and there are people which the horse should trample down. I had to know many of these persons and I just wanted to take the poor horse of them. Even in my hometown Leipzig I’m still looking for a place where I can go horseriding regularly without getting strained emotionally. I don’t want to have a horse crammed in a hologramm.

Hologramms are three-dimensional receptions of things. A horse is neither a thing nor only three-dimensional. It has so much of profundity and warmth. This warmth, the pulsating heart underneath the coat, the snorting which tells me that I have to change something, the body tension which wants to tell me so many pictures and views. And then I sit there up on the back of the horse and smile because there is nothing different which makes me so happy. What is it actually, “luck”? Or “to be lucky”? If you ask Google, you’ll end up with many lopp ways on pages of the Hinduism, Buddhism, meditation themes or in India where all this has its spirituel base. I am really sceptical about the topic religion and I reckon to be not able to travel to India in the next time, so I started meditation which must be enough at the moment. But as I still have to learn and practice that and even don’t know if it will work, I should resort first to the things of which I already know that they herp me. I need a horse.
A horse helps me to see me how I am. Pure and without toxic supplements, which are getting too much pressure. A horse communicates in pictures. These animals can tell me only with their eyes and their body tension more than some human beings. And always when I went horseriding, this knowledge comes out of the shadow. Then I’ll have creativ ideas, future dreams or I’ll know where I belong to. And I don’t have to notice anymore that I mutated to a lone wolf.

 

©Kerstin Fiedler, Neukloster. Neuklosteraner See / TRÄUMEREIEN
©Kerstin Fiedler, Neukloster. Neukloster lake / DREAMING

Unfortunately this moment lasts only for a short time. As long as I have the horse, to be correct. And some after maths I always have. At the moment I don’t like my windstorm, it’s on the ropes without strength. I should go horseriding, but I don’t have the time and that’s why all these changes I don’t like, create a new person which I don’t like. I don’t listen in university lectures, I waste time, I protract things. I’m not able anymore to perceive my environment.
Many people say that I’m strange. Maybe they are right. Obviously I’m different than only one year ago. Would be sad if you never change in your life. Sometimes I only think that these changes could appear less and not so concentrated, that would be nice. Then they won’t overstrain me anymore. I have wanderlust. I want to go horseriding. I want to do things only for me. Or kind of doing nothing. Really nothing. Everything at the same time you won’t make. Remember the line-up, my grandfather always said. New year, new luck. Task: enjoy life. And horses.

[/showhide]

Wunderwundenheiler.

©Kerstin Fiedler, Neukloster. Neuklosteraner See / HOME
©Kerstin Fiedler, Neukloster. Neuklosteraner See / HOME

Ich kenne mich nicht. Das habe ich nie getan. Ich gehe durch die Welt und bekomme nur ganz selten einen Spiegel vor die Nase gehalten.

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

Schon wieder ist es eine Weile her, dass von mir nichts zu hören oder zu lesen war. Zeit verliert sich. Zeit verliert mich. Ich lasse mich manchmal auch verlieren und tue einfach das, was mir eben gefällt. Inzwischen ist Weihnachten vorüber und wir haben ein neues Jahr. Ich halte nichts von Vorsätzen, da sie spätestens im Februar sowieso verpufft sind, aber dieses Jahr habe ich mir doch tatsächlich selbst einen gemacht. Ich will mich verändern. Keine neue Frisur, keine neuen Klamotten. Ich will mein Innerstes verändern. Denn ich finde es nicht mehr schön.

In mir herrscht ein Sturmgewirr. Es legt sich nicht, da ich mich erst noch besser kennen lernen muss. Wenn man innerhalb von drei Jahren eine komplette 180-Grad-Wendung hinlegt, hinterlässt das Spuren. Und ich kann immer noch nicht sagen, ob mir die Spuren von damals oder die von heute besser gefallen. Oder ob es eine Mischung aus beidem werden soll.
Was mich freut, ist, dass es Leute gibt, die mich gut kennen. Andere wiederum behaupten das nur. Und wieder andere interessiert es nicht, was sie behaupten. Ich gehöre zu keiner der drei Kategorien. Ich weiß nicht, ob ich mich gut kenne. Ich sehe in die unterschiedlichsten Spiegel, in Autoscheiben, ins Wasser und in Selfies, aber ich erkenne mich meistens nicht. Man braucht auch keine spiegelnden Gegenstände, um das zu können. Ich zumindest nicht. Wenn ich wissen will, wie ich in einer bestimmten Situation reagieren würde, frage ich meinen Freund. Oder meine Mutter. Wenn ich frustriert bin, hat nur mein Bruder die besten Chancen, alles ein wenig besser zu machen. Wenn ich nachdenken muss, wissen alle, dass ich niemanden sehen will. Wenn mein Kopf zu voll ist, checkt meine beste Freundin sofort, dass sie mir Zeit zum Brainstormen geben muss. Aber wenn ich mich selbst erkennen will, dann muss ich nur eins tun: REITEN GEHEN.

Golden Bay, Malta - Der tunesische Araber Ram hat gut auf mich aufgepasst!
Golden Bay, Malta – Der tunesische Araber Ram hat gut auf mich aufgepasst!

Es ging vor allem im letzten Post um Tiere und ein sehr empfindliches Thema, das vermutlich einen ganz großen Krater hinterlassen hat. Es tut immer noch weh. Und wieder war es ein Pferd, das wenige Tage später alles besser gemacht hat. Ich kann leider nicht sehr oft reiten gehen, aber ich habe es wieder getan. Es ist ein langwieriger Prozess und ich habe es hier schon einmal versucht, in Worte zu fassen. Es bringt überhaupt nichts, es formulieren zu wollen, man muss es fühlen. Ein Pferd fühlen, so ein Blödsinn, hat die Gruppe der Desinteressierten gesagt. Wenn sie meint.
Schon wieder gibt es Leute, die meinen, dass ich mich selbst belüge und schon wieder geht es um dieses kritische Thema Tiere, das mir alle ankreiden. Man fährt in ein anderes Land, geht auf einen Reiterhof und bekommt ein Pferd zugeteilt, das jeden Tag einen anderen Idioten ertragen muss. Es gibt Menschen, die sind gut zu Pferden und es gibt leider auch Menschen, die gehören vom Pferd zertrampelt. Vielen dieser Menschen, die ich kennen lernen durfte oder vielmehr musste, hätte ich das Pferd am liebsten weggenommen. Und auch in meiner Heimatstadt Leipzig bin ich immer noch am Suchen, wo ich denn regelmäßig reiten gehen könnte, ohne dass es zu einer emotionalen Belastung wird. Ich ertrage es nicht, wenn ein Pferd in ein Hologramm gestopft wird.

Hologramme sind dreidimensionale Aufnahmen von Gegenständen. Ein Pferd ist weder ein Gegenstand noch nur dreidimensional. Dafür hat es zu viel Tiefe und Wärme. Diese Wärme, das pulsierende Herz unter dem Fell, das Schnauben, das mir sagt, dass ich etwas anders machen muss, die Körperspannung, die mir Bilder mitteilen will. Und dann sitze ich dort oben und lächele, weil es nichts anderes gibt, was mich so glücklich machen kann. Was ist das eigentlich, “Glück”? Oder “glücklich sein”? Wenn man das googelt, landet man über viele Umwege früher oder später beim Hinduismus, Buddhismus, bei Meditationsansätzen oder in Indien, wo all das seinen spirituellen Ursprung hat. Ich habe eine gewaltige Portion Skepsis gegenüber dem Thema Religion und werde in der nächsten Zeit vermutlich auch nicht nach Indien kommen, daher muss die Meditation fürs erste genügen. Da ich das aber erst noch üben muss und noch nicht einmal weiß, ob es mir persönlich hilft, sollte ich vielleicht erst einmal auf die Dinge zurückgreifen, bei denen ich schon weiß, dass sie funktionieren. Ich brauche ein Pferd.
Ein Pferd hilft mir, mich so zu sehen, wie ich bin. Pur und frei von giftigen Zusätzen, auf denen ich zu viel Druck ablade. Ein Pferd erzählt in Bildern. Diese Tiere können allein mit ihren Augen und ihrer Körperhaltung meist klüger sprechen als so mancher Mensch. Und immer, wenn ich reiten gewesen bin, tritt diese Erkenntnis aus ihrem Schatten. Dann habe ich kreative Ideen, Zukunftsträume oder weiß, wo ich hingehöre. Dann mag ich mich ein keines bisschen mehr. Und muss nicht mehr mit Erschrecken feststellen, dass ich zum Einzelgänger mutiert bin.

©Kerstin Fiedler, Neukloster. Neuklosteraner See / TRÄUMEREIEN
©Kerstin Fiedler, Neukloster. Neuklosteraner See / TRÄUMEREIEN

Leider dauert dieser Moment immer nur kurz an. Solange der Ausritt geht, um genau zu sein. Und ein paar Nachwehen gibt es noch. Zurzeit gefällt mir mein Sturmgewirr nicht, es hängt kraftlos in den Seilen. Ich müsste eigentlich zum Reiten gehen, aber ich habe keine Zeit und somit kommen alle Veränderungen, die ich an mir nicht mag, gerade verstärkt zum Vorschein. Da wird in der Uni nicht aufgepasst, Zeit verschwendet oder Termine hinausgezögert. Da bin ich nicht mehr in der Lage, meine Umwelt wahrzunehmen.
Viele Leute sagen deshalb, ich sei komisch. Vielleicht haben sie Recht. Ich bin auf jeden Fall anders als noch vor einem Jahr. Es wäre ja auch schlimm, wenn man sich nicht verändert. Manchmal denke ich mir nur, dass solche Veränderungen weniger krass auch ganz nett wären, damit sie mich nicht überfordern. Ich habe Fernweh. Ich will reiten. Ich will wieder Dinge ganz allein nur für mich tun können. Oder ein bisschen nichts tun. Alles auf einmal schafft man vermutlich nicht. Die Reihenfolge ist entscheidend, hat mein Opa immer gesagt. Neues Jahr, neues Glück. Aufgabe: Leben genießen. Und Pferde.

[/showhide]

Do (not) swim with dolphins!

img_20160908_173229

“There are always umpteen views. The golden and the other side oof a coin don’t use for anything. Because the world isn’t only black and white.”

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

I think, it was our best experience in Malta. I found out before that you can go swimming with dolphins there. Because we wanted to do something really special, we just decided to register. Probably most of the biggest animal activists will be absolutely angry and mad about these pictures. Are we crazy? You should forbid these dolphinariums. You cannot do that, the poor animals. And if you put the photo on Facebook or other social media, you are really fast the biggest animal torturer in the world. Unfortunately I also had this shitstorm. I don’t have to justify myself but I just had the wish to get rid of my mind.

No animals in captivity?

For sure I’m no enemy of animals, I like animals. I like the cat of my dad, I like the horses in my riding stable. I love penguins like crazy and I’m always happy if there are aquariums or parks to watch them. I also visit zoos sometimes and when I was little, my farther took us often on the boat to go fishing. We gathered snakes in his garden, we fed hedgehogs though the winter and all cats of the village, we carried toads all over the whole place. I was a nature kid. When kids hadn’t smartphones and laptops yet. My brother and me, we were used to play outside in the garden with everything we could find. And in a small village you learn to treat animals with respect. In the past first the animals were fed, then the people, my farther always told us. In a village it was normal that animals and men live together under the same roof. They need each other. I never learned (luckily) how to slaughter a pig or to kill a fish without lot of pain, but I learned that animals are better than people. Because animals don’t judge you because you go into a zoo to watch their bored conspecifics.

I don’t like to visit zoos. I didn’t find many zoos which I like either in my life. Mostly the animals were cooped in a cage, they get their food without doing anything for it and they bore themselves to death. For sure the animals activists are right that an animal belongs to the wilderness where they come from but sometimes I don’t disagree with the idea to show these animals to people who cannot pay a journey into the usual surroundings of this animal. For children it’s a good thing. The bad fact: so many zoos abuse their power. For me it’s scary that the souvenir shop proportionately as big as the whole zoo. I rather like parks where endangered species are protected. It doesn’t work because people are commercial and if you can’t see the animal in an appropriate compound, the tickets aren’t sold out.

There are so many criminals and dark machineries in this world. Poacher who kill elephants for ivory, monster who let sharks die in meshes because the kilo prize has to be right and no one has the time to save a poor shark, idiots who wipe out tigers for their fur, black marketer who earn so much money with fur coats because it’s cheaper to produce real fur in China than fake fur in the USA. Sadly it’s not different with the dolphins. I don’t want to know who many whales and dolphins are slaughtered every year, without any sense because the meat isn’t worth much in Asia anymore, mostly it runs to seed. And nowadays there are so many alternatives for the cosmetic production. Nevertheless killing dolphins has no end. If the dolphins don’t die because of that, they perish in a fisher mesh like the sharks because the fisher’s ships confuse their echo sounding systems. Maybe in the wilderness the dolphin becomes ten years and in captivity twenty.

Malta and the dolphins

20160908_123437

Of course we looked for some informations before registrating there, even if many critics don’t believe me. Where are they from, the animals, how they are treated? The park is quite small, there are 6 dolphins, some sea lions, parrots, turtles and reptiles. We got a security instruction and life jackets. You have to put off all jewels. The both dolphin trainers always were with us and watched out. We were allowed to swim with the dolphins, pet them, we learned a lot of interesting stuff about them and they took photos of us and the animals. It was amazing. Before I was so exited and after it completely happy that we invested this mount of money. Dolphins are very intelligent, kittenish and curious animals, the trainers worked with many hand signs and I was surprised how fast the dolphins got it. Their skin is really soft and a little bit scarred because for their social interaction they bite each other. A dolphin without scars would be really lonely. We swam for half an hour with the animals, after it we could spend the rest of the day in the park and watch all the other shows and animals. In any case it was a incredible experience and remembered me of the time as a child in the small village where animals are better than people. Because animals are pure, altruistic and heal wounds.

Thereafter we were completely happy and so exited that we posted the picture on Facebook. I suppose that it should be clear before that not everyone will like this photo. But I never expected such a big verbal massacre.

CRUELTY TO ANIMALS

A terrible word. My mom is librarian. You don’t harry books. My dad is from a small village. You don’t harry animals. I grew up with these two basic facts. Of course I already slew scores of mosquitos, I killed spiders and drowned wasps. I am no vegetarian either, well, not really at least. I go into the supermarket and as a student I bus the cheapest milk and any sausage of the shelf because I have to hurry. And I don’t think about it. Sometimes I also end up in McDonald’s because I cannot keep my hands off the strawberry milkshakes. I don’t buy in wholefood shops but I don’t judge people doing this. Vegan food isn’t bad and of course I get scared when I watch pictures or videos of the work in cattle farms, of the cages of chickens, of dying mice and rats in laboratories or of torreros who torture the poor bulls into the death. No matter where, everywhere on world people harry animals until the animals die. Even then you can reproduce it to money. Then you put the meat into plastic, it end up in Penny or Lidl and the big question is if the package implies what is written on it. Fail, since the horse-meat-in-lasagne-thing. But nevertheless we do it all. No matter if we buy cheap meat in the supermarket, bags of crocodile leather or if we go swimming with dolphins. I was accused indirectly to not think about my acting. That I don’t see the consequences. You are an animal tormentor if you swim with dolphins? According to PETA you support like this the slaughtering of the animals, somewhere near the japonese coast. Allegedly all marine parks take part and hence some alive dolphins finance the extinction of their conspecifics.

Actually I should cross out CRUELTY TO ANIMALS and just write down EXPOSURE. And put it in colour. Because the world isn’t only black and white. For sure dolphins are killed of criminal people every day but there are as well some little japonese fishers, somewhere on a tiny island with 100 habitants who survive with killing and eating dolphins if they don’t get other stuff into the mesh. And they even did it 2000 years ago. We are in Europe and eat meat of cattle or porc. And it’s the normal way of life, human beings are part of the ecosystem and everyone just wants to survive. The mentality and the feeling for convention, morale and modesty I would call ruined, 20 000 years ago mammoth were hunted and eaten, today we ruin pigs and their minor valued meat in plastic. As long as the world doesn’t understand that we can’t eat money, we won’t change the mentality. It’s about money. It’s about a mount of money. The person who has it could be able to afford the animal friendly production of meat, milk or eggs. The person who doesn’t – every man for himself. And then the milk from Lidl has to be enough. My brother works in the agriculture. I have a huge respect for this job even if everyone just looks at it in a shabby way. And it’s a shame that all the farmers are payed for their physical and mental work just with minimum wage. Without agriculture we wouldn’t have anything to eat but the insurance companies are coining money. Something is obviously really wrong. Probably you cannot change it as a normal person and because the basics of the childhood don’t work anymore in this society, everyone create his own little Paris to not become insane. At leat my mom call it like that. And my little Paris was made of swimming with dolphins, because I wanted to learn to know these animals, knowing that there are enough dark machineries to shake the head for. But even if you forbid all dolphinariums of the world, the slaughtering wouldn’t stop.

I don’t need to reproach myself with these cases. I visited a park with dolphins. I touched the animals and I swam with them. So what? The animals havn’t got damaged and I never killed or tortured a dolphin by myself. If you have dolphins in captivity, you need to keep them busy or they’ll get agressive. And I think a dolphin is intelligent enough to know what is a human person. They are even one of the fewest animals which are able to sense themselves. To judge the whole thing is idiology, a clever person told me, my farther who has the ability for checking a situation within some seconds and finding the right words to explain. It never worked to proselytise. If the people aren’t allowed anymore to swim with dolphins then they aren’t allowed to go by airplane, car or ship either, building houses, buying clothes of Primark, taking plastic bags in the supermarket and having normal light bulbs in the bathroom. No more. But people do and not later than here also the boss of Greenpeace does who buys his carrots maybe in an organic food market, is a strict opposer of fur coats and leather bags but tolerates the deforestation of the rain forests for soja plantations of our lovely vegans. By the way, I don’t like Greenpeace or PETA, these companies rake in money and it’s just about the power. Who has more of it and whom you can take it away? And I don’t believe the arguments that all of it is only ratfucking.

Everyone on his own…

I don’t have any problems with people who live with vegan food, don’t go to Primark, don’t buy Crême fraîche in a supermarket which is not organic, or never visit a zoo. Everyone like he wants to live, it’s okay. It’s more than okay. But I don’t want to hear that I’m cruel to animals only because I live like it’s not the lifestyle of someone else. I build my little Paris as best as possible and sometimes my little Paris is about horses, penguins and also dolphins. I wouldn’t say that I’m very fundamentalist, you can talk with about everything. Furthermore I think that you’ll become really unhappy with too many opinions not changable. People always will fight because they hate the lifestyle, the religion, the views or the choice of the make-up of the others. Supposedly you don’t have to take it personal. But the reproach to be cruel to animals is a personal thing and damages only all involved persons if you can’t make a difference between constructive critics what I even could understand to do so, and striking accusations.

I will visit other countries and I will do again things not everyone likes, instead these people do things I don’t like. It’s absurd to discuss about it, all people are different and no one has the same interests. And it’s not worth it if you even can’t make a compromise. You should never say never but like my life is going at the moment, I can’t imagine vegan food, a friday without horseriding lessons, other countries without special moments or to go shopping on vintage fleahmarkets without spending much money. It’s me. And there are people, for them it’s alright, for others not. It’s okay, I never force anyone, but I don’t let someone force me. Though I never go to Primark either and I would rather take an animal from an animal shelter than a pet shop but I don’t let you call me irresponsible. Because the world isn’t only black and white.

20160908_123512

[/showhide]

Schwimm (nicht) mit Delfinen!

img_20160908_173229

“Es gibt immer mehrere Seiten. Die Kehrseite und auch die goldene Seite einer Medaille bringen gar nichts. Denn die Welt ist nicht nur schwarz und weiß.”

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

Unsere vermutlich beste Erfahrung der Zeit in Malta war das hier. Ich hatte bei unseren Planungen vorher gefunden, dass man auf Malta mit Delfinen schwimmen kann. Weil wir etwas Unglaubliches machen wollten, haben wir uns dann einfach dafür angemeldet. Wahrscheinlich werden bei solchen Fotos die fanatischsten Tierschützer die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Wie kann man nur? Solche Delfinarien gehören verboten! Man macht das nicht, die armen Tiere. Landet so ein Foto dann auf Facebook oder auf anderen sozialen Medien, ist man schnell die größte Tierquälerin, die es gibt, ich hatte diesen Shitstorm leider auch. Ich muss mich zwar für nichts und niemanden in meinem Leben rechtfertigen, jedoch ist trotzdem das Bedürfnis entstanden, meine Meinung loszuwerden.

Keine Tiere in Gefangenschaft?

Ich bin sicherlich kein Tierfeind, ich mag Tiere sehr gerne. Ich mag die Katze meines Vaters, ich mag die Pferde in meinem Reitstall. Ich liebe Pinguine wie verrückt und freue mich immer, wenn es Aquarien oder Tierparks gibt, wo man sie betrachten kann. Ich gehe auch gelegentlich in Zoos und als ich klein war, sind wir mit meinem Vater immer angeln gefahren, haben in seinem Garten Schlangen gesammelt, Igel durch den Winter gefüttert, alle Katzen des Dorfes versorgt und Erdkröten durch die Gegend getragen. Ich war ein Naturkind. Früher, als es noch keine Smartphones und Laptops gab. Mein Bruder und ich haben draußen gespielt. Mit allem, was wir finden konnten. Und auf dem Dorf lernt man, mit Tieren respektvoll umzugehen. Früher wurden sogar erst die Tiere gefüttert, dann die Menschen, hat mein Vater immer erzählt. Auf dem Dorf war es normal, dass Menschen und Tiere unter einem Dach lebten. Sie brauchten sich gegenseitig. Ich habe zwar (glücklicherweise) nie gelernt, wie man ein Schwein schlachtet oder den geangelten Fisch möglichst ohne viele Qualen umbringt, aber ich habe gelernt, dass Tiere besser sind als Menschen. Denn Tiere verurteilen nicht, weil man in Zoos geht, um ihre gelangweilten Artgenossen anzugucken.

Ich gehe nicht gerne in Zoos. Es gab bisher auch nicht viele Zoos, die ich mag. Meistens werden die Tiere in Käfige gesperrt, bekommen ihr Futter vor die Nase gestellt und langweilen sich zu Tode. Sicherlich haben die Tierschützer Recht, dass Tiere in die freie Wildbahn gehören, wo sie auch herkommen, aber manchmal finde ich den Grundgedanken nicht falsch, einer Person, die sich eine Reise in die normale evolutionsbedingte Umgebung der Tiere nicht leisten kann, genau diese Lebewesen näher zu bringen. Vor allem für Kinder ist das bestimmt eine gute Sache. Wenn nur nicht so viele Zoos ihre Macht missbrauchen würden… Ich finde es immer erschreckend, wenn der Souvenir-Shop im Verhältnis genauso groß ist wie der gesamte Zoo. Lieber Parks, die aussterbende Tierarten beschützen. Kommerziell, wie die Menschen sind, funktioniert das aber meistens nicht, da man bei einem artgerechten Gehege das Tier dann nicht unbedingt vors Gesicht bekommt und dann verkaufen sich die Karten schlecht.

Es gibt leider so viele Verbrecher und dunkle Maschinerien auf dieser Welt, Wilderer, die Elefanten für Elfenbein töten, Ungeheuer, die Haie im Beifangnetz verenden lassen, weil der Kilopreis für den Fischfang stimmen muss und keiner an Bord Zeit hat, einem armen Hai zu helfen, Idioten, die Tiger für ihr Fell ausrotten, Schwarzmarkthändler, die sich eine goldene Nase mit Pelzjacken verdienen, da es teilweise billiger ist, eine Jacke aus echtem Pelz in China herstellen zu lassen als eine Jacke aus Fake Fur in den USA. Mit den Delfinen ist das leider nicht anders. Ich will gar nicht wissen, wie viele Wale und Delfine jedes Jahr grausam abgeschlachtet werden, völlig unnötig, da das Fleisch in Asien nicht mehr viel wert ist und meistens vergammeln muss und weil man mittlerweile auch Alternativen zur Kosmetikherstellung gefunden hat. Das Töten geht trotzdem weiter. Wenn die Delfine nicht dadurch sterben, dann spätestens irgendwann wie der Hai in einem Beifangnetz, weil die Motorengeräusche der Schiffe ihre Echolotungssysteme durcheinander bringen. In der freien Wildbahn wird der Delfin dann vielleicht nur zehn Jahre alt, in Gefangenschaft schon zwanzig.

Malta und die Delfine

20160908_123437

Wir haben uns vorher natürlich Gedanken gemacht, bevor wir uns dort angemeldet haben, auch wenn viele meiner Kritiker mir das nicht glauben. Wo kommen die Tiere her und wie werden sie behandelt? Der Park ist recht klein, er besitzt 6 Delfine, ein paar Seelöwen, Papageien, Schildkröten und Reptilien. Wir haben eine Sicherheitseinweisung und Rettungswesten bekommen, Schmuck musste gänzlich abgelegt werden. Die beiden Delfintrainer waren immer dabei und haben uns zu zwei Delfinen ins Becken gelassen. Wir durften mit ihnen schwimmen, sie streicheln, haben viele interessante Dinge über sie erfahren und durften mit ihnen Fotos machen. Ich muss sagen, ich fand es toll. Ich war vorher unglaublich aufgeregt und danach unglaublich froh, das Geld dafür investiert zu haben. Delfine sind sehr intelligente, verspielte und neugierige Tiere, die Trainer haben viel mit Zeichen gearbeitet und ich war jedes Mal erstaunt, wie schnell die Tiere das begreifen. Ihre Haut ist unglaublich weich und ein bisschen vernarbt, was daran liegt, dass Delfine sich zur Kommunikation gegenseitig beißen. Ein Delfin ohne Narben ist recht einsam. Das Schwimmen mit den Tieren ging ungefähr eine halbe Stunde lang, danach durften wir uns noch die Delfinshow ansehen und auch den restlichen Tag im Park verbringen und alle anderen Shows angucken. Es war auf jeden Fall eine unglaublich schöne Erfahrung und ich wurde wieder an mein Leben als Kind auf dem Dorf erinnert, wo Tiere besser sind als Menschen. Sie sind pur, selbstlos und heilen Wunden.

Wir waren danach so glücklich und begeistert, dass wir das Bild auf Facebook gepostet haben. Es hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass ich damit nicht bei jedem Freudentränen hervorrufe. Dass es aber so ein verbales Blutbad geben wird, an dem ich selbst nicht ganz unbeteiligt gewesen bin, damit habe ich nie gerechnet.

TIERQUÄLEREI.

Ein furchtbares Wort. Meine Mutter ist Bibliothekarin. Bücher quält man nicht. Mein Vater kommt vom Dorf. Tiere quält man nicht. Mit diesen zwei Grundgedanken bin ich aufgewachsen. Natürlich habe ich schon weiß Gott wie viele Mücken erschlagen, Spinnen getötet und Wespen ertränkt. Ich bin auch keine Vegetarierin, zumindest keine richtige. Ich gehe in den Supermarkt und kaufe als Studentin die billigste Milch und irgendeine Wurst aus dem Regal, die gut schmeckt. Manchmal auch ohne viele Hintergrundgedanken, weil es schnell gehen muss. Ich lande gelegentlich auch beim McDonald’s, weil ich die Finger nicht von diesen Erdbeer-Milchshakes lassen kann. Bio-Läden sehe ich nicht häufig von innen. Ich habe nichts gegen Leute, die das tun. Veganes Essen schmeckt nicht schlecht und natürlich bekommt man das große Gruseln, wenn man Bilder oder Videos davon sieht, wie Großrinderbetriebe funktionieren, wie klein die Käfige für Hühner sind, wie viele Mäuse in Versuchslaboren einfach gefoltert werden, bis sie krepieren oder wie Torreros die armen Stiere zu Tode quälen. Egal wo, Tiere werden auf dieser Welt überall gequält, bis sie tot sind. Und selbst dann kann man mit ihnen noch Geld machen. Dann wird das Fleisch in Plaste verpackt, landet bei Penny oder Lidl und ob auch das drin ist, was drauf steht, ist seit der Pferdefleisch-in-der-Lasagne-Aktion auch fraglich. Trotzdem tun wir das alles. Es ist egal, ob wir billiges Fleisch im Supermarkt kaufen, Taschen aus Krokodilsleder erwerben oder eben mit Delfinen schwimmen gehen. Ich wurde indirekt beschuldigt, dass ich über mein Handeln nicht nachdenke. Dass ich niemals die Konsequenzen im Blick habe. Man ist eine Tierquälerin, wenn man mit Delfinen schwimmt? Laut PETA unterstützt man dadurch die Abschlachterei der Tiere, irgendwo vor der japanischen Küste. Alle Meeresparks sollen sich angeblich daran beteiligen und somit finanzieren ein paar lebende Delfine den Untergang ihrer Artgenossen.

Eigentlich müsste ich das Wort TIERQUÄLEREI oben durchstreichen und durch BLOßSTELLUNG ersetzen. Und in Farbe schreiben. Denn die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Sicherlich werden Delfine von Verbrechern getötet, aber es gibt auch kleine japanische Fischer, irgendwo auf einer Insel mit 100 Bewohnern, die davon leben, Delfine zu töten und zu essen, wenn nichts anderes ins Netz geht. Und das wurde seit 2000 Jahren so weiter gegeben. Wir in Europa ernähren uns schließlich auch von Rind- oder Schweinefleisch. Und das ist der normale Lauf der Dinge, Menschen sind Teil des Ökosystems und jeder will letztendlich nur überleben. Ich würde nur die Mentalität und das Gefühl für Sitte, Moral und Anstand als verfallen bezeichnen, vor 20 000 Jahren wurden Mammuts gejagt und gegessen, heute werden Schweine zugrunde gerichtet und minderwertiges Fleisch in Plaste verpackt. Solange die Welt nicht begreift, dass man Geld nicht essen kann, wird man die Mentalität wahrscheinlich auch nicht ändern können. Es geht um Geld. Es geht um viel Geld. Wer es hat, kann es sich vielleicht leisten, Fleisch, Milch oder Eier tierfreundlich zu produzieren oder zu kaufen, wer es nicht hat, muss zusehen, wie er über die Runden kommt. Und dann muss Milch aus dem Lidl eben reichen. Mein Bruder arbeitet in der Landwirtschaft. Ich habe riesigen Respekt vor diesem Beruf, obwohl er immer so geringschätzig betrachtet wird. Und es ist eine Schande, dass all die Landwirte für ihre körperliche und geistige Arbeit nicht mehr als Mindestlohn bekommen. Ohne Landwirtschaft hätten wir alle nichts zu essen, aber die Versicherungsgesellschaften verdienen sich dumm und dämlich. Irgendwas kann da nicht stimmen. Da man das als 0-8-15-Mensch aber wahrscheinlich nicht ändern kann und die Grundsätze aus der Kindheit in dieser Gesellschaft leider nicht mehr funktionieren, baut sich jeder eben sein eigenes kleines Paris, um nicht wahnsinnig zu werden. Zumindest bezeichnet das meine Mutter immer so. Und mein kleines Paris bestand eben daraus, dass ich Delfine kennen lernen wollte, wohl wissend, dass genug dunkle Machenschaften am Werk sind, über die man nur den Kopf schütteln kann. Aber selbst wenn man alle Delfinarien dieser Welt verbietet, würde das grausame Schlachten der Tiere vermutlich nicht aufhören.

Die Tierschutz-Aktivisten in allen Ehren, aber ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich habe einen Park besucht, in dem Delfine gehalten werden. Ich habe die Tiere angefasst und bin mit ihnen geschwommen. Na und? Den Tieren ist dabei kein Schaden entstanden und ich habe auch nie persönlich einen Delfin getötet oder gequält. Wenn man Delfine in Gefangenschaft hält, muss man die beschäftigen, sonst werden die Tiere aggressiv. Und ich denke, ein Delfin ist klug genug, um zu wissen, was ein Mensch ist, wenn er eines der wenigen Tiere sein soll, die sich selbst wahrnehmen können. Das Ganze zu verurteilen ist Ideologie, hat ein kluger Mensch gesagt. Dieser kluge Mensch ist mein Vater, der die Fähigkeit hat, eine Situation in Sekunden zu erfassen und in richtige Worte zu fassen. Missionieren hat noch nie geklappt. Wenn die Menschheit nicht mehr mit Delfinen schwimmen darf, dann darf sie auch nicht mehr mit dem Flugzeug fliegen, Auto fahren, Schiff fahren, Häuser bauen, Klamotten vom Primark kaufen, Plastetüten im Supermarkt mitnehmen und normale Glühbirnen im Badezimmer haben. Aber die Menschen tun das und spätestens hier wird auch der Vorsitzende von Greenpeace keine Abstriche machen wollen, der möglicherweise im Bio-Markt seine Karotten holt und entschiedener Gegner von Pelzmänteln und Ledertaschen ist, aber zulässt, dass die Regenwälder für nichts anderes als Sojaplantagen für unsere lieben Veganer abgeholzt werden. Ich halte übrigens nicht viel von Greenpeace und PETA, durch das viele Geld, das solche Organisationen scheffeln, geht es um nichts anderes als um Macht. Wer hat mehr davon und wem kann man sie wegnehmen? Und da kann ich die Argumente, dass das nur Rufmordkampagnen sein sollen, nicht glauben.

Jedem das Seine…

Ich habe nichts dagegen, wenn jemand vegan lebt, nicht zu Primark geht, keine Créme fraîche aus dem Penny holt und niemals einen Zoo besucht. Jeder so, wie er will. Aber ich will mir nicht anhören müssen, dass ich Tiere quäle, nur weil ich so lebe, wie es nicht den Vorstellungen von anderen entspricht. Ich baue mir halt mein kleines Paris, so gut es geht und da kommen Pinguine, Pferde und auch Delfine drin vor. Ich würde mich nicht als sonderlich fundamentalistisch bezeichnen, man kann mit mir über alles reden. Außerdem denke ich, dass man mit zu vorgefertigten Meinungen, die sich nicht ändern oder diskutieren lassen, auf Dauer unglücklich wird. Die Menschen werden sich vermutlich immer die Köpfe einschlagen, weil ihnen der Lebensstil, der Glaube, die Ansichten oder die Wahl des Make-Ups nicht passen, man darf das vermutlich nur nicht zu persönlich nehmen. Der Vorwurf, eine Tierquälerin zu sein, ist aber etwas Persönliches und schadet am Ende nur allen Beteiligten, wenn man nicht zwischen konstruktiver Kritik an der Sache, was ich ja noch ansatzweise verstanden hätte, und plakativen Anschuldigungen unterscheiden kann.

Ich werde andere Länder besuchen und wieder Dinge tun, die einigen nicht passen, dafür tun diese Personen dann Dinge, die ich nicht gut finde. Es ist völlig absurd, darüber diskutieren zu wollen, alle Menschen sind verschieden und niemand hat die gleichen Interessen. Aber es ist die Mühe nicht wert, wenn man sich nicht einmal in der Mitte treffen kann. Man sollte niemals nie sagen, aber so wie mein Leben im Moment aussieht, könnte ich mir veganes Essen, einen Freitag ohne Reitstunden, andere Länder ohne besondere Momente und Shopping auf Vintage-Flohmärkten, ohne besonders viel Geld auszugeben, einfach nicht vorstellen. So bin ich halt. Und es gibt Leute, die kommen prima damit zurecht, andere wiederum nicht. Das ist okay, ich zwinge niemanden, aber ich lasse mich auch nicht zwingen. Ich bin zwar auch kein Primark-Gänger und würde mir ein Tier eher aus dem Tierheim als aus einer Zoohandlung holen, aber als verantwortungslos lass ich mich nicht titulieren. Denn die Welt ist eben nicht nur schwarz und weiß.

20160908_123512

[/showhide]

And then I got it that Malta is an island. A really interesting one, by the way.

Comino - Blue Lagoon

“It was you who wanted to go to Malta, Madam.” – “Yes, and then I got it that Malta is an island.” (the catastrophy team while planning the trip, really promising.

After a long break I’m back! Maybe the last few weeks and months happened really much but maybe I just have the wrong time management. I wrote my exams, I went back to Barcelona, I’ll write about that as well later, I helped my boyfriend with writing his Bachelor these and then I was really glad to go on holidays to Malta by myself.

[showhide more_text=”CONTINUE READING” less_text=”HIDE”]

©Lydia Gerber, Hamburg. Malta - Golden Bay
©Lydia Gerber, Hamburg. Malta – Golden Bay

My best friend Lydie and me, we went to Malta. Before I had two opinions. I was so exited to see a new country and new places but on the other hand I get really seasick and with three island going by ship might be not to avoid. That’s why I bought some pills before against seasickness, but this was the only preparation I made.

...und das Meiste gab es nun mal auch eindeutig vom Wasser aus zu sehen...
…and of course you can see the most things water-based, halleluja!

Small, but powerful

We liked Malta. I really have a weakness for small islands. Warm islands. I love it to go into the culture and history and to try everything possible there. Shells in your hands, sand on your skin and salt in the hair, it’s perfect. And I don’t need luxury. I don’t need a huge hotel. I just need a good time and peaceful thoughts, far away of the stressful Germany.

Valletta Bay
Valletta Bay
Gozo - Azur Window
Gozo – Azur Window
Mellieha
Mellieha

We learned a lot of stuff about the maltese history, I admire the willpower of the habitants. A mix of tough and lovable. We met many people, heard good stories and wrote everything down for not forgetting anything. I could fill whole diaries with words which will be lost otherway. Malta has round about 450 000 inhabitants, the capital city Valletta has 5700. No, I didn’t forget a zero. It’s the smallest capital city of the European Union if you don’t count the Vatican. Valletta already served many times as movie location, “Troja” or “Gladiator” were shot here. The biggest fortress of Europe belongs also to UNESCO. The reasons are a amazing history about a tiny country never giving up.

Wild water at Blue Grotto
Wilderocean at the Blue Grotto

Because tiny countries always have a fascinating history…

The first setteler on the island were Carthaginian, but of course the Romans exiled them soon. We visited in the small city Il-Rabat the last relict of the Romans, an old house (Domus Romanus). The typical roman grounds of mosaic are conserved really well. You can’t find many other roman tracks, only the latin letters were adopted. The Romans called Malta Melita, the roman word for honey. The island is quite barren, only olives, cactuses, figs and some grapes. And honey of course, we saw many bees there. Honey might be the biggest export property.
In the time of the Migration Period the Roman Empire fell into pieces and Malta got under byzantine and germanic control. The island is an important point in the Mediterranean Sea, a crossover between Europe and Africa and the Ottoman Empire and Gibraltar. The Arabian captured the island but they left soon because of disinterest. But the Arabian command left tracks, the maltese language is the only semitic language of the whole world which has latin letters. I’m so interested in such language stuff, also in history and culture of a country.

 

Stachelige Landschaft
Thistly landscape
Mdina, Main Gate
Mdina, Main Gate
Mdina, the old Arabian capital. As you can see, it looks really oriental. I loved these small streets.
Mdina, the old Arabian capital. As you can see, looks quite oriental. I loved these tiny streets a lot.
Mdina
Mdina
Sand sucht man meistens vergebens...
You look for sand mostly for nothing…

Far away in the Holy Land Rhodes the fraternity of Johanniter was established, a christian community under Jean de Vallette. They fought a lot against the Ottoman Empire but they lost and were driven off of Rhodes. They arrived in Malta grudgingly because they thought that this infertile country won’t feed a whole population. The setteler of the island arranged themselves with the knights of the fraternity and Jean de Vallette took over the control. He let build a fortress because it was his biggest wish to pay it back to the sultan of the Ottoman Empire and to defeat him. The fortress was named after him – Valletta. The knights of the Johanniter fell for pomposity and the maltese setteler started some revolutions with them. When the Ottoman Empire attacked, 8000 Ottomans had to fight against 1500 knights and weak Maltese. But nevertheless Valletta was just sieged for a couple of months, the fortress bore up (The Great Siege). The Ottoman Empire lost 6000 men and even the highest ranking general fell. The Maltese hadn’t so many victims. They got help from Sicily and the small country defeated the huge Ottoman Empire. Jean de Vallette united the nation but he couldn’t celebrate his victory very long because of long lasting civil disturbances. Then Napoleon could take over Malta with almost no resistance. It ended in a dictatorship and the French looted voraciously all the valuable treasures of the Arabian, Byzantines and Cathaginian to finance Napoleon’s raids. There was a revolution and the last French people on the island looked for protection in the old fortress. The British Empire put a stop to it after few months, when Malta became Britith colony.

Sunset at Valletta Bay
Sunset in Valletta Bay
Valletta's Türen
Details of Valletta

The British Empire had a softer regime, Malta was allowed to administrate on his own as the first British colony. The island had an important function for Great Britain in the World War II, it was a marine base and some parts were completely destroyed of bombs and weapons. The fortresses exist until today. Unbreakable. 1964 Malta became independent and since 2004 the country is part of the European Union. Since 2008 they have the Euro as official currency.
The British Empire left the most tracks. They have left-hand traffic and English of next to the semitic maltese the official language. All signs are in both languages.

Sliema Bay
Sliema harbour, not far away we had our hostel.

Such a small and unimpressive appearing country, but so much strength and willpower. I felt in every corner like there should be someone with a fairytale book in his hands to complete the street art picture. Like in 1001 nights, only quite European. The maltese people mix it up. They are very nice, open-minded, early birds and and communicative. I was only exalted the whole time. One of our tourguides said: “Never let you fool of the size of a country.” Yeah, lesson learned, it’s true. Small, but powerful.

Comino, Blue Lagoon
Comino, Blue Lagoon
Comino, Blaue Lagune
Comino, Blue Lagoon
Sliema Bucht
Sliema Bay

[/showhide]